A N A B A S I S

Thalatta ! Thalatta !

Monatsarchive: Juli 2023

Die Zeichen der Zeit

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Dienstag, 18. Juli 2023: Bellarmin an Mephisto

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Stell Dir vor, mit den Drehbuchautorenden streiken jetzt auch noch die Schauspielenden! Welch herber Schlag für die Serienguckenden! Und neue Filme und Fortsetzungen von Filmen können auch nicht weiter gedreht werden! Was bleibt ihnen denn nun an Höhepunkten ihres Lebens? Pardon, gemeint sind natürlich die Heileits ihres Lebens. Und wie sollen sie den nun die ganze Zeit verbringen?

Ohne „Star Wars“-Fortsetzung!

Und ohne „Avatar“-Fortsetzung!

Sag mir das!

Lohnt sich überhaupt noch das „Netflix“-Abonnement?

Stell Dir vor, wie erschüttert der Menschende nun sitzt auf seinem Kanapee samt seinen Oberschenkeln.

Und dermaßen ins Grübeln gerät.

Doch keine Angst, die Gefahr, einmal nicht fremdgedacht zu werden, so daß er vielleicht von einem in ihm hochsteigenden Eigengedanken überwältigt werde und ihm etwas bewußt wird auf seinem Kanapee, die ist extrem gering.

Zum einen wegen der jahrzehntelangen Entwöhnung. Zum anderen ist er ohnehin schon wütend. Auch aus anderen Gründen als dem Streik der Drehbuchautorenden.

Denn eben kam wieder in den Nachrichten: Diese verdammten Klimakleber!

Sofort verhaften!

Und zack, noch am selben Tag aburteilen!

Wie der neue General von der CDU sagt.

Jawoll!

Der Kanzler hat es selbst gesagt, die sind völlig bekloppt, die Klimakleber!

Und eben war zu sehen, wie der eine Brummi-Fahrer mit seinem Brummi den einen Klimachaoten vor sich herschob. So ist richtig! Und die eine Frau hat die eine Klimachaotin voll an den Haaren gepackt und die ganze Strecke an den Haaren hinter sich her von der Fahrbahn geschleift.

Kurzer Prozeß!

Damit die armen Urlauber endlich wieder abfliegen können!

Ins Urlaubsparadies!

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Samstag, 15. Juli 2023, Deutschlandfunk:

Hitzewelle: Temperaturen über 40 Grad machen den Menschen in vielen Teilen Europas zu schaffen

Viele Teile Europas befinden sich auf dem Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle. In Griechenland verzeichneten 87 Wetterstationen landesweit Werte von über 40 Grad. In Italien erließ das Gesundheitsministerium in mehreren Städten eine Hitzewarnung der Alarmstufe Rot.

In Athen blieben wegen der hohen Temperaturen etliche archäologische Stätten über die heißesten Stunden am Mittag und Nachmittag geschlossen – beispielsweise die Akropolis. Etliche Städte schlossen für die Mittagszeit auch Parks. Das griechische Umwelt- und Energieministerium rief dazu auf, den Einsatz von privaten Autos zu reduzieren, weil Abgase in Ballungszentren wie Athen und Thessaloniki bei der Hitze die Luft stärker belasteten. Die Zuggesellschaft OSE kündigte an, dass die Züge wegen der hohen Temperaturen langsamer fahren würden, damit die Sicherheit auf den heißen Schienen gewährleistet bleibe.

Alarmstufe Rot in Italien

Seit Tagen werden auch in Italien extrem hohe Temperaturen verzeichnet. In einigen Regionen, etwa auf der Insel Sardinien, nähern sich die Thermometer-Anzeigen der 45-Grad-Marke. Für zehn Städte, darunter Rom, Bologna und Florenz, gilt die Alarmstufe Rot.

In Spanien herrschen ebenfalls seit Tagen Temperaturen von bis zu 45 Grad. In der Nacht kühlen die Werte nicht unter 25 Grad ab. In der Nacht sinken die Werte nicht unter 25 Grad. [sic!] Auf der Insel La Palma mussten etwa 2.500 Menschen wegen eines Waldbrandes ihre Häuser verlassen. Auch in Kroatien brachen im Hinterland der Küstenstädte Sibenik und Primosten Feuer aus.

Die Europäische Weltraumagentur ESA geht davon aus, dass auch Deutschland und Polen von der Hitzewelle erfasst werden. Der Deutsche Wetterdienst gab eine Hitzewarnung für Süd- und Ostdeutschland heraus; dort sei mit Höchstwerten von bis zu 38 Grad zu rechnen.

Angespannte Lage in den USA

Im Süden der USA, etwa im Bundestaat Texas, erwartet der nationale Wetterdienst für heute und morgen an vielen Orten Werte von bis zu 45 Grad. Hitzewarnungen gelten für mindestens 93 Millionen Menschen. Schon seit Wochen ist der Süden der USA von extrem hohen Temperaturen betroffen. Ein Klimaforscher der University of California vermutet, dass im Death Valley Nationalpark in Kalifornien dieses Wochenende die höchste jemals auf der Erde gemessene Lufttemperatur erreicht wird. Der bisherige zuverlässig registrierte Höchstwert lag bei 54,4 Grad.

Gleichzeitig sagten die Meteorologen heftigen Regen für den Nordosten des Landes voraus. Im Bundesstaat Vermont gab es Anfang der Woche bereits Überschwemmungen.

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Samstag, 15. Juli 2023, Deutschlandfunk:

Waldbrände in Kanada: Bereits zehn Millionen Hektar Fläche verbrannt

In Kanada sind durch die Waldbrände seit Jahresbeginn bereits zehn Millionen Hektar Fläche zerstört worden.

Nach Angaben der kanadischen Regierung handelt es sich um den höchsten jemals in dem Land verzeichneten Wert. Die Entwicklungen überträfen die schlimmsten Befürchtungen, hieß es weiter. Der bisherige Höchstwert stammte aus dem Jahr 1989, als im Laufe eines Jahres 7,3 Millionen Hektar Land verbrannten. Seit Januar wurden den Angaben zufolge insgesamt 4088 Feuer registriert. Allein heute loderten landesweit mehr als 900 Brände. Mehr als 150.000 Menschen mussten seit Beginn des Jahres ihre Häuser verlassen, die höchste Zahl an Evakuierungen seit 40 Jahren.

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Samstag, 22. Juli 2023, Deutschlandfunk:

Rhodos: Über 2.000 Menschen mit Schiffen vor Waldbrand in Sicherheit gebracht

Auf der von einem Waldbrand heimgesuchten griechischen Insel Rhodos sind über 2.000 Menschen mit Schiffen in Sicherheit gebracht worden.

Wie die Küstenwache mitteilte, wurden sie von den Stränden Kiotari und Lardos im Osten der Mittelmeerinsel abgeholt und zu einem anderen, sicheren Strand der Insel gebracht. An der Evakuierungsaktion beteiligt war demnach ein Konvoi aus über 30 Schiffen, der von drei Booten der Küstenwache angeführt wurde. Derweil verließen mehrere Tausend Menschen den Süden der bei Touristen beliebten Insel auf dem Landweg. Der Großbrand auf Rhodos wütet bereits seit fünf Tagen und ist inzwischen nach Angaben der Feuerwehr außer Kontrolle geraten. Griechenland leidet derzeit unter einer Hitzewelle mit Temperaturen von teils deutlich über 40 Grad. Weitere Brände gab es etwa im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes.

Im Einsatz sind auch hunderte Hilfskräfte aus dem Ausland. Die Türkei stellte zwei Löschflugzeuge und einen Helikopter zur Verfügung.

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Und der vierte Engel goß aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr Macht gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer.

Johannes-Apokalypse 16,8

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Über die Wichtigkeit von Beiwörtern

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Dienstag, 18. Juli 2023: Bellarmin an Mephisto

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Es schreit zum Himmel!

Allein schon die Blindheit des bundesdeutschen Journalismus! Und da reden wir noch nicht einmal über seine bewußte Tendenziösität, seinen politischen Drall und dessen Methoden!

Nein, man ist ganz einfach nicht mehr in der Lage, auch nur annähernd die Bedeutung der Ereignisse zu erfassen, geschweige denn, sie in die richtige Begrifflichkeit, in das richtige Licht zu stellen.

Okay, Klimakatastrophe und beispielsweise die gefährliche Hetze von Politik und Presse gegen die „Letzte Generation“, insbesondere im doch eigentlich bemerkenswerten Einvernehmen mit der Bild-Zeitung, darüber ein anderes Mal. Da geht es ja nur um die Existenz unserer Zivilisation. Sondern ganz aktuell die dümmliche Ignoranz im tatsächlich sogenannten Ukraine-Krieg.

Also um den russischen Überfall, um den russischen Angriffskrieg, um die russische Aggression, um die russische Invasion.

Auf der „Krimbrücke“ sei ein „Terroranschlag gegen Rußland“ verübt worden!

Du hast richtig gelesen.

Schon während des gesamten mehrmonatigen illegalen Baus jener völkerrechtswidrigen Anlage war ihre Bedeutung nicht erkannt oder gar thematisiert worden. Kaum daß jene typisch russische Anmaßung auch nur erwähnt wurde. Die ja, ebenfalls als unbeachtete Ungeheuerlichkeit, schon einmal vorsorglich die internationale Zufahrt in das Asowsche Meer und zum ukrainischen Mariupol abschnitt.

Weit vor dem 24. Februar 2022.

Und wie seit eh und je lassen bundesdeutsche Medien sich selbst nach dem 24. Februar 2022 die doch eigentlich lupenrein verschrobene Sichtweise der ordinären russischen Chauvinisten aufdrängen.

Bei dem „Prestige-Projekt Putins“, also dem illegalen Auftragsprojekt des lupenreinen Auftraggebers von Auftragsmorden, also des mit internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrechers Wladimir Wladimirowitsch Putin, also bei der auf ukrainisches Staatsgebiet führenden, also völkerrechtswidrigen Brücke handelt es sich doch keinesfalls um russisches Territorium. Deshalb kann entfernt nicht die Rede sein von einem Anschlag auf Rußland.

Und bei jeglicher Erwähnung jenes Bauwerks in deutschen Medien sollte man wenigstens das Restmaß an verbliebener Gedächtnisbegabung voraussetzen selbst bei den heutig verantwortlichen Redakteuren im ehemaligen Lande der Dichter und Denker, das Beiwort „völkerrechtswidrig“ oder wenigstens „illegal“ nicht zu vergessen.

Ebenso darf bei der Berichterstattung von den Verhandlungen mit der russischen Verbrecherbande über das sogenannte Getreideabkommen seriöserweise nie vergessen werden, als die doch ungeheuerliche Ursache die völkerrechtswidrige Blockade der ukrainischen Küste durch Rußland klar und deutlich zu benennen.

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Es ist etwas faul im Staate Deutschlands

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Dienstag, 11. Juli 2023: Der Ritter vom heiligen Geist an Mephisto

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Dienstag voriger Woche meldet der Deutschlandfunk gemeldet zu haben, wahrscheinlich nach Mitternacht als alle schliefen:

Medienbericht: Die AfD geht juristisch gegen Verfassungsschutzpräsident Haldenwang vor – wegen Botschaft an Wähler

Die AfD hat offenbar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Haldenwang, erhoben.

Die beanstandeten Äußerungen Haldenwangs zur AfD fielen bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts.

Außerdem habe die Partei ihm eine Abmahnung zukommen lassen und ein Aufforderungsschreiben an einen Anwalt der Behörde geschickt, berichtete die dpa. Die AfD fühle sich durch Haldenwang im politischen Wettbewerb benachteiligt. Grund sind Äußerungen von ihm im Juni. Bei der Veröffentlichung des Verfassungsschutzberichts hatte Haldenwang erklärt, Teile der AfD verbreiteten Hass und Hetze gegen alle Formen von Minderheiten. Zudem sehe man, dass Teile der Partei antisemitische Haltungen verträten und stark von Moskau beeinflusst seien. Deutsche Wähler sollten das im Hinterkopf haben. Das Bundesinnenministerium wollte sich zu der Dienstaufsichtsbeschwerde zunächst nicht äußern. Eine Sprecherin des Verfassungsschutzes bestätigte den Eingang eines Abmahnschreibens.“

Ich weiß nicht, ob Du die Meldung mitbekamst – ich nicht. Während man sonst heutzutage es beispielsweise fertigbringt, eine Woche lang von morgens bis abends stündlich zu melden, daß nächsten Freitag die Steuerschätzung tage, scheint man die Beanstandung des als Vorfall an sich interessanterweise nicht unter die übliche Mutmaßlichkeit gestellten Verhaltens unseres obersten Grundgesetzhüters als Was-sonst-noch-geschah-Nachricht abzutun.

Aus irgend einem Grund.

Schauen wir es uns jedoch genauer an. Zunächst fällt auf: Die seriöseste Sendeanstalt der Bundesrepublik mit der Crème de la Crème der Riege an Journalisten beruft sich bei dieser ungeheuerlichen Nachricht über einen einmaligen Skandal in der Republikgeschichte, also eine Sensation an sich, auf einen Medienbericht.

Das stinkt verdächtig nach voller Hose.

Bloß keine Eigenverantwortung!

Und aus irgendeinem Grund ohne Quellenangabe!

Auf welcher Journalistenschule hat man ihnen denn das nicht beigebracht? Was saubere Arbeit ist?

Gleichzeitig erweckt man den Anschein, der anonymen Quelle doch nicht so recht zu trauen aus irgend einem Grund:

Die AfD hat offenbar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Haldenwang, erhoben.“

Das verräterische „Offenbar“ wird hier nicht in dem Sinn gebraucht wie im adjektivischen Wortsinne des klar Ersichtlichen, sondern vielmehr will die Crème de la Crème nuancierend etwas signalisieren im adverbialen Sinn des „allen Anscheins nach“.

Im Sinne: Könnte sein.

Aber vielleicht eben auch nicht.

Nach dem Muster, wir halten uns da raus, alle Angaben ohne Gewähr, wir haben nichts zu tun mit der heißen Kartoffel.

Was unfreiwillig den Gestank der Crème-de-la-Crème-Hosen allerdings eher verstärkt…

Die Crème de la Crème erklärt sich für doof und offenbart, man ist „offenbar“ nicht auf die Idee gekommen oder „offenbar“ nicht in der Lage nachzufragen, ob die AfD eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Haldenwang, tatsächlich erhoben habe.

Tja, wie könnte man denn das herauskriegen?

Selbst der blödeste Wisselbloa riete da wohl: Vielleicht im „Rechercheverbund“?

Die beanstandeten Äußerungen Haldenwangs zur AfD fielen bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts“.

Aha! Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes war wohl keiner vom Deutschlandfunk dabeigewesen. Und die Mitschnitte, Pardon, die Leifmitschnitte der Propagandaveranstaltung gegen die zur Zeit in den Umfragen zweitstärkste Partei des Landes wurden vielleicht verbummelt?

Oder sind oxydiert bei dem Gestank?

Auch hier könnte vielleicht ein Wisselbloa helfen: Vielleicht sollte die Crème de la Crème öfter mal in die verachtete Bild schauen, die übrigens seit Jahren meistzitierte Zeitung Deutschlands. Schon allein aus dem Grund, weil der Journalismus öffentlich-rechtlicher Medien hierzulande seit der Wiedervereinigung inzwischen angelangt ist auf einem Niveau, daß man heutzutage Fakten, insonderheit regierungsmißfällige, wenn überhaupt, fast nur noch in der Bild-Zeitung findet.

Während unsere öffentlich-rechtlichen Medien, leicht nachprüfbar, sich inzwischen kurz vor dem Zieleinlauf des Ideals deutscher demokratischer Berichterstattung befinden: Der Parteilichkeit.

Der parteilichen Berichterstattung.

Statt der im bundesrepublikanischen Pressekodex geforderten wahrhaftigen Berichterstattung.

Bei wahrhaftiger Berichterstattung wäre die Crème de la Crème doch ganz einfach auf die naheliegendste Idee gekommen bei verbummelten oder oxydierten Leifmitschnitten, jemanden aus der Spitze der AfD zur Befragung über den Vorfall einzuladen nebst natürlich dem offenbar (im adjektivischen Sinn) auf dem linken Auge sehgeschwächten Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Was? Du bezweifelst, daß ein Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz sich so mir nichts dir nichts zu einem Interview herablassen würde? Da könnte ja jeder kommen?

Doch, doch, das macht der!

Am 23. Juni stand in der Bild-Zeitung zu lesen unter der Überschrift „Verfassungsschutzpräsident will AfD-Umfragewerte senken“ (!), tatsächlich, daß Thomas Haldenwang im ZDF ganz offenbar (im adjektivischen Sinn) die Katze aus dem Sack gelassen hatte: „Nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken.“ (!)

Aber:

Wir können die Bevölkerung wachrütteln, die Politiker wachrütteln.“ (!)

Klartext: Der gegenwärtige Chef des Inlandsgeheimdienstes betrachtet es tatsächlich als seine Aufgabe, die Öffentlichkeit dahingehend zu manipulieren, daß sie wieder zur richtigen Meinung finde.

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Der Versuch des Verfassungsschutzpräsidenten, die Öffentlichkeit, ‚wachzurütteln‘, ist eine klare Grenzüberschreitung.

Volker Boehme-Neßler (Universität Oldenburg, Verfassungsrechtler)

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Die ‚Alternative für Deutschland‘ ist keine Neonazi-Partei, wie viele ihrer Konkurrenten behaupten, obwohl einige Neonazis für sie gestimmt haben. Sie ist auch keine rassistische und antisemitische Partei, obwohl ein paar ihrer Mitglieder antisemitische und rassistische Meinungen haben. Die AfD ist eine konservativ-nationale Protestpartei, die den steigenden Ärger und die Empörung in verschiedenen Teilen der deutschen Gesellschaft über Masseneinwanderung, Terror und Kriminalität für sich genutzt hat.


Montag, 25. September 2017, ISRAEL HAJOM aus Tel Aviv

Fällste um un biste dot!

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Dienstag, 4. Juli 2023: Serapion an Mephisto

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Überall Bakterien!

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Nee, ick sag schon! von Bakterien

Hat man früher nischt jewußt.

Da war’s Essen noch ’ne Freude

Und det Trinken war ’ne Lust;

Aber seit man die Bazillen

Und dergleichen Zeugs erfund,

Is der Mensch total jeliefert,

Allens is jetzt unjesund.

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Les‘ ick da, det äußerst jiftig

Heutzutag Vanillen-Eis;

Früher aß man’s mit Verjnügen

Jeden Sommer massenweis‘;

Heute is selbst die Vanille

Vom Bazillenherd bedroht,

Schmecken dhut se ausjezeichnet,

Aber nachher is man dot.

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Jrüne Aale, sonst det Beste

Wo der Mensch nur haben kann,

Sind nun och nich zu jebrauchen,

Seit der Fischbazillus dran;

Ißt se eener mit Verjnügen

An der Spree zum Abendbrot,

Liejt er jleich in letzten Zügen; –

Zehn Minuten später: dot.

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Krebse, rechte scheene, jroße!

Wie jesund det früher war!

Heute jibt es Krebsbazillen

In dem Oderkrebs sogar;

Hat man sechs Stück ufjeprepelt,

Denkt man jleich: Schockschwerenot,

Warum is mich denn so übel?

Nächsten Morgen is man dot.

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Ooch det Atmen is jefährlich;

Wenn ick gut dir raten kann,

Mitmensch, atme nich zu ville,

Sieh dir erst die Luft mal an;

Kommste in so’n Pilzjewimmel,

Hilft dir keen Karbol und Jod,

Ziehste in den janzen Schimmel,

Fällste um un biste dot.

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Holste dir ’nen netten Schmöker

Aus de Leihbibliapothek‘,

Kriegste gleich ’n Schock – Milliarden

Von Mikroben uf’n Weg;

Kommste uf de vierte Seite,

Wirste im Jesichte rot,

Uf de fünften kriegste’s Fieber,

Bei der sechsten biste dot.

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Det ick mit de Hochbahn rutsche

Kommt mir niemals in den Sinn;

Nee, in die Bazillenkutsche

Da kriegt mir keen Deibel rin!

Steigst in fidel und munter,

Pletzlich spürste Atemnot,

Fährste bis zum Zoo hinunter,

Steigste aus und biste dot.

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Nee, ick sag‘ schon! Von dem Leben

Hat man jarnischt, wie Verdruß,

Weil man die verfluchten Dinger

Immerzu verschlucken muß!

Alle Dage muß man lesen,

Wie det Kleinzeug uns bedroht,

Und wir jroßen Lebewesen

Fallen um – schwapp – mausedot!

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Alexander Moszkowski (1851 – 1934): Überall Bakterien! (1912)

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