Sonntag, 1. Oktober 2023: Bellarmin an Mephisto
Wie mehrmals im Jahr gerierte sich der sogenannte Ostbeauftrage der Bundesregierung vor ein paar Tagen erneut als zuverlässiges Sprachrohr für die Hetzpropaganda der populistischsten Partei Deutschlands, der Partei Der Spalter. Die gebürtige Nervensäge auf diesem Führungsposten heißt zur Zeit Carsten Schneider (SPD). Selbiger hat erneut eine Studie veranlaßt über deren Ergebnisse der Deutschlandfunk also am Mittwoch, dem 20. September 2023, meldete:
Menschen aus Ostdeutschland sind auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung in Leitungs- und Führungspositionen unterrepräsentiert.
Es gibt weiterhin wenige Ostdeutsche in Chefetagen.
Das geht aus einer Untersuchung der Universitäten Leipzig und Jena sowie der Hochschule Zittau hervor. Demnach lag der Anteil gebürtiger Ostdeutscher in leitenden Funktionen im vergangenen Jahr bei rund 12 Prozent. Es gebe zwar seit 2018 einen leichten Anstieg. Es sei aber zu früh, um von einem Trend zu sprechen. Der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung macht 20 Prozent aus.
Als Ursache wurden unter anderem die Nachwirkungen des DDR-Systems genannt, so etwa die fehlende Anerkennung für in der DDR erworbene akademische Abschlüsse. Zudem seien Englischkenntnisse ungleich verteilt. Für die Untersuchung wurden die Bereiche Politik, Wirtschaft, Medien, Justiz und Kultur betrachtet.
Du hast richtig gelesen. Zwei ganze Universitäten plus die Hochschule Zittau! Über die Kosten der Studie wurde nichts verlautbart. Immerhin scheint in den zwei ganzen Universitäten plus der Hochschule Zittau zum ersten Mal bei dem tatsächlich zum Problem aufgebauschten Popanz die Frage aufgetaucht zu sein nach den Ursachen. Also man hat nicht die unterschwellige Unterstellung der Partei Der Spalter quasi unkommentiert übernommen wie gewöhnlich die gebürtigen Nichtdenker, die bösen Wessis unterdrückten aus niederen Beweggründen die armen qualifizierten Ostdeutschen, um sich über die Besetzung von Spitzenpositionen widerrechtlich der Herrschaft Ostdeutschlands zu bemächtigen. Obwohl die gebürtigen Ostdeutschen doch so viel reicher wären an Lebenserfahrung als die an Lebenserfahrung armen „Westimporte“. „Nehmt den Wessis das Kommando!“ stand tatsächlich zu lesen auf Wahlplakaten der Partei Der Spalter.
Völlig unkommentiert von bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Medien oder gar von dem reinrassigen Carsten Schneider (SPD).
Allerdings scheint man bei der Ursachenforschung noch nicht auf die eigentlich offenbaren Selektionsmechanismen des von Politikern der Partei Der Spalter, wie beispielsweise dem gebürtigen Sohn eines „DDR“-Ministers, dem studierten Gregor Gysi, einst hochgelobten deutschen demokratischen Bildungssystems gestoßen zu sein. Es konnte eben nicht, wie in dem an Lebenserfahrung verarmten Westen, jeder der wollte und sich anstrengte, sein Abitur machen und studieren! Außerdem sank die Zulassungsquote für Schulen mit Abiturabschluß auch rein formal von 25 Prozent in den sechziger Jahren auf 10 Prozent in den achtzigern. Was, wie der gebürtige Ostbeauftragte leicht, ohne teure Studien zu veranlassen, hätte herausfinden können, zu einer minderen Anzahl lebenserprobter Ostdeutscher mit akademischen Abschlüssen zur Folge hatte als bei den schicksalsverhätschelten Westdeutschen. Und was in dem Zusammenhang wohl eine viel wichtigere Rolle spielt als „etwa die fehlende Anerkennung für in der DDR erworbene akademische Abschlüsse“.
Dem umtriebigen Ostbeauftragen ist es bisher nicht ein einziges Mal gelungen, auch nur einen Fall aufs Tapet zu bringen, bei dem einem Ostdeutschen ein Führungsposten allein deshalb verweigert wurde, weil er den falschen Geburtsort hatte.
Was hätte das auch für ein Geschrei gegeben!
Stattdessen also alle paar Monate unbeirrt die inszenierten Vorwürfe des lebenserfahrenen Carsten Schneider (SPD).
Schon am 25. Januar 2023 hatte uns, wie damals der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete, der gebürtige Ostdeutsche (SPD) genervt mit ähnlichen Forderungen nach Geburtsnachweisen:
Mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall sind Ostdeutsche in Spitzenpositionen der Bundesbehörden weiter deutlich unterrepräsentiert. Das geht aus dem Bericht des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, hervor. Danach sind nur 13,9 Prozent der Führungskräfte in obersten Bundesbehörden gebürtige Ostdeutsche.
Die Erhebung des Ostbeauftragten Carsten Schneider zeigt, dass es insbesondere in höheren Führungspositionen nur wenige Ostdeutsche gibt.
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Bei einem Anteil von rund 20 Prozent der Bevölkerung haben gebürtige Ostdeutsche nur 13,5 Prozent der Führungspositionen in oberen und obersten Bundesbehörden. Nimmt man als Geburtsorte nur die fünf ostdeutschen Flächenländer ohne Berlin, sind es sogar nur 7,4 Prozent. Am Mittwoch brachte der SPD-Politiker eine Gegenstrategie ins Bundeskabinett ein.
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Für die Studie wurde bei knapp 4.000 Führungskräften in 94 Bundesbehörden, vier Verfassungsorganen und der Richterschaft an den fünf Bundesgerichten der Geburtsort erhoben. In höheren Führungsebenen sind Ostdeutsche demnach seltener vertreten als in unteren Leitungspositionen.
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In 30 Jahren Transformation in Ostdeutschland hätten die Menschen andere Erfahrungen gesammelt als in der solide gewachsenen Bonner Republik.
Dazu gehörten Umbruchserfahrungen, Arbeitslosigkeit und sich selbst wieder auf die Füße zu stellen. Hinzu komme mehr Sensibilität und Kenntnis des mittelosteuropäischen Raums. All das fehle in der Bundesregierung derzeit.
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Schneider will nun mit „niedrigschwelligen Maßnahmen“ gegensteuern. So sollen zunächst die Daten systematischer erfasst werden. Bundesbehörden sollen mit Selbstverpflichtungen arbeiten. Auswahlgremien sollen vielfältiger besetzt, Führungskräfte gezielt auf ihre Aufgabe vorbereitet und Netzwerke gefördert werden. Nach einer Zwischenbilanz zum Ende der Legislatur sollen „bei Bedarf weitere Schritte“ eingeleitet werden.
Die Regierung wies allerdings auch auf statistische Unschärfen hin, da der Geburtsort nicht unbedingt eine Aussage darüber zulasse, wo jemand aufgewachsen ist. Auch Migration zwischen West-Berlin und dem übrigen früheren Bundesgebiet ist nicht berücksichtigt.
Linke fordert „Ost-Quote“ in Bundesbehörden.
Der Opposition sind die angekündigten Maßnahmen zu wenig. Der Linken-Ostbeauftragte Sören Pellmann forderte eine „Ost-Quote“ in Bundesbehörden und kritisierte die jetzige Situation als Verfassungsbruch. „Artikel 36 des Grundgesetzes verlangt eine faire Personalverteilung aus allen Bundesländern“, sagte Pellmann. Von allein würden die Zahlen nicht besser.
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Doch!