A N A B A S I S

Thalatta ! Thalatta !

Monatsarchive: April 2022

Klugscheißen

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30. April 2022: Bellarmin an Mephisto

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Angesichts der traditionell russischen Landnahme mittels Mord und Totschlag seit den Opritschniki Iwans des Schrecklichen, angesichts des traditionellen russischen Größenwahns, angesichts der traditionellen rührselig russischen Ruhmredigkeit, angesichts des jahrhundertalten Kampfes des russischen Raskol gegen den Westen, angesichts der traditionellen russischen Verlogenheit, angesichts der traditionellen russischen Barbarei, angesichts der traditionellen russischen Brutalität, angesichts der jüngsten russischen Aggression und Mordbrennerei haben ehrlich besorgte bundesdeutsche Intellektuelle einen die vermeintliche Position des deutschen Kanzlers Olaf Scholz stärkenden und endlich zu vermeintlicher Vernunft mahnenden Offenen Brief verfaßt.

Den jeder unterschreiben dürfe (s. u.)

Dazu äußerte sich einer der Wortführer, Alexander Kluge, gestern auch erklärend im Deutschlandfunk:

Kluge betonte, es dürften nicht mehr Waffen geliefert werden, sondern es müsse eine Vermittlung geben und beide Seiten müssten gezwungen werden, so schnell wie möglich Frieden zu schließen.

Das ist schon mal eine geniale Idee!

Daß es endlich einmal „eine Vermittlung geben“ müsse.

Und auch daß man endlich darauf kommt zu dem ebenso genialen Ratschlag, daß beide Seiten „gezwungen“ werden „müssten“, „so schnell wie möglich Frieden zu schließen“.

Sogar wörtlich wird Kluge zitiert mit: „Um jeden Preis Frieden schließen.“

Und:

Kluge brachte eine Kapitulation ins Spiel. Wörtlich sagte er: ‚Kapitulation ist nichts Böses, wenn es den Krieg beendet.’“

Hätte man das bloß schon ein paar Jahre früher gewußt!

Und es den Briten und Franzosen im September 1939 gesagt nach dem deutschen Überfall auf Polen! Damit sie nicht etwa durch ihre Kriegserklärung Hitler zum Zweiten Weltkrieg reizten!

Sondern dem Mann gesagt hätten: „Für den Konflikt gibt es keine militärische Lösung!“

Und den Polen gesagt hätten: „Kapitulation ist nichts Böses!“

Was wäre der Welt nicht alles erspart geblieben!

In dem Offenen Brief der Intellektuellen aus dem gedankenvollen und tatenarmen ehemaligen Lande der Dichter und Denker heißt es unter anderem:

Die Lieferung großer Mengen schwerer Waffen allerdings könnte Deutschland selbst zur Kriegspartei machen.“

Wieso?

Das Liefern von Waffen, so wie es ja auch andere Staaten, in denen ebenfalls schöne Menschen und friedliebende Intellektuelle wohnen, hilfreich tun für die von russischen Barbaren bombardierte Ukraine, ob in großen Mengen, ob in kleinen Mengen, ob schwer, ob leicht, macht keinen der Waffenlieferer zur Kriegspartei, weder völkerrechtlich noch substantiell.

Die Hilfe für den Angegriffenen ist ausdrücklich erlaubt!

Und ein russischer Gegenschlag könnte so dann den Beistandsfall nach dem NATO-Vertrag und damit die unmittelbare Gefahr eines Weltkriegs auslösen.“

Aha!

Nicht die Waffenlieferungen der mit einem angegriffenen Land solidarischen Staatengemeinschaft, sondern ein eventueller „Gegen“schlag der zufälligerweise seit Jahrhunderten reaktionären Russen könnte die „unmittelbare“ „Gefahr“ eines Weltkriegs auslösen.

Das ist erst einmal ein Unterschied, den selbst deutsche Intellektuelle benennen und ins Kalkül setzen sollten und offenbart gleichzeitig ihre unbewußte Befangenheit in die ihnen von russischer Seite aufoktroyierte Denkweise.

Neben hätte, könnte, würde.

Einer der verlogensten Subjekte unter dem Sternenhimmel, richtig, ich rede vom russischen Außenminister, setzte ja kürzlich (und unwidersprochen von bundesdeutschen Intellektuellen!!) in die Welt, westliche Waffen auf ukrainischem Gebiet seien ein legitimes Ziel russischer Angriffe.

Dieses „legitim“ lasse man sich auf der Zunge zergehen!

Aber die Gefahr besteht natürlich tatsächlich, daß der Giftmörder im Kreml mit seinen kadavergehorsamen Paladinen einen Weltkrieg auslöst. Beispielsweise indem er den Westen testet durch den Einsatz zumindest sogenannter taktischer Atomwaffen… So wie er den Westen und insbesondere die Intellektuellen im ehemaligen Lande der Dichter und Denker bereits testet vermittels seiner wohldosierten Androhungen im Hinblick auf den Einsatz von Atomwaffen und insbesondere in Deutschland dem Kanzler eine Steilvorlage liefert zur Rechtfertigung für unterlassene Hilfeleistung.

Und deutsche Intellektuelle bewegt zum Briefeschreiben.

In Fachkreisen wird das „psychologische Kriegführung“ genannt.

Richtig ist, es besteht eine nicht zu vernachlässigende Wahrscheinlichkeit, daß im Kreml dieses unbeschreibliche Antlitz mit Ohren einen Weltkrieg auslösen und auch den Einsatz von Atomwaffen befehlen könnte. Deshalb empfehle ich im Hinblick jener genialen Ideen der Briefschreiber, eine Gruppe ihrem Sinne geneigter Friedensemissäre zusammenzustellen, vor allem auch, das ist natürlich wichtig, mit einem guten Draht nach Moskau. Also zum Beispiel Alice Weidel von der AfD fiele mir da ein und Sahra Wagenknecht von der Partei Die Linke. Und, sogar, als außenpolitischer Fachmann der SPD, der mir seit Jahren immer wieder auffällige Ralf Stegner. Das gäbe schon mal ein gutes Klima in Moskau. Gerade letzterer sorgt, auch kraft seines Scharfsinns, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für gute Stimmung im Kreml während des guten Zuredens beim Gezwungenwerden zum schnellstmöglichen Müßten. Schon am Montag, dem 17. Januar, also noch über einen Monat vor dem 24. Februar, dem erneuten Ausbruch des „eingefrorenen“ „Konfliktes“, gab er dem Deutschlandfunk ein Interview, das die Ideen der Briefschreiber geradezu hellseherisch auf den Punkt bringt:

Deutschlandfunk: Mitgehört hat Ralf Stegner, für die SPD im Auswärtigen Ausschuss im Deutschen Bundestag.

Rechnen Sie mit einem russischen Angriff?

Stegner: Nein, ich rechne damit nicht, und wir sollten es auch nicht herbeireden, aber natürlich ist die Lage Besorgnis erregend, ist ja gar keine Frage, die Truppenkonzentration, auch die Rhetorik der letzten Tage, das ist nichts, was einen beruhigen könnte, und deswegen ist es so wichtig, dass es viele Gesprächsformate gibt und die Diplomatie sich kümmert und man das nicht einfach hinnimmt und man einfach auch vermeidet, eine Aggressionsspirale zu vermeiden, wo es am Ende dann bei einer militärischen Auseinandersetzung landet.

Im Koalitionsvertrag heißt es dazu, es gibt unterschiedliche Perzeptionen von Bedrohungen und es ist keine objektive Frage, sondern das ist eine subjektive auch, und deswegen ist es so wichtig, dass das Normandie-Format neu belebt wird, daß die Minsker Vereinbarungen von beiden Seiten eingehalten werden und all diese Dinge…

Deutschlandfunk: Also mehr reden, reden ist immer gut, aber es wurde ja letzte Woche auch viel geredet und hat nach Ansicht westlicher Geheimdienste und vieler Experten nichts gebracht. Der Konflikt ist immer noch da, wo er vorher auch war.

Stegner: Na ja, ich hab noch nie gehört, dass Diplomatie eine Frage wäre, die innerhalb weniger Tage spektakuläre Erfolge beschert, und Einschätzungen von Geheimdiensten gibt es in der Tat immer wieder, das ist klar, ich glaube, Diplomatie verlangt Geduld und Beharrlichkeit und gerade Deutschland hat allen Grund da mit gutem Beispiel voranzugehen und alles dafür zu tun, dass die Diplomatie überwiegt und eben nicht die Eskalation. Manche Leute reden schon in einer Tonlage, wie als wären wir im Kalten Krieg. Und das kann nicht richtig sein und das darf nicht richtig sein und deswegen glaube ich, ist es entscheidend, dass all die Gesprächsformate stattfinden.

Deutschlandfunk: Nur was ist, wenn Deutschland, der Westen, die USA weiter geduldig sind und Putin greift trotzdem an?

Stegner: Ich bin nicht so sicher, ob die Was-Wäre-Wenn-Fragen so klug sind…

Deutschlandfunk: Aber man muss sich ja darauf vorbereiten!

Stegner: Ja, gut, es ist so eine alte Lehre, wenn du den Frieden willst musst du dich auf den Krieg vorbereiten. Ich glaube, diese simple Systematik des Kalten Krieges funktioniert heute nicht mehr. Es muss klar seine, dass territoriale Integrität gewährleistet bleiben muss und dass da auch irgendwo einig ist und auch zusammen mit den Verbündeten in der NATO. Aber es muss eben auch klar sein, dass es Lösungen geben muss, die die Sicherheitsbedürfnisse aller Seiten befriedigen, und das scheint mir nicht der Fall zu sein. … Ich weiß nicht, wer davon profitieren würde, einen Krieg mitten in Europa anzuzetteln, ich kann sagen, das ist brandgefährlich, und wer weiß, ob das begrenzt würde, kein Mensch weiß das, das kann nicht das Ziel sein, und deswegen muss Diplomatie sein. …

Deutschlandfunk: Jetzt haben wir es im Beitrag gehört, die Ukraine hat glasklare Forderungen in Richtung Deutschland artikuliert. Fangen wir mal mit der ersten Forderung an, Waffenlieferungen, Defensivwaffenlieferungen, ein Vorschlag, den ja übrigens Robert Habeck im Wahlkampf damals noch als Grüner Bundestagskandidat aufgebracht hat, wie weit wären Sie bereit, da mitzugehen.

Stegner: Ich weiß nicht, was die Logik davon sein soll, mit dem Zündhölzchen in der Nähe von Benzinkanistern aufzulaufen. Wir haben aus guten Gründen im Koalitionsvertrag vereinbart, dass es keine Waffenlieferungen geben sollte in Spannungsgebiete und Diktaturen, und über Spannungsgebiete, darüber reden wir ja die ganze Zeit, das ist ja das Spannungsgebiet mitten in Europa wenige Kilometer entfernt, und das kann nicht richtig sein, Waffen zu liefern, und das sollten wir auch nicht tun. Ich kann mir im Augenblick kein Szenario vorstellen, wo die Bundesrepublik Waffen liefert.

Deutschlandfunk: Und dann ist da natürlich noch Nord Stream 2. Scholz sagt, ein rein privatwirtschaftliches Projekt, der Bundeskanzler, da war sogar Angela Merkel härter, indem sie zumindest eine geopolitische Komponente zugestanden hat. Wie sehen Sie es?

Stegner: Na ja, es ist ein Wirtschaftsprojekt, was an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, die noch nicht erfüllt sind, es wird abgearbeitet. Ich halte nichts davon Sanktionsdrohungen öffentlich zu erheben. Selbst in Zeiten des Kalten Krieges war die Energiezufuhr generell außerhalb solcher Betrachtungen. Ich glaube, dass Sanktionsdrohungen immer nur dazu beitragen, die [genuschelt]-Spiralen voranzutreiben, deswegen sollten wir das nicht tun. …

Deutschlandfunk: Ich frage das deswegen, weil die Grünen da auch ziemlich klar sind, Omid Nouripour hat heute noch mal gesagt, der designierte Grünen-Chef, auch Außenpolitiker der Grünen, der sagt, bei einem Angriff Russlands auf ukrainisches Territorium wird Nord Stream 2 nicht in Betrieb gehen.

Stegner: Das Ziel muss sein, das es keinen solchen Angriff gibt und dass wir alles dafür tun militärische Auseinandersetzungen in Europa zu vermeiden. Dem sollte man alles unterordnen und deswegen bin ich kein Freund der Eskalationsrhetorik mit dem ständigen Ankündigen, was wäre wenn, und im übrigen gibt es ja keinen Konflikt in der Welt, wo man den Eindruck hat, dass das nützlich ist, wenn man so heldenhafte Kriegsrhetorik von sich gibt.

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Ja mach nur einen Plan

Sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch ’nen zweiten Plan

Gehn tun sie beide nicht.

Bertolt Brecht (1898 – 1956)

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Hier das Original:

28 Intellektuelle und KünstlerInnen schreiben einen Offenen Brief an Kanzler Scholz. Sie befürworten seine Besonnenheit und warnen vor einem 3. Weltkrieg. Der vollständige Brief hier. Ebenso die Gesamtliste der ErstunterzeichnerInnen. Ab sofort kann jede und jeder unterzeichnen!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

wir begrüßen, dass Sie bisher so genau die Risiken bedacht hatten: das Risiko der Ausbreitung des Krieges innerhalb der Ukraine; das Risiko einer Ausweitung auf ganz Europa; ja, das Risiko eines 3. Weltkrieges. Wir hoffen darum, dass Sie sich auf Ihre ursprüngliche Position besinnen und nicht, weder direkt noch indirekt, weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Wir bitten Sie im Gegenteil dringlich, alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können.

Wir teilen das Urteil über die russische Aggression als Bruch der Grundnorm des Völkerrechts. Wir teilen auch die Überzeugung, dass es eine prinzipielle politisch-moralische Pflicht gibt, vor aggressiver Gewalt nicht ohne Gegenwehr zurückzuweichen. Doch alles, was sich daraus ableiten lässt, hat Grenzen in anderen Geboten der politischen Ethik.

Zwei solche Grenzlinien sind nach unserer Überzeugung jetzt erreicht: Erstens das kategorische Verbot, ein manifestes Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen. Die Lieferung großer Mengen schwerer Waffen allerdings könnte Deutschland selbst zur Kriegspartei machen. Und ein russischer Gegenschlag könnte so dann den Beistandsfall nach dem NATO-Vertrag und damit die unmittelbare Gefahr eines Weltkriegs auslösen. Die zweite Grenzlinie ist das Maß an Zerstörung und menschlichem Leid unter der ukrainischen Zivilbevölkerung. Selbst der berechtigte Widerstand gegen einen Aggressor steht dazu irgendwann in einem unerträglichen Missverhältnis.

Wir warnen vor einem zweifachen Irrtum: Zum einen, dass die Verantwortung für die Gefahr einer Eskalation zum atomaren Konflikt allein den ursprünglichen Aggressor angehe und nicht auch diejenigen, die ihm sehenden Auges ein Motiv zu einem gegebenenfalls verbrecherischen Handeln liefern. Und zum andern, dass die Entscheidung über die moralische Verantwortbarkeit der weiteren „Kosten“ an Menschenleben unter der ukrainischen Zivilbevölkerung ausschließlich in die Zuständigkeit ihrer Regierung falle. Moralisch verbindliche Normen sind universaler Natur.

Die unter Druck stattfindende eskalierende Aufrüstung könnte der Beginn einer weltweiten Rüstungsspirale mit katastrophalen Konsequenzen sein, nicht zuletzt auch für die globale Gesundheit und den Klimawandel. Es gilt, bei allen Unterschieden, einen weltweiten Frieden anzustreben. Der europäische Ansatz der gemeinsamen Vielfalt ist hierfür ein Vorbild.

Wir sind, sehr verehrter Herr Bundeskanzler, überzeugt, dass gerade der Regierungschef von Deutschland entscheidend zu einer Lösung beitragen kann, die auch vor dem Urteil der Geschichte Bestand hat. Nicht nur mit Blick auf unsere heutige (Wirtschafts)Macht, sondern auch in Anbetracht unserer historischen Verantwortung – und in der Hoffnung auf eine gemeinsame friedliche Zukunft.

Wir hoffen und zählen auf Sie!
Hochachtungsvoll

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DIE ERSTUNTERZEICHNERiNNEN

Andreas Dresen, Filmemacher
Lars Eidinger, Schauspieler
Dr. Svenja Flaßpöhler, Philosophin
Prof. Dr. Elisa Hoven, Strafrechtlerin
Alexander Kluge, Intellektueller
Heinz Mack, Bildhauer
Gisela Marx, Filmproduzentin
Prof. Dr. Reinhard Merkel, Strafrechtler und Rechtsphilosoph
Prof. Dr. Wolfgang Merkel, Politikwissenschaftler
Reinhard Mey, Musiker
Dieter Nuhr, Kabarettist
Gerhard Polt, Kabarettist
Helke Sander, Filmemacherin
HA Schult, Künstler
Alice Schwarzer, Journalistin
Robert Seethaler, Schriftsteller
Edgar Selge, Schauspieler
Antje Vollmer, Theologin und grüne Politikerin
Franziska Walser, Schauspielerin
Martin Walser, Schriftsteller
Prof. Dr. Peter Weibel, Kunst- und Medientheoretiker
Christoph, Karl und Michael Well, Musiker
Prof. Dr. Harald Welzer, Sozialpsychologe
Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist
Juli Zeh, Schriftstellerin
Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Medientheoretiker

WEITERE UNTERZEICHNERiNNEN

Katja Lange-Müller, Schriftstellerin
Katharina Fritsch, Künstlerin
Prof. Klaus Staeck, Grafiker, Heidelberg
Prof. Yuji Takeoka, Künstler
Dilek Zaptcioglu, Historikerin und Schriftstellerin
Oliver Schnare, Angestellter
Brigitte Kamps-Kosfeld, Sozialwissenschaftlerin
Heide Schnitzer, Reutlingen
Axel Beck, Petershagen
Prof. Dr. Anne-Gret Luzens, Mathematikerin (im Ruhestand)
Günter Luzens, Dipl.-Ing. (im Ruhestand)
Katharina Rinn, Human. Mother. Civil Engineer. Yogini. Tattooista. Gießen
Manfred Prantner, MAS, Wirtschafts-, Trauma- und Medienpädagoge, Landeck/Österreich
Dagmar Priepke, Frankfurt/Main
Andrea Köhrer
Barbara Gorel
Sonja Schönherr
Volker Groß, Hamburg
Corinna Behrens, Verwaltungsbetriebswirtin, Autorin, München
Mathias Liebig
Richard Wichmann, Studiendirektor a.D., Wallenhorst
Claudia Bittkowski
Klaus Keller, ehem. Krankenpfleger und Zeitsoldat, Gelnhausen
Dagmar Willhalm, Selbstständige
Silke Hillebrecht
Dieter Tackmann, Pensionär, Schwerin
Siegfried Niemeyer, Sonderschullehrer a.D., Osnabrück
Angelika Mallmann, EMMA-Redakteurin
Margitta Hösel, EMMA-Redakteurin
Anett Keller, EMMA-Verlagsleiterin
Chantal Louis, EMMA-Redakteurin
Annika Ross, EMMA-Redakteurin
Dr. Franz Schötz
Albrecht Hahn, Kleinmachnow
Klaus Maisch, Ettlingen
Doris Dauber
Ralf Schönwald, Zossen
Oliver Tabillion
Annegret Soltau, Bildende Künstlerin
Daniel Berger, Historiker
Karl-Heinz Deubner, Techniker
Stefanie Tyrach
Dr. Jörg Tyrach
Artur Born
Ralf Wirtz, EWI Erftland
Uwe Weller
Monika Baumann
Rupert Wille, Harsum
Thomas Sonntag, Kaarst
Annette Brückner
Martin Dörnhöfer
Axel Reinert, Angestellter
Benjamin Mayr, Rain am Lech
Fred Eric Schmitt, Journalist, Überherrn
Jessica Franck
Monika Anna Seeckts, Berlin, Rentnerin
Katja Fischer, Ärztin
Tilo und Inka Voigt
Katja Rebner
Heinz-Bernd Dannhüser, Beamter
Kerstin Knuth-Foltyn
Susanne Harbach
Prof.em.Dr.Dr.h.c. Hans-Peter Schwarz, Kunsthistoriker
Gertrud Peters, Kuratorin
Dr. Andrea Gleiniger, Architekturhistorikerin und Autorin
Ina Kohnle
Iris Zyngier
Peter Goebel, Bickenbach
Bernhard Alberts, Wiesbaden
Dr. Alexander Grau, Publizist, Journalist, Philosoph
Hiltrud Hamer
Daniela Schlarb
Thomas Härtel, Arzt
Ulrike Schaller-Scholz-Koenen, Sozialarbeiterin, Kunsttherapeutin, Bildende Künstlerin
Margit Reiner, Dipl.-Ing. Techn. Umweltschutz
Dr. Joachim Langstein, Bayreuth
Peter Krieger, Künster
Jürgen Weiß, Zwickau
Claudia Thirolf, Lehrerin a.D., Pädagogin, Lübeck
Ulrich Knak
Maria Rasche, Berlin
Renate Habeck, besorgte Bürgerin, geb. 1959
Frank Fuchs, Friedrichshafen
Harry Karpfinger
Gerd Bauz
Florian Mayr, Trostberg
Andreas Eichhorn
Ursula Morgenstern, Magdeburg
Matthias Keilwerth
Jan Heitmann, Dudeistischer Priester
Heike Orthen
Kalle Witzel, OStR im Ruhestand
Volker Gericke
Dorothea Kraus
Sven Respondek (Dj Spikee), Künstler
Griseldis Wilsdorf, Ärztin
Marco Böse, Techn. Angestellter Forschung und Entwicklung
Stephanie Frfr. von Liebenstein, freie Wissenschaftlerin
Bärbel Hirsschmann, Graal-Müritz, Rentnerin
Katrin Klincker-Kroth
Klaus und Marlies Thormann, Rentner
Ulrike Kraus, Rudolstadt
Matthias Lessig, Frankfurt am Main
Annett Markert, Niedernberg
Prof. Dr. Ingo Juchler, Politikwissenschaftler
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Dagmar Frost; Dr. med. Ursula Schlichtiger; Arno Bergsträßer; Annedore Waesche, Rektorin im Ruhestand; Wilfried Böring, Westerstede; Sven Bahnemann; Mario Magliani; Jochen Winter, Maler, Berlin; Christel Lemcke; Ilona Kolling, Zeitz; Gregor Ziese-Henatsch, Lehrer, Berlin; Christian Otte, Gitarrist; Walter Fuchs-Stratmann, Mensch, Bruder, Vater, Großvater, Leverkusen; Prof. Dr. Willi Bruns, Ingenieur, Berlin; Christine Zumbeck, Juristin; Utz Modrow; Torben Wieben; Birgit Löwinger; Birgit Kollmer; Angelika Müller; Norman Gilster; Edelgard Gilster; Rainer Gilster; Margitta Holitschke, Gymnasiallehrerin i. R., Leipzig; Laurent Goletz; Simone Kneitz-Mertin; Doris Dau, Panketal; Uwe Gremmel; Daniela Pass, Diplom-Designerin, Berlin; Angela Reinhardt; Alexander Böhle, Südharz/Bad Sachsa; Dr. phil. Dr. h.c. Stefan Neuhaus, Professor für Neuere deutsche Literatur, Uni Koblenz-Landau, Mendig; Eberhard Firl; Matthias Hechler, Unternehmer; Verena Brönnimann, Hausfrau, Schweiz; Jürg Wisbach, Schauspieler; Susanne Mingers, Heilpraktikerin; Jürgen Schadach, 67, Rentner; Steffen Schwarzbach, Ingenieur, Dresden; Peter Darga, Osteopath, Hamburg; Christine List, Berlin; Elke Blum; Karolin Bethke; Frau Puscholt; Dr.Karen Kaczmarek, Ärztin; Marlene Neske, Sozialpädagogin, Rentnerin; Urte von Bremen; Anna Morath; Christoph Heberle; Kerstin Vogel; Helmut Ullmann; John Schulz, Braunschweig; Frieder Monzer, Physiker, Umweltberater und Reisebuchautor, Berlin-Moabit; Sabine Slak; Andre Mees; Axel Witte, nur besorgter Bürger; Peter Otto, Berlin; Liane Bertram, Wernigerode; Lisa Heussner; Thomas Erler, KOOP – Abteilung, Außerbetriebliche Ausbildungsstätte, HWK Dortmund GmbH; Melanie Schulze, Rechtsanwältin, Bensheim; Traudl Kellermann, Dipl.-Soziologin und Versicherungsfachfrau; Armin Eichinger, Wenzenbach; Martina Eichinger Wenzenbach; Simon Eichinger Wenzenbach; Anna Eichinger Wenzenbach; Heinz Eichinger Wenzenbach; Joachim Neumann, Bernau bei Berlin; Thomas Heusel, Breuberg; Joachim Hoffmann, Gütersloh; Michael Schnelle; Mike Piee; Helmut Schulze, Berlin-Rahnsdorf; Gesa Homann, Juristin; Matthias Wiesmann; Paul Noel Koch; Alfred Prenzlow, Kunst|Menschen|Ideen, Leverkusen; Tatjana Peters, Unternehmerin, Obertshausen; Alexander Schindler, Deutschlehrer; Elke Knorr; Katharina Füllenbach; Gerald Rimpl; Peter Schmolke, Familienvater; Heiko Sadowski, Angestellter; Wilfried Maria Danner, Künstler, Komponist; Maik Schulze, Zwickau; Jutta Wirz; Ursula Krüger, Mutter und Grossmutter; Carina Rollenhagen; Alexander Ahner, Nidda; Peter Veittinger, Werkzeugmacher, Steingaden; Susann Witt; Silvia Möpert; Jürgen Herzog, Rentner, Presseck; André Seifert, Betriebswirt (IHK); Michael Tanz, Bottrop; Ilona Legler, Berlin; Hans-Bernd Ludwig, Halle; Werner Kick, Ismaning; Alexander Morgenstern, Mensch; Konrad Litschel, Unternehmensberater und Interimmanager, geboren 1966, Sachsenheim; Wolfgang Scheel; Stefan Oberpaul, Friedrichshafen; Jörg Cornelius, Bielefeld; Peter Sachs, Lehrer; Hans-Peter Eschen; Christian Broda, Jurist und Zukunftsforscher M.A.; Nicole Noheimer; Thomas Kretschmer, Rechtsanwalt , Lüssow/Stralsund; Lya Coldewey, Wennigsen; Christian Timm, Neukirchen; Daniel Bracht-Franke, Steinfurt; Herbert Müller, Dipl. Ing.; Kathleen Sandböck; Kapitän Thomas A. Liebert, Seelotse; Annett Kratzius-Rother, Selbständige, Gera; Detlef Rother, Selbständiger, Gera; Linus Pilch; Christian Broszio, Diplom-Psychologe, Ludwigshafen am Rhein; Christine May; Bernd Herrmann, Sportdirektor SSV Gera 1990e.V.; Jörn Rinke, Gera; Peter Gilles (Dipl.-Wirt.-Ing.), Unternehmer; Sebastian Linnerz, Grafikdesigner; Christiana Protto, Frankfurt am Main; Marlies Krämer, Sulzbach/Saar

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Mittwoch, 27. April 2022, VOLKSSTIMME:

Russlands Außenminister Lawrow hat die Vorlage von Kanzler Scholz gerne aufgenommen und bestätigt die Gefahr eines Atomkrieges. Beide scheinen sich einig zu sein, dass das System der Atom-Abschreckung nicht mehr funktioniert. Konsequenz: Sich gegen Atommächte auf konventionellem Kriegszug zu wehren, hat keinen Sinn. Gut für Russland. Seit einigen Jahren warnt Präsident Putin regelmäßig vor dem Atomkrieg. Wäre diese Taktik überall so aufgegangen wie in Deutschland, gäbe es die Ukraine nicht mehr.

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Erinnerung

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23. April 2022: Bellarmin an Mephisto

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Bevor ich komme zu den dem russischen Generalstab und der verlogenen, sich die Hände reibenden Mörderbande im Kreml zuträglichen jüngsten Äußerungen des sich aalglatt windenden SPD-Mannes Olaf Scholz, die zum Teil sogar himmelschreiend nach althergebrachten Einflüsterungen aus der fünften Kolonne Putins klingen, hier eine lehrreiche Erinnerung an einen bedenklich vergessenen denkwürdigen Bundestagsbeschluß gegen die seinerzeitigen französischen Annexionsbestrebungen im Hinblick auf das Saarland heute vor 70 Jahren, am Mittwoch, dem 23. April 1952:

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Der Bundestag nahm laut Bundesanzeiger mit 191 gegen 135 Stimmen bei 8 Enthaltungen folgende Entschließung zur Saarfrage an:

1. Das Saargebiet ist nach Völkerrecht deutsches Staatsgebiet.

2. Die gegenwärtigen Verhältnisse an der Saar sind ohne Rechtstitel und gegen die demokratischen Grundsätze des Selbstbestimmungsrechts erfolgt.

3. Über deutsches Staatsgebiet kann rechtens nicht ohne deutsche Zustimmung verfügt werden.

4. Wir erstreben durch die Einigung Europas die Überwindung der nationalen Grenzen in gegenseitiger Achtung vor Recht und Freiheit.

Der Bundestag lehnte mit 169 gegen 142 Stimmen bei 18 Enthaltungen folgenden Gegenantrag der SPD ab:

1. Das Saargebiet ist nach Völkerrecht deutsches Staatsgebiet.

2. Seine tatsächliche Abtrennung ist ohne Rechtstitel und gegen die Grundsätze der Demokratie und des Selbstbestimmungsrechtes erfolgt.

3. Über deutsches Staatsgebiet kann rechtens nur durch das gesamte Volk verfügt werden.

4. Eine gedeihliche Zusammenarbeit der Völker Europas kann nur auf die Achtung vor Recht und Freiheit des anderen gegründet werden.

5. Der Bundestag wird keiner Regelung zustimmen, die diesen Grundsätzen widerspricht.

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(Archiv der Gegenwart)

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Wörding und Wahrheit

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17. April 2022: Bellarmin an Mephisto

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Der eigentlich billige und nichtsdestotrotz erstaunlich selten durchschaute rhetorische Trick, einem womöglich sogar imaginären Gegner eine nicht von ihm vertretene Meinung oder eine von ihm nicht behauptete These zu unterstellen und diese dann öffentlich zu widerlegen, um somit den vermeintlichen Behaupter in Mißkredit zu bringen, läßt sich natürlich auch dahingehend abwandeln, indem man in einer öffentlichen Auseinandersetzung das Thema der Debatte gefällig verbiegt.

Und damit vom eigentlichen Sachverhalt ablenkt.

So als würde Bundespräsident Steinmeier, der geschichtsignorant gegenüber dem jahrhundertalten russischen Chauvinismus und aller durchschaubaren Verlogenheit zum Trotz nicht nur die Ukraine als bloße Verhandlungsmasse, sondern auch sein eigenes Land in eine historisch nie gekannte Abhängigkeit von dem imperialistischen Aggressor brachte, als würde Steinmeier nun jede gutgeartete Seele verarschend in vorgetäuschter Zerknirschtheit behaupten, man müsse jetzt darüber diskutieren, ob sein vorgebliches Ziel, den Krieg nie mehr nach Europa zurückkehren zu lassen, falsch gewesen sei! Und ob es falsch gewesen wäre, dafür zu arbeiten! Und das sei die Debatte, die geführt werden müsse!

Ähnliche Verbiegungen waren beispielhaft wieder zu beobachten in den letzten Tagen, insbesondere denen der Karwoche. Deutlich und gleich mehrfach reflektiert im Fall des Fallens unserer irrlichternden Ex-Familienministerin mit dem bezeichnenden Namen Spiegel. Deren Hauptanliegen bei ihrem Amtsantritt ganze 126 Tage zuvor erklärtermaßen die Identitäts- und Geschlechter-Frage sei. Und laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom vergangenen Dienstag hatte sie ihr Ministerium tatsächlich auf dieses Deutschland drückende Problem „fokussiert“.

Nun hatte jedoch die augenscheinlich mit ihrer Denkleistung auf gängige Themen der Lauthalsigen fokussierte Frau zuvor mit dem ebenfalls ihrer Laufbahn nicht abholden Thema Umweltschutz Karriere gemacht und sich in Rheinland-Pfalz zur Umweltministerin küren lassen. Und war aber über der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 unverhofft mit dem diesbezüglichen Thema ihres Fachbereichs, nämlich einer umweltbedingten Überschwemmung, konfrontiert worden.

Infolgederen 134 Menschen umkamen.

Sowohl von denjenigen, die überlebten, als auch von übriger sachkundiger Seite wurden nun Vorwürfe erhoben, daß trotz rechtzeitiger Erkenntnisstände die Anwohner nicht gewarnt worden seien.

Der Landrat Jürgen Pföhler steht deswegen sogar unter dem staatsanwaltlichen Ermittlungsverdacht der fahrlässigen Tötung.

Als bereits Straßen unter Wasser standen, als man sich verzweifelt abmühte, Sandsäcke zu füllen, als ein halbes Hundert Noteinsätze im System der Leitstelle in Koblenz gemeldet waren, ließ die fokussierte Anne Spiegel um 16’43 Uhr verkünden, daß „kein Extremhochwasser“ zu erwarten wäre. Vor der Freigabe der betreffenden Entwarnung galt ihre fokussierte Sorge lediglich einer politisch korrigierenden Korrektur des Textes, in welchem auch Ratschläge für Betreiber von Campingplätzen gegeben worden waren:

Bitte noch gendern: CampingplatzbetreiberInnen. Ansonsten Freigabe.“

Es heißt weiter, während der Katastrophennacht sei die auf das politisch korrigierende Jendern fokussierte Umweltministerin nicht erreichbar gewesen. Und am Folgetag habe sie sich dann auf ein eventuelles Blähmgähm fokussiert: „Das Blame Game könnte sofort losgehen, wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, wir alle Daten immer transparent gemacht haben, ich im Kabinett gewarnt habe, was ohne unsere Präventionsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen alles noch schlimmer geworden wäre etc.

Keine sechs Monate später anno 2022 ließ sich die zwecks Vermeidung eines Blähmgähms auf ein Wörding Fokussierte unverdrossen zur Bundesfamilienministerin ernennen und fokussierte ihr neues Ressort modebeflissen also auf die Deutschland drückenden Probleme der „Identitäts- und Geschlechter-Fragen“.

Die böse Bildzeitung (darf die denn das?) brachte vor einigen Wochen das Bemühen der für den Umweltschutz ihres Bundeslandes seinerzeit verantwortlichen Ministerin Spiegel um eine Sprachregelung ans Licht der staunenden Öffentlichkeit, welche eben dieser Tatsachen vorspiegeln sollte, die es so nicht gegeben hatte. Sie verkleidete die Aufforderung an ihre Dienstunterstellten zum Lügen, also auf gut Deutsch zum Fäknjuen, mit dem Hüllwort für Hüllwörter: „Wörding“.

„Lügen“, das klingt ja so brutal, so deutlich, so klar.

Das klingt ja geradezu transparent!

Letzte Woche erfuhr das staunende Publikum zusätzlich, daß die nunmehrige Bundesministerin erneut gewördingt hatte. Nämlich sie war im unmittelbaren Anschluß an das vorherige Wörding mehrwöchig ins schöne Frankreich gefahren. Um zu urlauben. Statt, als verantwortungsbewußte beamtete Kapitänin, den Katastrophenschutz zu koordinieren. Sie hatte aber, also im Wiederholungsfall, darüber erneut gewördingt, aus dem Urlaub elektrisch an Kabinettsitzungen teilgenommen zu haben.

Welcher Sachverhalt sich ebenfalls als gefäknjut den Weg an die Weltöffentlichkeit bahnte.

Das sei ein Fäk gewesen, wurde vermeldet.

Soweit so schlecht.

Wie Du es vielleicht mitbekamst, wie die meisten nachträglich wenigstens: Sonntagabend gegen 21 Uhr inszenierte die Fokussierte mit tränenschwangeren Blicken in die Kamera einen Presseauftritt, indem sie „Fehler“ einzuräumen sich zu wördingen genötigt zeigte, und jene „Fehler“ selbstmitleidig mitleidheischend aber in ihren Augen entschuldigte mit familiären Gründen.

Kein Wort über die Opfer und die vor den Trümmern ihrer Existenz Stehenden der Katastrophe!

Worauf Montagvormittag gegen 11’30 Uhr der Bundeskanzler, das ist der mit dem Wörding, Nord Stream 2 wäre ein rein privatwirtschaftliches Unterfangen, worauf der auf Bestellung führen wollende Olaf Scholz, unbestellt aber prompt, der fokussierten Ministerin sein Vertrauen aussprach hinsichtlich der von ihr als entschuldbar gewördingten „Fehler“!

Da fällt mir ein Sprichwort ein, das ich jetzt weglasse.

Nur wenige Stunden später wurde die Wördinggewandte aber von ihrer Parteiführung zum Rücktritt gezwungen aus irgend einem Grund.

Am selben Tag konnte man in den Nachrichten eines Privatsenders eine Frau sehen aus dem katastrophenverwüsteten Ahrtal, die, bezogen auf die Inszenierung jener 21-Uhr-Pressekonferenz der ehemaligen Umweltverantwortlichen, in die Kamera sprach: „Sie drückt auf die Tränendrüsen. Unsere Tränen sind echt!“

Doch wenn Du nun wieder, wie ich Dich kenne, annimmst in Deiner Gutgläubigkeit à la „Frieden schaffen trotz der Affen“, damit wäre die Sache nun klar, also transparent, und damit erledigt, und wir können uns nun endlich wieder fokussieren auf die drängenden Probleme der Identitäts- und Geschlechterfragen, dann bist Du ja sowas von naiv! Denn sogleich meldeten sich natürlich die üblichen geistig Eingeengtinnen und hoben an ein Geschrei darüber, unsere Ex-Ex-Umweltfamilienministerin hätte zurücktreten müssen wegen der Härte des Politikbetriebes!

Wegen des rauhen Tones, der unter Spitzenpolitikern herrsche!

Wegen der fehlenden Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie!

Ostermontag, 18. April 2022, Deutschlandfunk:

Nach Spiegel-Rücktritt

Debatte über Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Nach dem Rücktritt von Familienministerin Spiegel hält die Debatte über die Vereinbarkeit von Politik und Familie an. Vizekanzler Habeck von den Grünen sagte den Funke-Medien, er frage sich, ob der Absolutheitsanspruch der dauernden Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfüllbar sei. Man müsse zulassen, dass Menschen auch mal nein sagten, ohne als nicht erfolgreich zu gelten.

Spiegel war zurückgetreten, weil sie als damalige rheinland-pfälzische Umweltministerin kurz nach der Flutkatastrophe in einen vierwöchigen Familienurlaub gefahren war. Dies hatte sie unter anderem mit dem Gesundheitszustand ihres Mannes und den Corona-Belastungen ihrer Kinder begründet.

Die Münchner Politikwissenschaftlerin Astrid Séville sagte im Deutschlandfunk, es gebe in der Kommunikation vor allem bei den Grünen eine Verschiebung hin in Richtung Empathie und persönliche Themen. Doch auch wenn man Verständnis für die schwierige private Situation von Spiegel habe, könne man politisch nicht darüber hinwegsehen, dass es ein Versäumnis gegeben habe. Sévilles Ansicht nach gibt es vor allem bei den Grünen das kommunikative Muster, mit privaten Erfahrungen politische Standpunkte plausibel machen und bisweilen auch Kritik abwehren zu wollen. Dadurch werde es aber schwieriger, bestimmte Debatten zu führen und politische Konflikte auszutragen.

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Es geht auch anders, doch so geht es auch.“

Bertolt Brecht (1898 – 1956)

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Die Irrer, die uns führen

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8. April 2022: Mephisto an Serapion

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Da gibt es den Matthias Platzeck (SPD, Partei des Gasverkäufers).

All die Jahre jedes Mal, wenn ich den Durchblicker also die gängige russische Propaganda widerkäuen hörte, erinnerte mich das an die Menschen, die man in der „Deutschen Demokratischen Republik“ zu einem Auslandsstudium in die ruhmredige „Sowjetunion“ „delegiert“ hatte. Zu „sowjetischen“ Zeiten war man in Rußland sehr interessiert, Studenten aus bestimmten Ländern zu holen, vor allem aus den ehemaligen Kolonien Afrikas und aus den russisch besetzten Ländern Osteuropas. In der „Deutschen Demokratischen Republik“ konnten Schüler eine Prüfung absolvieren, und nach deren Bestehen und natürlich bei Erfüllung gewisser nichtfachlicher Voraussetzungen ging es ab.

Nach ihren Studienerfolgen erlebte man in der ostdeutschen Arbeitswelt dann die Rückkehrer…

Meist nur männliche Exemplare, allerdings nicht selten mit russischem Ehegespons. Dieses meist mit phantastischen, russisch-bombastischen Berufsbezeichnungen. Für die sich keine Entsprechung fand im Rest der Welt. Aber wenigstens klangen sie ehrfurchteinflößend in den Ohren schlichterer Gemüter. Wie als würde der Giftmörder Wladimir Wladimirowitsch gerade durch fünfzehn Meter hohe Türen schreiten. Bis sich nach etlichem Geziere mit beleidigt hochgeschobener Unterlippe herausstellte, daß es sich bei den studierten Berufen doch eigentlich um eher irdische Arbeiten und Tätigkeitsfelder handelte.

Im Bereich einer Chemielaborantin etwa.

Die ehemaligen Auslandsstudenten aber waren inzwischen zu unabdingbaren „Sowjetunion“-Apologeten mutiert. Man konnte nur staunen. Am besten schweigend, denn jedes, selbst das kleinste kritische Wort über „unsere sowjetischen Freunde“ und das „ruhmreiche Sowjetland“ war sinnlos. Ganz zu schweigen von einer kritischen Durchleuchtung russischer Gigantomanie, also russischer Kultur, Geschichte oder Politik. Die abseitigsten Abseitigkeiten fanden ihre Versteher.

Und vor allem ihre vehementen Verteidiger.

Alles „Sowjetische“ war gut und richtig, also heilig.

Wie Gottvater Wladimir Iljitsch Lenin.

Diese Großhirnamputierten wurden dann bevorzugt bei Gehaltssteigerungen und Karrieresprüngen und fanden sich bald wieder in gewissen strategisch nicht unwichtigen Funktionen und Schaltstellen ihrer jeweiligen Branchen und Länder.

Und wirkten dort in ewiger Dankbarkeit und Begeisterung!

In Ostdeutschland natürlich auch nach dem Fall des antifaschistischen Schutzwalls.

Bis heute…

Im Osten, damals noch konkurrenzlos, vornehmlich in der Partei Der Spalter.

Daß der Aufbau Fünfter Kolonnen zur Einflußnahme und zur Beherrschung anderer Länder das A und O russischer Auslandspolitik, also Unterwerfungsstrategie ist, gilt gewiß nicht erst seit Lenin und Stalin und der KOMINTERN und der KOMINFORM.

Apropos Fünfte Kolonne.

Da wäre, zum Beispiel, die Manuela Schwesig (SPD, Partei des Gasverkäufers).

Im SPIEGEL Nr. 4 anno 2021 findest Du auf Seite 66 ein idyllisches Foto: Da stehen in trauter Runde, hier sogar physisch maskiert, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Schwesig mit ihrem Gemahl zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden des staatlich gelenkten russischen Konzerns Rosneft. Selbiger Gasmann Händchen haltend mit seiner jüngsten Lebensabschnittspartnerin.

Alle in Ausgehgarderobe.

Das Bild sei aufgenommen am 12. September 2020 während des Usedomer Musikfestivals.

Wozu DER SPIEGEL schrieb (und aus irgend einem Grund unter dem seltsamen Titel „Russisches U-Boot“):

Glaubt man dem von der Staatskanzlei dementierten Flurfunk in Schweriner Ministerien, wurde am Rande des Konzerts vorbereitet, was inzwischen in Berlin und anderswo zu Unruhe und Empörung führt: die Gründung der angeblich am Gemeinwohl orientierten „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“. Eine Organisation, die Schwesig ohne vorherige Beratung in den zuständigen Landtagsausschüssen per Kabinettsbeschluss auf den Weg brachte.

Und

Während die Staatskanzlei jede Beteiligung Schröders zurückweist, will sich der Altkanzler auf Anfrage nicht äußern.

Und

Die Nord Stream 2 AG, ein Anhängsel des russischen Energieriesen Gazprom, hat zugesagt, 20 Millionen Euro zum Stiftungsvermögen beizutragen, die Landesregierung will 200000 Euro dazugeben. Allem Anschein nach, so erzählt man sich in Schwerin, seien auch Struktur und Satzung made in Moskau.

In der Stiftung können die Russen weitreichend mitbestimmen. In der Satzung heißt es, „der erste sachverständige Geschäftsführer wird auf Vorschlag der Nord Stream 2 AG vom Stiftungsrat für drei Jahre berufen und gegebenenfalls abberufen“. Die „Geschäftsgrundsätze“ des Stiftungs-Unternehmens seien „im Benehmen mit der Nord Stream 2 AG“ zu gestalten. Via Nord Stream 2 hat Gazprom außerdem zwei Sitze im Kuratorium, dem Beratungsgremium der Stiftung.

Die Umweltverbände BUND, Nabu und WWF verweigerten jegliche Zusammenarbeit mit der Stiftung. Die Deutsche Umwelthilfe kündigte eine Klage an. In dieser Woche erklärte die FridaysforFuture-Aktivistin Theresia Crone den Rücktritt als Vorsitzende des von Schwesig initiierten Rats für Umwelt und Nachhaltigkeit. Es ist eine symbolische Distanzierung, aber eine, die Schwesig politisch schadet. Crone sagt: „Eine Klimaschutzstiftung, die klimaschädliche Infrastruktur schaffen soll, kann ich in keinster Art und Weise mittragen oder legitimieren.“

Ach ja, und hier fällt mir noch ein bei der offensichtlichen Verwendung von Steuergeldern für Nord Stream 2 zum Beispiel der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, Partei des Gasverkäufers). Der noch in diesem, gerade einmal einem Vierteljahr jungen 2022 auf offener Bühne in Paris der staunenden Welt, ohne zu blinzeln, in ihr Gesicht log, bei Nord Stream 2 handele es sich um ein rein privatwirtschaftliches Projekt!

Was?

Hat sich halt geirrt, unser Bundeskanzler Olaf Scholz?

Aus der Partei des Gasverkäufers?

Hätten wir eine Presse wie früher, hätte die ihn und seine Genossen aus der Partei des Gasverkäufers allerdings mit der doch naheliegendsten aller naheliegenden Fragen konfrontieren können: Wie kann, obwohl doch die ganze Welt schon besser Bescheid wußte, es zu solch grandiosem Irrtum all der das ehemalige Land der Dichter und Denker Regierenden kommen?

Wie zum Beispiel, mein Gott Walter, bei Frank-Walter Steinmeier (SPD, Partei des Gasverkäufers)?

Jenem unermüdliche Warner des Westens vor „lautem Säbelrasseln“.

Vor inzwischen mehr als sieben Jahren, am 3. August 2014, hatte ich Dir geschrieben:

Im übrigen aber bin ich der Meinung, daß seit Beginn der russischen Anmutungen gegen die Ukraine der Publikumsliebling Frank-Walter Steinmeier mit seiner gut gemeinten, also schlechten Außenpolitik kontinuierlich und jeweils vorhersagbar scheiterte. Aus Gründen der Inadäquatheit. Das bezieht sich nicht nur auf die unsägliche Zeit, während der er im Vierundzwanzigstunden-Rhythmus den Westen (!) davor warnte, der russischen Seite wehzutun. Und es vergrößert sich wieder die Gefahr, daß er Putin und Lawrow doch noch auf ihren russischen Leim latscht und in der Ostukraine die transnistrieschen Zustände verewigt werden wie auch in Südossetien und Abchasien, wo Russen auf einem Fünftel georgischen Territoriums die geraubten Gebiete mit dem Ausbau von Grenzbefestigungen und mit provokativen Militärübungen absichern und gegen jedes Völkerrecht den georgischen Luftraum drohend mit ihren Kampfjets durchpfeifen.

Der Konflikt sei nicht mit militärischen Mitteln zu lösen, lautet das Mantra deutscher Außenpolitik, dessen Verabsolutierung jeglicher Aggression die Landesgrenzen öffnen würde.

Und ihr zum Siege verhülfe wie Hitler das Münchner Abkommen.

Wie Vergangenheit und Gegenwart aber lehren, gibt es auch Konflikte, die allen Hoffens und Wünschens zum Trotz sich nicht unmilitärisch lösen lassen.

Solange man im Westen nicht begreift, daß der Kreml unter dem gestirnten Himmel immer nach anderen Regeln spielt als nach denen der aristotelischen Logik und des kantschen Moralprinzips, wird man, wie gehabt, alle paar Jahre staunend aus den Wolken plumpsen. Wie so oft schon die deutsche Wirtschaft in ihrem unermüdlichen Bemühen um den ach so vielversprechenden russischen Markt. Da kommt mir nicht nur das Heulen und Zähneklappern anläßlich des Röhrenembargos in den Sinn. Schon mit bescheidenen Geschichtskenntnissen kann man tatsächlich zu treffenderen Entwicklungsprognosen gelangen als mit Eliteabschlüssen in Wirtschaftswissenschaften! Jüngst, im März, E.on-Chef Johannes Theyssen auf die Frage, ob er nach der Verschärfung der Ukraine-Krise Angst habe um seine Investitionen. Antwort: „Nein, dazu gibt es keinen Anlaß.“

Rußland ist kein Partner, und das hätte man ohne viel Mühe im voraus wissen können und wissen müssen.

Zurück zum Speziellen: Wäre es nicht endlich an der Zeit, die sogenannten Separatisten als camouflierte Söldner Rußlands zu klassifizieren? (In Donezk mußten die „Aufständischen“, deren Uhren übrigens Moskauer Zeit statt mitteleuropäische Zeit anzeigen, sich bei der Besetzung der Stadt von deren Einwohnern den Weg zum zentralen Lenin-Platz erklären lassen.) Wenn die Antwort lautet JA, darf man diese Soldateska nicht, wie von Rußland gefordert aus irgend einem Grund (aber mit welchem Recht?), zu gleichberechtigten Verhandlungspartnern aufwerten und ihr womöglich nach russischer Interessenlage noch Zugeständnisse hinsichtlich der Verfassungsstruktur des Landes zubilligen. Rußland hat in ukrainischen Verfassungsfragen nicht mit am Tisch zu sitzen. Auch nicht indirekt.

Wenn es also kein Volksaufstand armer unterdrückter Russen ist, könnte man dann nicht umgekehrt schlußfolgern, daß es eher seitens der Ukraine sich um einen Befreiungskampf handelt?

Unsere ausgewogenen öffentlich-rechtlichen Medien haben es nicht einmal fertig gebracht, unempört über das angebliche „Verbot der russischen Sprache“ zu berichten. Natürlich sollte in der Ukraine nicht die russische Sprache verboten, sondern Russisch als zweite Amtssprache abgeschafft werden, und zwar als eine der ersten Gesetzeshandlungen der neuen, endlich Handlungsfähigkeit gewinnenden Regierung. Allein wenn ich diese Tatsache hörte, würde ich sie, ungeachtet ihrer politischen Klugheit oder Unklugheit oder politischen Korrektheit, als eklatanten Hinweis auf einen Unabhängigkeitskampf, als Bestandteil eines Befreiungsversuchs von langjähriger Bevormundung werten. Statt, wie von russischer Propaganda gewünscht, als Knechtung einer Minderheit. Die Abschaffung dieser zweiten Amtssprache war ihnen ja nicht aus Jux und Tollerei so wichtig!

Und war der Sturm auf die Bastille politisch korrekt?

Gravitätisch warnt der Außenminister vor einem neuen kalten Krieg. Bitte um Kenntnisnahme: Rußland führt heißen Krieg! Und der wird nicht enden durch appellierendes Abwarten auf Vernunfteinkehr. Sondern eher durch Etablierung der Russen in Neurußland, wie der vormalige Leiter des „Zentrums für konservative Forschung“ an der Staatlichen Moskauer Universität, der einflußreiche Alexander Dukin, die Ostukraine (mindestens!) bezeichnet. Etablierung der Russen vielleicht sogar mittels der durch Sergej Lawrow geforderten russischen Friedenstruppen, unter Absegnung des Westens und getarnt als OSZE-Friedensmission. Oder durch direkte Intervention russischer Truppen zum Schutz der unterdrückten russischen Bevölkerung.

Oder indem es der schwachen Ukraine gelingt, ihre russische Grenze freizukämpfen.

Nun, reichlich sieben unsägliche Jahre später, nach dem erneuten Überfall Rußlands auf eines seiner unglücklichen Nachbarländer am 24. Februar 2022, sah sich, wozu ihn freilich der ukrainische Botschafter erst in den Hintern hatte treten müssen, unser auf Selbstvorschlag wiedergewählter Bundespräsident am Montag, dem 4. April 2022, also am Tag 39 der russischen Invasion, veranlaßt zu behaupten: „Ich leide sehr mit den Menschen in der Ukraine mit. Nach Anfang 2014 hat kein anderes Land meine Arbeit so geprägt.“

Fast möchte man Schreikrämpfe kriegen: „Leider!“

Leider die Arbeit eines notorisch Inkompetenten!

Eines in brandtscher Ostpolitk Dilettierenden.

Statt eines Adenauers.

Denn, jetzt halte Dich wirklich fest, wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, Steinmeier, hier:

Mein Festhalten an Nord Stream 2, das war eindeutig ein Fehler. Wir haben an Brücken festgehalten, an die Rußland nicht mehr geglaubt hat und vor denen unsere Partner uns gewarnt haben.“!

Abgesehen von einer Art Pluralis Majestatis in einer individuellen Entschuldigung, dann der Gipfel: „…an die Rußland nicht mehr geglaubt hat…“!!!

Tut der nur so oder ist der so doof?

Der Mann hat immer noch nichts begriffen!

Der Mann und nicht „Wir“ ist in Deutschland hauptverantwortlich für das Ergebnis seiner Fehler!

Er hat, mindestens in geschichtsvergessener Ignoranz, maßgeblich nicht nur sein Land in eine miserable Abhängigkeit von einem faschistischen Aggressor getrieben!

Und damit Deutschland eklatant geschadet!

Der Mann hat sich, außer zum gravitätischen Setzen rhetorischer Redepausen, bei denen man allerdings davonlaufen möchte, als unfähig erwiesen!

Was für große Worte macht heut mancher Mann und lindert damit keine Not“, hatte in Anlehnung an einen Text von Bob Dylan Marlene Dietrich einst gesungen.

Im morgigen gedruckten SPIEGEL läßt der besungene Mann sich tatsächlich zitieren mit dem Satz: „Wir müssen jetzt natürlich genau aufarbeiten, wo wir Fehler gemacht haben.“

natürlich

genau

arbeiten

auf

wo

Mein Gott Walter!

Frag mich!

Es ist nicht zu fassen!

Im selben Interview, O-Ton steinmeiernd:

Ich zähle mich zu denjenigen, die ein politisches Leben lang dafür gearbeitet haben, dass der Krieg nie mehr nach Europa zurückkehrt. Das ist nicht gelungen. Waren deshalb die Ziele falsch? War es falsch, dafür zu arbeiten? Das ist die Debatte, die ich, die wir jetzt führen müssen.“

Tapferes Kerlchen!

Ob die Ziele falsch waren, ob es falsch war, dafür zu arbeiten, das ist „natürlich“ „genau“ die Debatte, um die es „jetzt“ nicht geht! Sondern es geht darum, ob es nicht endlich an der Zeit wäre, unseren Bundespräsidenten beim Amt für Arbeit, Pardon, bei der Agentur für Arbeit anzumelden als „Kunde“ für einen Umschulungslehrgang im Fach „Nebelkerzenanzünder“.

Und ihn nach erfolgreicher Absolvierung umgehend in die Ukraine an die Front zu expedieren: Das könnte die Russen nachhaltig verwirren!

Wir werden von Irrern regiert!

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„…das wäre der Welt Ende, wenn man euch gehorchte.“

Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)

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Eigensinn

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1. April 2022: Serapion an Mephisto

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[Video 1’03“]

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Die meisten Menschen folgen nicht dem Logos, sondern ihrem Eigensinn.

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Denn des Menschen Sinn hat keine Einsichten.

Heraklit (um 550 v. Chr. – um 480 v. Chr.)