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9. Oktober 2021: Bellarmin an Mephisto
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Am 4. Oktober war im Deutschlandfunk in den Nachrichten als Meldung unter anderen plötzlich zu vernehmen:
„Der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat mit einer Grußbotschaft zu einer Künstler-Aktion gegen die AfD für Aufsehen gesorgt.“
Aha, also ein zweitklassiger Fußballverein sorgt für Aufsehen!
Aha, weil der Fußballverein hat eine Grußbotschaft zu einer Aktion gesandt!
Immerhin eine seltsame Adresse.
Die arme Post.
Ach so, es handelt sich um eine Aktion von Künstlern.
Um welche Art von Kunst wird es sich da handeln, ist der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli vielleicht konterfeit worden?
Ach nein, eine Aktion gegen die rassistische AfD, die sich, wie man weiß, immer in einer Opferrolle inszeniert. Vielleicht haben Künstler die AfD abgemalt, wie sie rechts popelt.
„Auf der Werbebande bei der Partie gegen Dynamo Dresden war zu lesen: ‚Der FC St. Pauli grüßt den Flyerservice Hahn‘.“
Was ist den das nun wieder, ein „Fleierdienst Hahn“? Was haben denn fliegende Hähne mit Kunst zu tun?
Doch halt, vielleicht haben Kunstflieger sich befleißigt gefühlt, den Hähnen das Fliegen beizubringen? Man weiß ja nie, was heutzutage alles als Kunst gilt… Doch was hat das zu tun mit der rassistischen AfD, die sich, wie immer gesagt wird, in einer Opferrolle inszeniert?
Ist die dagegen, daß nun die Hähne gleichberechtigt fliegen dürfen?
Das wäre ja, nach allem, was man so erfährt von unserem Qualitätsjournalismus, wieder mal typisch für diese Partei.
„Die Botschaft richtete sich an eine Künstlergruppe, die sich ‚Zentrum für politische Schönheit‘ nennt.“
Also doch Künstler!
Streben nach Schönheit…
Sogar nach politischer Schönheit!
Was könnte denn das sein? Hättest Du eine Idee gehabt?
Vielleicht Demokratie?
Vielleicht Meinungsfreiheit für Andersdenkende?
Sofern sie richtig denken wie wir?
Ach, das wär doch mal schön!
„Diese hatte nach eigenen Angaben den Flyerservice Hahn ins Leben gerufen und im Wahlkampf der AfD angeboten, als Dienstleister Werbematerial für sie zu verteilen.“
Was? Diese Künstler mit Sinn für alles Gute und Schöne haben dieser rassistischen Partei, die sich immer in einer Opferrolle inszeniert, angeboten, Werbematerial für sie zu verteilen?
Noch dazu nach eigenen Angaben?
„Anstatt das Material zu verteilen, habe man die fünf Millionen Flyer von verschiedenen Kreisverbänden der Partei gesammelt, um sie später zu entsorgen.“
Ah!! Jetzt versteh ich! Wie pfiffig! Die Künstler haben ein bißchen geschummelt! So ähnlich wie VW mit der „Schummelsoftwär“! Also diesen Programmen, die so tun, als ob!
Wie listig!
Die haben sage und schreibe fünf Millionen Flugblätter gar nicht, wie vereinbart, verteilt! Sondern der Partei, die sich immer in einer Opferrolle inszeniert, mittels gefekter, also unwahrer eigener Angaben, wegstibitzt!
Wie schön!
Und die Flugblätter, die für die Wahl zum Bundestag hergestellt worden waren, die haben die Künstler der politischen Schönheit vernichtet.
Fünf Millionen!
Toll, diese politische Schönheit!
„Die AfD sprach von einem erheblichen Schaden für die Demokratie und hat Strafanzeige gestellt.“
Da siehst Du mal wieder, wie die sich inszenieren!
Und weil das politisch derart schön war mit der Meldung über einen Fußballverein der zweiten Liga und seiner Werbebande bei der Partie gegen Dynamo Dresden und dann den Künstlern und dann ihrer ganzen politischen Schönheit und dann ihrem Fleiersörvis, und daß der aber nur erlogen, also gefekt war, wie sich die ganze Meldung so entfaltete von Satz zu Satz, glaubte ich im ersten Moment nach den Nachrichten unseres seriösesten öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus des Deutschlandfunks, ich glaubte nicht richtig gehört zu haben vor all der politischen Schönheit!
Und trachtete tatsächlich danach, die Meldung noch einmal samt ihrer politischen Schönheit in den verschriftlichten Nachrichten des Senders repetieren zu wollen.
Doch seltsam! Ich schaute hin, ich schaute her, und trotz ihrer ganzen politischen Schönheit, sie war nicht auffindbar aus irgendeinem Grund!
Und ich suchte hin, und ich suchte her…
Und was soll ich Dir sagen, nein, was Du wieder denkst, sie war mitnichten vergessen worden!
Nur, passenderweise, wie konnte ich selbst das vergessen, die politische Schönheit war natürlich zu finden in der Rubrik Sportnachrichten!
Unter der passenden Überschrift: „FC St. Pauli sorgt mit Grußbotschaft auf Band für Aufsehen“!
Damit man gleich erkennt, worum es geht!
Denn, das ist schon gut durchdacht, man sieht den Text erst, wenn man auf eine der zahlreichen treffenden Überschriften klickt!
Denn, Du erinnerst Dich ja, es ging um Sport, es ging um das Band vom Zweitligisten FC St. Pauli.
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