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Thalatta ! Thalatta !

Schlagwort-Archiv: Karbol

Fällste um un biste dot!

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Dienstag, 4. Juli 2023: Serapion an Mephisto

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Überall Bakterien!

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Nee, ick sag schon! von Bakterien

Hat man früher nischt jewußt.

Da war’s Essen noch ’ne Freude

Und det Trinken war ’ne Lust;

Aber seit man die Bazillen

Und dergleichen Zeugs erfund,

Is der Mensch total jeliefert,

Allens is jetzt unjesund.

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Les‘ ick da, det äußerst jiftig

Heutzutag Vanillen-Eis;

Früher aß man’s mit Verjnügen

Jeden Sommer massenweis‘;

Heute is selbst die Vanille

Vom Bazillenherd bedroht,

Schmecken dhut se ausjezeichnet,

Aber nachher is man dot.

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Jrüne Aale, sonst det Beste

Wo der Mensch nur haben kann,

Sind nun och nich zu jebrauchen,

Seit der Fischbazillus dran;

Ißt se eener mit Verjnügen

An der Spree zum Abendbrot,

Liejt er jleich in letzten Zügen; –

Zehn Minuten später: dot.

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Krebse, rechte scheene, jroße!

Wie jesund det früher war!

Heute jibt es Krebsbazillen

In dem Oderkrebs sogar;

Hat man sechs Stück ufjeprepelt,

Denkt man jleich: Schockschwerenot,

Warum is mich denn so übel?

Nächsten Morgen is man dot.

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Ooch det Atmen is jefährlich;

Wenn ick gut dir raten kann,

Mitmensch, atme nich zu ville,

Sieh dir erst die Luft mal an;

Kommste in so’n Pilzjewimmel,

Hilft dir keen Karbol und Jod,

Ziehste in den janzen Schimmel,

Fällste um un biste dot.

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Holste dir ’nen netten Schmöker

Aus de Leihbibliapothek‘,

Kriegste gleich ’n Schock – Milliarden

Von Mikroben uf’n Weg;

Kommste uf de vierte Seite,

Wirste im Jesichte rot,

Uf de fünften kriegste’s Fieber,

Bei der sechsten biste dot.

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Det ick mit de Hochbahn rutsche

Kommt mir niemals in den Sinn;

Nee, in die Bazillenkutsche

Da kriegt mir keen Deibel rin!

Steigst in fidel und munter,

Pletzlich spürste Atemnot,

Fährste bis zum Zoo hinunter,

Steigste aus und biste dot.

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Nee, ick sag‘ schon! Von dem Leben

Hat man jarnischt, wie Verdruß,

Weil man die verfluchten Dinger

Immerzu verschlucken muß!

Alle Dage muß man lesen,

Wie det Kleinzeug uns bedroht,

Und wir jroßen Lebewesen

Fallen um – schwapp – mausedot!

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Alexander Moszkowski (1851 – 1934): Überall Bakterien! (1912)

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