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Dienstag, 11. Juli 2023: Der Ritter vom heiligen Geist an Mephisto
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Dienstag voriger Woche meldet der Deutschlandfunk gemeldet zu haben, wahrscheinlich nach Mitternacht als alle schliefen:
„Medienbericht: Die AfD geht juristisch gegen Verfassungsschutzpräsident Haldenwang vor – wegen Botschaft an Wähler
Die AfD hat offenbar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Haldenwang, erhoben.
Die beanstandeten Äußerungen Haldenwangs zur AfD fielen bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts.
Außerdem habe die Partei ihm eine Abmahnung zukommen lassen und ein Aufforderungsschreiben an einen Anwalt der Behörde geschickt, berichtete die dpa. Die AfD fühle sich durch Haldenwang im politischen Wettbewerb benachteiligt. Grund sind Äußerungen von ihm im Juni. Bei der Veröffentlichung des Verfassungsschutzberichts hatte Haldenwang erklärt, Teile der AfD verbreiteten Hass und Hetze gegen alle Formen von Minderheiten. Zudem sehe man, dass Teile der Partei antisemitische Haltungen verträten und stark von Moskau beeinflusst seien. Deutsche Wähler sollten das im Hinterkopf haben. Das Bundesinnenministerium wollte sich zu der Dienstaufsichtsbeschwerde zunächst nicht äußern. Eine Sprecherin des Verfassungsschutzes bestätigte den Eingang eines Abmahnschreibens.“
Ich weiß nicht, ob Du die Meldung mitbekamst – ich nicht. Während man sonst heutzutage es beispielsweise fertigbringt, eine Woche lang von morgens bis abends stündlich zu melden, daß nächsten Freitag die Steuerschätzung tage, scheint man die Beanstandung des als Vorfall an sich interessanterweise nicht unter die übliche Mutmaßlichkeit gestellten Verhaltens unseres obersten Grundgesetzhüters als Was-sonst-noch-geschah-Nachricht abzutun.
Aus irgend einem Grund.
Schauen wir es uns jedoch genauer an. Zunächst fällt auf: Die seriöseste Sendeanstalt der Bundesrepublik mit der Crème de la Crème der Riege an Journalisten beruft sich bei dieser ungeheuerlichen Nachricht über einen einmaligen Skandal in der Republikgeschichte, also eine Sensation an sich, auf einen Medienbericht.
Das stinkt verdächtig nach voller Hose.
Bloß keine Eigenverantwortung!
Und aus irgendeinem Grund ohne Quellenangabe!
Auf welcher Journalistenschule hat man ihnen denn das nicht beigebracht? Was saubere Arbeit ist?
Gleichzeitig erweckt man den Anschein, der anonymen Quelle doch nicht so recht zu trauen aus irgend einem Grund:
„Die AfD hat offenbar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Haldenwang, erhoben.“
Das verräterische „Offenbar“ wird hier nicht in dem Sinn gebraucht wie im adjektivischen Wortsinne des klar Ersichtlichen, sondern vielmehr will die Crème de la Crème nuancierend etwas signalisieren im adverbialen Sinn des „allen Anscheins nach“.
Im Sinne: Könnte sein.
Aber vielleicht eben auch nicht.
Nach dem Muster, wir halten uns da raus, alle Angaben ohne Gewähr, wir haben nichts zu tun mit der heißen Kartoffel.
Was unfreiwillig den Gestank der Crème-de-la-Crème-Hosen allerdings eher verstärkt…
Die Crème de la Crème erklärt sich für doof und offenbart, man ist „offenbar“ nicht auf die Idee gekommen oder „offenbar“ nicht in der Lage nachzufragen, ob die AfD eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Haldenwang, tatsächlich erhoben habe.
Tja, wie könnte man denn das herauskriegen?
Selbst der blödeste Wisselbloa riete da wohl: Vielleicht im „Rechercheverbund“?
„Die beanstandeten Äußerungen Haldenwangs zur AfD fielen bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts“.
Aha! Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes war wohl keiner vom Deutschlandfunk dabeigewesen. Und die Mitschnitte, Pardon, die Leifmitschnitte der Propagandaveranstaltung gegen die zur Zeit in den Umfragen zweitstärkste Partei des Landes wurden vielleicht verbummelt?
Oder sind oxydiert bei dem Gestank?
Auch hier könnte vielleicht ein Wisselbloa helfen: Vielleicht sollte die Crème de la Crème öfter mal in die verachtete Bild schauen, die übrigens seit Jahren meistzitierte Zeitung Deutschlands. Schon allein aus dem Grund, weil der Journalismus öffentlich-rechtlicher Medien hierzulande seit der Wiedervereinigung inzwischen angelangt ist auf einem Niveau, daß man heutzutage Fakten, insonderheit regierungsmißfällige, wenn überhaupt, fast nur noch in der Bild-Zeitung findet.
Während unsere öffentlich-rechtlichen Medien, leicht nachprüfbar, sich inzwischen kurz vor dem Zieleinlauf des Ideals deutscher demokratischer Berichterstattung befinden: Der Parteilichkeit.
Der parteilichen Berichterstattung.
Statt der im bundesrepublikanischen Pressekodex geforderten wahrhaftigen Berichterstattung.
Bei wahrhaftiger Berichterstattung wäre die Crème de la Crème doch ganz einfach auf die naheliegendste Idee gekommen bei verbummelten oder oxydierten Leifmitschnitten, jemanden aus der Spitze der AfD zur Befragung über den Vorfall einzuladen nebst natürlich dem offenbar (im adjektivischen Sinn) auf dem linken Auge sehgeschwächten Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz.
Was? Du bezweifelst, daß ein Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz sich so mir nichts dir nichts zu einem Interview herablassen würde? Da könnte ja jeder kommen?
Doch, doch, das macht der!
Am 23. Juni stand in der Bild-Zeitung zu lesen unter der Überschrift „Verfassungsschutzpräsident will AfD-Umfragewerte senken“ (!), tatsächlich, daß Thomas Haldenwang im ZDF ganz offenbar (im adjektivischen Sinn) die Katze aus dem Sack gelassen hatte: „Nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken.“ (!)
Aber:
„Wir können die Bevölkerung wachrütteln, die Politiker wachrütteln.“ (!)
Klartext: Der gegenwärtige Chef des Inlandsgeheimdienstes betrachtet es tatsächlich als seine Aufgabe, die Öffentlichkeit dahingehend zu manipulieren, daß sie wieder zur richtigen Meinung finde.
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„Der Versuch des Verfassungsschutzpräsidenten, die Öffentlichkeit, ‚wachzurütteln‘, ist eine klare Grenzüberschreitung.“
Volker Boehme-Neßler (Universität Oldenburg, Verfassungsrechtler)
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Die ‚Alternative für Deutschland‘ ist keine Neonazi-Partei, wie viele ihrer Konkurrenten behaupten, obwohl einige Neonazis für sie gestimmt haben. Sie ist auch keine rassistische und antisemitische Partei, obwohl ein paar ihrer Mitglieder antisemitische und rassistische Meinungen haben. Die AfD ist eine konservativ-nationale Protestpartei, die den steigenden Ärger und die Empörung in verschiedenen Teilen der deutschen Gesellschaft über Masseneinwanderung, Terror und Kriminalität für sich genutzt hat.
Montag, 25. September 2017, ISRAEL HAJOM aus Tel Aviv