A N A B A S I S

Thalatta ! Thalatta !

Kategorie-Archiv: Sprachkritik

Klarheit statt Transparenz








Montag, 1. Dezember 2025: Sehmann an Mephisto

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Sag doch mal statt „Bjuti“ „Schönheit“ .

Sag doch mal statt „Zenter“ „Zentrum“.

Sag doch mal statt „Diel“ „Geschäft“.

Sag doch mal statt „Iwent“ „Ereignis“.

Sag doch mal statt „frustriert“ „verärgert“.

Sag doch mal statt „Jenda“ „Geschlecht“.

Sag doch mal statt „Homoffis“ „Heimarbeit“.

Sag doch mal statt „integrieren“ „eingliedern“.

Sag doch mal statt „Joppzenter“ „Arbeitslosen-Zentrum“.

Sag doch mal statt „Lewel“ „Stufe“.

Sag doch mal statt „Njus“ „Nachricht“.

Sag doch mal statt „Ohpenähr-Veranstaltung“ „Freiluft-Veranstaltung“.

Sag doch mal statt „Peiplein“ „Leitung“.

Sag doch mal statt „Rieäliti-Scheck“ „Wahrheitsprüfung“.

Sag doch mal statt „Kunden-Sörwiss“ „Kundendienst“.

Sag doch mal statt „Tickett“ „Karte“.

Sag doch mal statt „Jusa“ „Nutzer“.

Sag doch mal statt „woten“ „wählen“…

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Es ist eine völlig andere Stadt geworden








Sonntag, 2. November 2025: Sehmann an Mephisto

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Der aus seinem Amt scheidende langjährige, also immer wiedergewählte Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), hatte am Sonntag, dem 29. März 2015, im Deutschlandfunk ein Interview gegeben, in dem bei dem Thema Stadtbild wie zwangsläufig die sogenannte Integration, demnach in unverhülltem Deutsch: die Eingliederung, transparent, also in vernünftigem Deutsch: klar, zur Sprache kam aus irgend einem Grund:

„…

Heinemann: Wenn Sie ein Beispiel herausnehmen sollten, wie hat sich Neukölln in Ihrer Amtszeit verändert, was ist das Herausragende, was Ihnen sofort einfällt?

Buschkowsky: Es gibt da nicht nur ein Beispiel. Es gibt einen Satz, der es beschreibt: Das Neukölln des Jahres 2015 hat mit dem Neukölln des Jahres 1960/1970 nichts zu tun!

Heinemann: Was hat sich geändert?

Buschkowsky: Es ist eine völlig andere Stadt geworden, mit einem völlig anderen öffentlichen Design. Die Menschen sind andere geworden. Die Bevölkerungsstruktur hat sich völlig verändert. Wir sind heute eine Einwandererstadt. Zwei Drittel der Kinder, die jährlich unsere Schulen verlassen, sind Kinder von Einwanderern. Es ist eine völlig neue Lebenswelt in diese Stadt gekommen – der Islam als neue Religion, mit einem völlig anderen Wertegerüst, als ich es kenne, als ich aufgewachsen bin hier. Und die Menschen haben eine andere Kleidung, als sie in Mitteleuropa üblich ist. Wenn Sie hier aus dem Fenster schauen, dann sehen Sie plötzlich traditionell gekleidete Frauen und Männer, die Sie normalerweise in ihrem Gedankengerüst niemals nach Mitteleuropa versetzen würden. Also das ist alles etwas völlig anderes, als das alte Arbeiterquartier. Neukölln ist ja nie der Ort der Schönen und Reichen gewesen, sondern hier wohnten und wohnen zum Teil noch handfeste Menschen mit klaren Vorstellungen, was man tut und was man nicht tut und was man seinen Kindern beizubringen hat. Also: ‚Wenn du was haben willst, dann musst du was dafür tun.‘ ‚Wenn du in der Straßenbahn oder im Autobus sitzt und ein älterer Mensch kommt rein, dann stehst du gefälligst auf.‘ ‚Warum denn? Ich will auch sitzen!‘ – ‚Weil es sich so gehört!‘ Das sind Dinge, die ich heute nur noch schwer wiederfinde. … Da ist der Punkt, das nenne ich Integration. Nicht irgendwo ankommen, irgendwo Teil zu werden und zu sagen: ‚Ja, ich bin in euer Land gekommen, um mit euch zusammen zu leben‘, sondern dass wir Erscheinungsformen haben: ‚Wir sind in dieses Land gekommen, aber wir machen weiter wie zu Hause‘, obwohl die Leute zu Hause nicht vor lauter Wohlstand weggelaufen sind, sondern weil das Leben für sie unwirtlich war. Und da sage ich: Das geht nicht!

Heinemann: Was ist da schief gegangen?

Buschkowsky: Der Bösewicht heißt ‚Ignoranz‘ – einfach zu sagen: ‚Tja, das ruckelt sich schon von alleine und wir gucken mal. Je länger die Leute hier sind, desto besser integrieren die sich selbst.‘ Da hat übrigens der erste Ausländerbeauftragte, Heinz Kühn, 1979 schon gesagt: ‚Das ist ein Irrweg. Ihr müsst gucken, dass ihr die Kinder aus den bildungsfernen Familien, dass ihr die ausbildet, dass ihr ihnen in der Schule etwas beibringt, was man in einer modernen Leistungsgesellschaft haben muss: nämlich Kompetenzen – Wissenskompetenzen und soziale Kompetenzen‘. Aber es hat keiner hingehört. Dann gab es eine Süssmuth-Kommission 2000/2001, die hat gesagt: ‚Wir müssen weg von der Zufallseinwanderung, wir brauchen eine Konzeption!‘ ‚Nein‘, haben wieder andere gesagt, ‚wir sind kein Einwanderungsland, dann brauchen wir auch keine Konzeption.‘ Und so sind ganze Generationen entstanden von jungen Leuten, die für sich in dieser Gesellschaft, für sich überhaupt keine Perspektive sehen, die die Grundrechenarten nicht beherrschen, die keinen Satz in deutscher Sprache mit vernünftigem Anfang und Ende bilden können. So, und die transferieren wir bis heute nahtlos aus der Schule ins Jobcenter. Jetzt sagen viele: ‚Na, hören Sie doch auf, alles schwarzzumalen. In meinem Bekanntenkreis gibt es viele, viele, viele gelungene Integrationskarrieren.‘ Na klar, gibt es die, aber wenn sie die Verkehrssicherheit einer Kreuzung untersuchen sollen, zählen Sie da die Autos, die unfallfrei rübergefahren sind oder werten Sie das Unfallgeschehen aus? Ich sage Ihnen, dass wir durchaus ein Riesenproblem haben, was im Wesentlich auch gespeist wird durch eine andere Werteordnung.

Heinemann: Aber wie heißt genau das Problem? Wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen, dann ist es doch gleichgültig, ob sie die Scharia oder das Privatfernsehprogramm vergöttern. Das heißt, ist das Problem nicht ein soziales? Haben wir nicht ein Unterschichtenproblem – egal, was für ein kultureller Hintergrund dahinter steht?

Buschkowsky: Also, ich weiß nicht, was die Vier-Frauen-Ehe mit einem Sozialproblem zu tun hat. Ich weiß nicht, was eine unterschiedliche Wertstellung weiblicher und männlicher Lebewesen mit einer sozialen Problemstellung zu tun hat. Wir haben hier Fahrschulen nur mit weiblichen Fahrlehrerinnen, weil eine Frau nicht mit einem Mann alleine in einem Auto sitzen darf. Was hat das bitte alles mit sozialem Status zu tun? Wir haben es hier schon mit einer anderen Werteordnung zu tun. Wir haben es auch mit einer Religion zu tun, die Menschen auffordert, sich in einem bestimmten Verhalten zu üben, und dieses Verhalten steht zur westlichen Welt in einem Spannungsverhältnis. Und wer eben sagt: ‚Mit dieser Gesellschaft will ich gar nichts zu tun haben, die ist mir zu sündig, die ist mir zu verdorben‘, aber gleichzeitig der Auffassung ist, dass diese Gesellschaft meinen Lebensstandard sicherzustellen hat und zwar in der Art, wie ich mir das vorstelle, da sage ich immer: Dieser Mensch sollte einfach mal überlegen, ob er wirklich an der richtigen Stelle aus dem Zug gestiegen ist.

Heinemann: Sie kritisieren, dass in Neukölln arabisch-stämmige junge Männer etwa die Hälfte aller Straftaten begehen – das haben Sie geschrieben in Ihrem Buch – und gleichzeitig kritisieren Sie die Justiz, der Staat, die Justiz sei zu nachgiebig. Ist das Hilflosigkeit oder falsch verstandene Toleranz?

Buschkowsky: Dem zugrunde liegt ein falscher Begriff von Integration. Weil ich glaube, Integration heißt nicht, Aufgabe der Lebensregeln der Gesellschaft auf dem Altar der Beliebigkeit.

Heinemann: Wo tut er das?

Buschkowsky: Zum Bespiel in den Fällen zu sagen: Wenn Sie drei, vier Ehefrauen haben wollen, das gehört zur kulturellen Identität. Zur kulturellen Identität gehört auch, dass der Patriarch in der Familie als Herrscher über Leben und Tod Gewalt anwendet. Rabatte in Strafprozessen – Dutzende von Beispielen. Das berühmte ‚Frankfurter Urteil‚, dass die Scheidungsklage einer Frau ablehnt, weil ihr Mann sie immer verdrischt, mit der Begründung: Dort, wo der Mann her kommt, ist das allgemeine Übung. Die Frau ist das Eigentum des Mannes. Er hat kein Unrechtsbewusstsein. Scheidungsbegehren abgelehnt. Ich glaube nicht, dass so ein Urteil heute nochmal möglich ist, weil es führte ja damals zu einem Aufschrei. Aber es gibt viele, viele Stellen, wo wir sagen: ‚Ach, mein Gott, nun lass sie doch, ist doch nicht so schlimm.‘ Das halte ich eben für falsch. Ich glaube schon, dass insbesondere die Wertstellung einzelner Menschen, die Ächtung der Gewalt, die Gleichheit der Geschlechter, dass das unverhandelbar ist. Und deswegen glaube ich, dass hier die Gesellschaft etwas unmissverständlicher sein dürfte, sein müsste, um klar zu machen: Du bist hier herzlich willkommen, wir möchten auch, dass du ein Teil von uns bist und deswegen hätten wir gerne, dass du dich unserer Art und Weise, wie wir leben, anschließt.

Heinemann: Gilt Ihre Kritik auch für das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das ja entschieden hat oder eine Entscheidung veröffentlicht hat in diesem Monat, dass ein Kopftuchverbot für mohammedanische Lehrerinnen an Schulen nicht pauschal gelten darf?

Buschkowsky: Also bei diesem Thema muss ich aufpassen, dass mir die Formulierungen nicht entgleisen. Ich beginne mal mit dem Guten. In einem hat das Urteil recht: Ich kann nicht Kruzifixe an die Wand hängen und gleichzeitig das Kopftuch verbieten – das geht nicht. Es muss uns auch schon jede Religion gleichviel wert sein. Das ist das Eine. Dann hört aber mein Verständnis auf. Die, die dieses Urteil gefällt haben, haben keine Ahnung – null -, wie es in Gebieten, in Stadtlagen wie Neukölln zugeht oder in Mannheim oder in Kiel-Gaarden oder in Hamburg-Veddel oder in Duisburg oder in Dortmund oder wo immer Sie auch wollen, weil es ist die falsche Botschaft. Es ist die völlig falsche Botschaft, weil es wird hier weiter geprägt die alt überlieferte Form: Die Frau hat zu gehorchen, sie hat rein und devot zu sein und sie ist das Eigentum ihres Mannes. Und die Botschaft ist: Oma trägt Kopftuch, die Tanten tragen Kopftuch, Mutter trägt Kopftuch und die Lehrerin trägt es auch. Der soziale Druck im Wohngebiet auf die säkularen, auf die liberalen Muslime nimmt immens zu. Und die haben nur eine Entscheidungsalternative, wegziehen oder mit den Wölfen zu heulen. Und was das Gericht da gemacht hat, es hat eine Säule unserer Gesellschaft ohne Not geschleift: Staatliches Handeln hat wertneutral zu sein! Dieser Grundsatz ist aufgegeben worden. Das Gericht hat gesagt: Die Wertneutralität staatlichen Handelns übt keine normative Funktion aus, sondern ist eher eine offene Haltung. Können Sie mir das mal erklären? Ich verstehe es nicht. Ich kleiner, dummer Neuköllner verstehe es nicht, was Wertneutralität für eine offene Haltung ist. Ich empfehle jedem, wenn er ein bisschen seine Kontenance wahren will und wieder Kraft schöpfen will, das Minderheitenvotum der Richter zu lesen. Also ich habe noch nie in so barschen und deutlichen Worten gelesen, wie einige Verfassungsrichter ihre Mehrheitskollegen abwatschen. Dieses Urteil ist ein weiteres Einknicken vor, ich sage mal, denen, die wie Lautsprecher durch das Land gehen und immer einfordern, dass sie benachteiligt sind, dass sie Opfer sind. Ich sage Ihnen aber mal eines: Für mich ist ein Einwanderer und seine Kinder, das sind keine Patienten, das sind Staatsbürger, wie alle anderen auch, und sie haben sich auch, wie alle anderen auch, zu benehmen. Unsere Lebensregeln gelten für alle.“

Das rituelle Unwort-Getue

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Sonnabend, 18. Januar 2025: Bellarmin an Mephisto

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Dienstag, 14. Januar 2025, MÜNCHNER MERKUR:

Zum Glück brauchen die meisten Bürger keinen Rat von der Unwort-Jury, wie sie zu sprechen haben. Und wollen auch keinen. Das Wort ‚biodeutsch‘ ist so klar verhetzend, mit Arier-Anklang, dass es keinerlei Belehrungen von selbsternannten Sprachräten braucht, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Was allerdings auch auffällt: Es ist nun das siebte Jahr in Folge, in dem die Jury emsig Begriffe aus den Bereichen Migration und Klima verunwortet. Was dabei ärgerlicher ist als das rituelle Unwort-Getue: Das wirkt wie der Versuch, unangenehme reale Probleme durch Debatten über die Wortwahl wegzudrücken.

 

Wahrheit und Wirklichkeit

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Dienstag, 22. Oktober 2024: Der Ritter vom heiligen Geist an Mephisto

Die Massaker der Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 in Israel sind in über 60.000 Videos dokumentiert. Trotzdem schenken viele Menschen Falschinformationen aus den sozialen Medien Glauben. Wie kann das sein?

Am 7. Oktober 2023 zerstören Hamas-Terroristen den Grenzzaun zu Israel. Rund 3000 Kämpfer dringen über den Land-, See- und Luftweg in das Land ein. Die Terroristen schießen wahllos auf Passanten, sie plündern, morden und vergewaltigen in 22 Ortschaften an der Grenze. Bei Re’im findet gerade ein Musikfestival statt. Die Terroristen stürmen das Gelände und feuern in die Menge. Sie ermorden 364 Festivalbesucher, viele wurden zuvor noch gefoltert und vergewaltigt. Die „New York Times“ recherchierte sehr umfangreich über die sexuelle Gewalt gegen Frauen. Danach berichten Zeugen von Frauen- und Mädchenleichen mit gespreizten Beinen, abgerissener Kleidung und deutlichen Anzeichen von Missbrauch im Genitalbereich. Videos zeigen zwei tote israelische Soldatinnen, denen offenbar direkt in die Vagina geschossen wurde.

Auf einem Foto ist eine Frauenleiche zu sehen, der Nägel in die Oberschenkel und die Leistengegend gehämmert wurden. Eine Festivalbesucherin sagt aus, sie habe sich während des Massakers unter einem Baum versteckt und mit Gras bedeckt, weil ihr in den Rücken geschossen wurde. Sie habe gesehen, wie einer Frau die Hose bis zum Knie heruntergezogen worden sei. Ein Mann habe hinter ihr gestanden und sie vergewaltigt. Jedes Mal, wenn sie zurückgewichen sei, habe er ihr mit einem Messer in den Rücken gestochen.

Eine andere Frau, so die Zeugin, sei von einem Terroristen vergewaltigt worden, während ein weiterer Mann mit einem Cuttermesser ihre Brüste abgeschnitten habe. In Be’eri und Kfar Aza wurden in sechs Häusern Leichen von Frauen und Mädchen gefunden. Sie waren nackt, verstümmelt und gefesselt. An diesem Tag werden 1139 Menschen ermordet. Darunter sind 695 Zivilisten, einschließlich 36 Jugendliche und Kinder. Ein Ersthelfer sagt vor der Knesset aus, er habe abgetrennte Schädel von drei Kindern gesehen. Vor 75 Jahren erschien George Orwells Roman „1984“. Heute denken die meisten Menschen bei dem Titel an den Überwachungsstaat, an „Big Brother is watching you“, „Der Große Bruder sieht dich“. Aber eine andere Idee des Romans reicht weiter.

In dem Roman verändert das „Wahrheitsministerium“ die Sprache der Menschen und damit die Wahrheit. Dieses Ministerium „war ein riesiger pyramidenartiger, weiß schimmernder Betonbau, der sich terrassenförmig dreihundert Meter hoch in die Luft reckte. Von der Stelle, wo Winston stand, konnte man gerade noch die in schönen Lettern in seine weiße Front gemeißelten drei Wahlsprüche der Partei entziffern: ,Krieg bedeutet Frieden / Freiheit ist Sklaverei / Unwissenheit ist Stärke‘.“

Das Gegenteil der Wahrheit wird geglaubt, wenn sie nur oft genug behauptet wird. Vergangenheit lässt sich verändern, Tatsachen gelten nichts. George Orwell hatte recht. Am Anfang waren es nur alberne Verschwörungstheorien:

Die Mondlandung sei von Stanley Kubrick im Auftrag der US-Regierung inszeniert worden. Die Welt würde von Reptiloiden regiert, die sich als Menschen tarnen, wie zum Beispiel Barack Obama, die Queen oder Angela Merkel. Die Erde sei eine Scheibe. Paul McCartney sei schon lange tot, Walt Disney nur eingefroren, und Elvis lebe noch. Dann wurde es ernster. Die Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York seien von der US-Regierung selbst durchgeführt worden. Der Bevölkerung wären über den Corona-Impfstoff heimlich Mikrochips implantiert worden. Globale Eliten würden Zuwanderungsströme steuern. Putin erklärt, die Ukraine sei ein von Nazis unterwanderter Staat, der Genozid an der eigenen Bevölkerung verüben wolle. Und Donald Trump verkündet noch immer, er habe die Wahl gewonnen.

Opfer werden zu Tätern, Täter zu Opfern

Die sozialen Medien sind weitaus mächtiger, als es ein „Wahrheitsministerium“ je sein könnte. Mit einem Tastenklick werden dort Opfer zu Tätern und Täter zu Opfern gemacht. Wahrheit ist heute nur noch eine Meinung – und man darf ja wohl auch anderer Meinung sein. Die Wirklichkeit scheint nicht mehr zu existieren, selbst bei den schrecklichsten Verbrechen. Zu den Massakern am 7. Oktober 2023 in Israel gibt es über 1500 Zeugenaussagen, über 60.000 Videos – unter anderem aus den beschlagnahmten Körperkameras der Terroristen – und zahllose Fotos der Morde, Folterungen und Vergewaltigungen. Trotzdem glauben über 90 Prozent der Palästinenser im Gazastreifen und Westjordanland, die Hamas habe in Israel keine Gräueltaten verübt. Twitter, TikTok und Telegram werden mit Terrorpropaganda, Falschinformationen und Antisemitismus überschwemmt.

Und das funktioniert: Auf der Sonnenallee in Berlin feiert am Abend des 7. Oktober das palästinensische Netzwerk Samidoun den Angriff der Hamas. Süßgebäck wird dabei an Passanten verschenkt. In London, Stockholm, Barcelona, Washington, New York, Chicago, Sydney und anderen Städten jubeln Menschen über den Terroranschlag auf Israel. Schon zwei Wochen nach den Morden gehen in London 100.000 Demonstranten für die Palästinenser auf die Straße. Die Terroristen nahmen am 7. Oktober 2023 in Israel 251 Geiseln.

An dem Tag, an dem ich diesen Text schreibe, sind nach Zählung der Zeitung „Haaretz“ noch immer 66 Menschen in der Gewalt der Hamas, 35 Entführte wurden bereits für tot erklärt. Die jüngste Geisel ist ein Baby. Der Junge war achteinhalb Monate alt, als er entführt wurde.

In Orwells „1984“ heißt es: „Wenn Sie sich ein Bild von der Zukunft machen wollen, dann stellen sie sich einen Stiefel vor, der ein menschliches Gesicht zertrampelt – unaufhörlich.“

Diese Stiefel sind heute die sozialen Medien.

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Ferdinand von Schirach (in der „Welt“ und in BILD)

(Dieser Text darf auf ausdrücklichen Wunsch des Autors unentgeltlich nachgedruckt werden.)

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Wahrheit‘ definieren wir mit Aristoteles als die Eigenschaft einer Aussage, die sagt, was ist. ‚Gewißheit‘, ‚Sicherheit‘, ‚Evidenz‘ bezeichnen psychische Zustände, in denen es einem Menschen mehr oder weniger unmöglich ist, eine bestimmte Überzeugung sinnvoll zu bezweifeln. Ganz offensichtlich haben diese beiden Eigenschaften (einmal einer Aussage, das andere Mal einer psychischen Befindlichkeit) kaum etwas miteinander zu tun. Entsprechend unterscheiden wir ‚Realität‘ als das von der Menge aller möglichen Aussagen Bezeichnete von ‚Wirklichkeit‘ als der Menge der individuellen oder kollektiven Überzeugungen, an denen ein Mensch, eine Gruppe oder eine Gesellschaft nicht sinnvoll zweifeln kann, ohne sich selbst radikal infrage zu stellen. Solches radikale Infragestellen wird über psychische und soziale Mechanismen zumeist sehr wirkungsvoll verhindert.

Rupert Lay Dialektik für Manager

 

Nach dem Morden ist vor dem Morden

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Sonnabend, 31. August 2024: Serapion an Mephisto

Nach dem Morden ist vor dem Morden! Ich bin Prophet, ich weiß das! Da helfen Euch in Deutschland auch nicht die vor den Landtagswahlen verkrampft inszenierten allerplötzlichsten Abschiebungen zu den Taliban, die Ihr, Eure ganze nahezu verschroben realitätsferne Weltsicht unfreiwillig offenbarend, „radikal islamische Taliban“ nennt.

Und ich weiß noch mehr!

Eure Ursachenforschung zu den unmenschlichen Morden in Solingen ist erbärmlich.

Vor lauter politischer Korrektheit seid ihr unfähig geworden, der Wahrheit ins Auge zu sehen, und das wird sich rächen!

Von Mal zu Mal!

Man muß es sich vorstellen: Ihr debattiert als Grund für die sich beständig wiederholenden Morde tatsächlich über die Länge von Messerklingen, und wenn es allerhöchstens kommt in Euren politisch korrigiert verkleisterten Hirnen, seht Ihr „das Problem in der irregulären Migration“.

Zu Deutsch: in der Zuwanderung.

Und in einer mißlungenen Integration.

Zu Deutsch: in der Eingliederung.

Kleiner Scherz am Rande: zum Integrieren braucht man Abitur…

Eure Politiker tun sich schwer mit der Wahrheit, und Eure Medien, insonderheit die öffentlich-rechtlichen, sind während der 16jährigen merkelschen Reagierungszeit endgültig herabgesunken auf das Niveau der Hofberichterstattung, Du erinnerst Dich an die Sommerpressekonferenzen.

Die naheliegendsten Fragen werden nicht mehr gestellt.

Könnte es sein, daß nicht die Zuwanderung oder eine mißglückte Eingliederung in die gastgebende Gesellschaft oder die Länge der Klinge eines Messers das Motiv ist, daß gewisse Zuwanderer heimtückisch auf absolut wehrlose Menschen einstechen?

In grausamer Mordabsicht?

Um möglichst viele ihrer ahnungslosen Opfer eines qualvollen Todes sterben zu lassen?

Je mehr desto besser in ihren Augen?

Hier geht es schon los, in Deutschland typischerweise von Euch unbemerkt. Es ist eben nicht so, wie in Eurer Presse kolportiert wird, daß jene gewissen Zuwanderer „wahllos“ auf möglichst viele Opfer einstechen. Nein, bei jenen gewissen Zuwanderern handelt es sich, wie sich immer wieder bestätigt, weder um Christen oder Buddhisten noch etwa um Parser, sondern es handelt sich um Mohammedaner. Um Mohammedaner, die eben nicht wahllos ihre Opfer suchen, sondern sie wollten möglichst viele „Ungläubige“ schlachten.

Um als „Märtyrer“ in das mohammedanische Paradies einzugehen.

Das ist doch das gemeinsame Hauptmerkmal ihrer Untaten.

Und Messer und Klingen und selbst die vor etwa zwei Jahren urplötzlich in Deutschland endeckte permanente Illegalität von Grenzübertritten sind dagegen sekundär.

Und wenn schon Eure Politiker mit ihren vollen Hosen davor die Augen verschließen und jede Debatte darüber unterbinden, sollte wenigstens eine sich als frei in diesem gedankenvollen aber tatenarmen Lande verstehende Presse, die diesen Namen verdient, das eins plus eins dieser barbarischen Morde zusammenzählen und öffentlich hinausschreien und den Verantwortlichen und Mitverantwortlichen und Begünstigern die Fakten um die Ohren hauen.

Und beispielsweise die sogenannten Islamverbände und sogenannten Schriftgelehrten und Propheten samt den Imamen in den Moscheen beständig und öffentlich wirksam auffordern, eindeutig Stellung zu beziehen!

Sie haben sich gefälligst zu äußern!

Immer wieder neu nach jedem Morden!

Und auch zwischen den Morden!

Sie haben sich öffentlich laut und deutlich zu distanzieren von den abscheulichen Verbrechen im Namen des Islam. Und öffentlich zu erklären, welche Zusammenhänge zwischen den feigen Morden denn bestehen zum Koran. Den jene angeblich Irregeleiteten weltweit derart angeblich mißverstehen.

Was sollte daran denn auch schwierig sein, laut und deutlich vernehmbar zu erklären, daß kein Zusammenhang besteht zwischen den Suren des Korans und den beständig wiederholten Massenmordabsichten gegenüber „Ungläubigen“, wenn kein Zusammenhang besteht zwischen den Suren des Korans und den beständig grausam wiederholten Massenmorden an „Ungläubigen“?

Das hat ENDLICH öffentlich und ausgiebig debattiert zu werden!

Sogar in Deutschland!

In dem man vor lauter politischer Korrigiertheit die offenbaren Tatmotive widerlicher Verbrecher nicht mehr benennt!

Den „Kampf gegen den Terror“, was meint den Kampf beispielsweise gegen den sogenannten „sogenannten Islamischen Staat“, also den Kampf gegen sogenannte Islamisten, also gegen diese unzähligen Gruppierungen unter unzähligen Namen, was meint also, auf den Punkt gebracht in wahrhaftigster Klarheit, den Kampf gegen mohammedanischen Terror, diesen Kampf kann der attackierte Westen nur ideologisch gewinnen.

Der Westen muß den Kampf ideologisch führen!

Aber auf diesem Felde könnte er ihn tatsächlich gewinnen, und dies ist die positive Botschaft.

Man muß endlich auch beginnen!

Der Westen muß endlich offensiv den mohammedanischen Märtyrerbegriff angreifen!

Und hierüber offensiv und stets aufs neue mohammedanische Autoritäten, insbesondere Theologen, öffentlich zur Stellungnahme herausfordern.

Unermüdlich aufs neue!

Man kann und muß diese Autoritäten auch einzeln namentlich ansprechen!

Wie sie zur Scharia stehen im Verhältnis zur Staatsverfassung ihres jeweiligen Landes.

Auch wenn es noch so trivial erscheint, gerade deswegen muß überhaupt und immer wieder klar (im Journalistendeutsch: transparent) ausgesprochen werden, daß es von erbärmlicher Feigheit und Heimtücke zeugt, wehrlose Menschen zu töten.

Daß es u n e h r e n h a f t ist.

Die Unehrenhaftigkeit dieser mohammedanischen Mörder muß permanent benannt, ihre menschenfeindliche Primitivität muß fortlaufend thematisiert werden!

Diese Mordtaten müssen mental entwürdigt werden!

Ihre Feigheit!

Ihre Heimtücke!

Ihre Unmenschlichkeit!

Terrorist“ muß werden ein Synonym für „elender Versager“, für „feiger Idiot“.

Terror“ ist ein zu abstrakter Begriff. Dessen Schändlichkeit muß der Westen mit seinen als mutig sich verstehenden Medien immer aufs neue konkretisieren!

Und es gab übrigens einmal Zeiten mit bildungsnäheren Politikern!

Die noch andere Wörter kannten als „inakzeptabel“ für einen bestialischen Mord.

2020 in Nizza, die sechzigjährige Frau, der der mohammedanische Mörder am Weihwasserbecken so tief in ihre Kehle schnitt, daß er fast ihren Kopf abtrennte, der ermordete Küster und Vater zweier Kinder, die mehrfache Mutter, die sich totwund noch in ein Café schleppte und sterbend nur noch sagen konnte „Sagt meinen Kindern, daß ich sie liebe“…

Welche Schuld hatten sie?

Diese Frage hat mohammedanischen Autoritäten gestellt zu werden von einer freien Presse.

Damit hat man diese Herrschaften zu belästigen!

Ob sie den Mörder für einen Märtyrer halten.

Man darf diese Leute nicht ständig behandeln wie rohe Eier!

Und es hat ausgiebig thematisiert zu werden von einer freien Presse, daß in Bangladesch der ordinäre mohammedanische Mob zu Zehntausenden brüllend durch die Straßen zieht nicht gegen die mohammedanischen Mörder.

Sondern gegen Karikaturisten.

Und es ging nicht um eine „Hinrichtung des Lehrers“, wie es im seinerzeitigen DER SPIEGEL hieß nach der Ermordung eines französischen Lehrers durch einen der unzähligen mohammedanischen Attentäter.  Wie gefühllos (im Journalistendeutsch: emotionslos) muß man sein, um einen Mord Hinrichtung zu nennen? Was hat diese Unmenschlichkeit denn gemein mit Gericht, Richter und Recht?

Ein Mord muß Mord genannt werden, das ist doch das mindeste!

Schon vergessen in jener unendlichen Reihe? Dieser fürchterliche Mord an dem französischen Lehrer? Und wie in Deutschland in der 20-Uhr-Tagesschau wenigstens in einem Ausschnitt die Trauerfeier aus Paris gezeigt wurde, statt sie einfach zu übertragen (im Journalistendeutsch: „leif“) oder wenigstens in einer Aufzeichnung zu senden? Und der Präsident unseres so oft heimtückisch angegriffenen, tief verletzten und erschütterten Nachbarlandes in seiner ergreifenden Rede am Sarge jenes Lehrers, wie ihn sich jeder Schüler nur immer hätte wünschen können, die inhumane Tat mit dem Verbum „assassiner“ charakterisierte?

Da darf man dies auf keinen Fall, wie typischerweise in Deutschland geschehen, weichspülend übersetzen mit „töten“!

Sondern „assassiner“, stammt, welch Zufall aber auch, aus dem Arabischen, und einen „Assassinen“ bezeichnet der „DUDEN Deutsches Universalwörterbuch“ in seiner dritten Auflage als „Angehöriger eines mohammedanischen Geheimbundes, der seine Ziele auch mit Mordanschlägen durchzusetzen versuchte“.

Und als „Meuchelmörder“.

Im Französischen bedeutet das Verbum „assassiner“ „ermorden“, „umbringen“, und jede Journalistenschule, die auch nur etwas auf sich hielte, sollte ihren Adepten als wichtigstes einbleuen, wann immer es möglich wäre, statt eines neutralen Abstraktums das treffendste Konkretum zu verwenden.

Der Westen mit seiner hochgelobten freien Presse muß die Dinge ohne Wenn und Aber endlich beim Namen nennen!

Und Zusammenhänge wahrnehmen und zeigen, statt politisch korrigierend gekünstelte Unterscheidungen zu konstruieren. Wie „radikal islamisch“…

Denn wenn man reden kann von deutschen Verbrechen, obwohl natürlich „die Deutschen“ keine Verbrecher sind, so kann und sollte man auch reden von mohammedanischen Verbrechen!

Lale Akgün, Publizistin aus Köln, im DER SPIEGEL 34/2017 vom 19. August 2017 (Hervorhebung von mir):

Für mich ist es ganz klar, dass wir in Deutschland mittlerweile ein massives Problem mit einem fundamentalistischen Islam haben. Durch ihn werden Attentäter wie in Berlin oder zuletzt in Hamburg radikalisiert. Schuld sind die Imame, die ihre Gemeinden abschotten und den Gläubigen eintrichtern, dass alle Nichtmuslime auf dem falschen Weg seien – sogar jene, die nur einer anderen Strömung ihrer eigenen Glaubensrichtung angehören. Diesen Imamen müsste doch klar sein, wie das wirken kann, nicht nur auf psychisch Kranke. Sie sind es, die den einfachen Gläubigen die Feindbilder einpflanzen und sich nicht von den problematischen Suren im Koran distanzieren, die zur Gewalt aufrufen.

Wenn der sogenannte Islamische Staat seine menschenverachtende Politik mit Koransuren rechtfertigt, dann ist das Terror im Namen des Islam. Und dann reicht es eben nicht aus, als Reaktion darauf ständig zu wiederholen, der Islam habe mit Terror nichts zu tun. Auch dem konservativsten Islamvertreter müsste mittlerweile klar sein, dass den Terroristen die theologische Grundlage entzogen werden müsste. Wir brauchen dringend eine Reformation des Islam und eine viel größere und schonungslosere Debatte. Solange nur eine kleine Minderheit der Muslime bereit ist, sich kritisch mit ihrer Religion auseinanderzusetzen, werden wir das Terrorproblem nicht lösen können. Im Gegenteil, es wird größer werden.

Das war 2017!

Im übrigen bin ich der Meinung, daß die Europäische Union nicht an Georgien, Armenien, Iran, Irak und Syrien grenzen sollte, und die Türkei, wie alle Völker der Union wissen, wenn man sie denn fragen wollte, nicht zu Europa gehört.

Wie sage ich es in unserer Muttersprache?

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Mittwoch, 22. Mai 2024: Serapion an Mephisto

Stell Dir vor, ich habe einen Fehler gemacht, und leif erhalte ich nun empörte Stätments von Wisselbloan!

Wie ich mir anmaßen könne, über ein mangelndes Sprachgefühl zu lästern, wenn ich selber nicht einmal das doppelplusgute Neusprech beherrsche!

Aber ich hatte mich ja auch buchstäblich als Ignorant geautet!

Indem ich schrieb:

vor allem, weil man doch ein Mindestmaß an Sprachgefühl aufweisen sollte beim Geldverdienen in einem studierten Beruf, in dem es noch dazu ankommt auf Verständigung durch Sprache …“

Was soll denn das nun wieder sein für ein aufsässiges Gehabe!

Leif und transparent:

Gefühl“???

Das kennt man ja nun gar nicht mehr.

Sie meinten doch wohl ‚Emotionen‘?“

Emotion“ für „Gefühl“ oder gar für nun stets unbenannt bleibende Gefühle wie „Trauer“, „Abscheu“, „Liebe“, „Haß“ und „Bitternis“…

Oder gar „Zärtlichkeit“!

Vielleicht habt ihr Deutschenden, wie schon vor dem Wort „Geschlecht“, nun auch Angst bekommen vor Wörtern wie „Zärtlichkeit“…

Lieber fühlt ihr gar nichts mehr!

Gefühle und selbst das himmlische Wort „fühlen“ sind komplett abgeschafft in deutschen Landen samt und sonders seiner einzigartigen Wortbildungsmöglichkeiten in eurer einzigartig schönen Sprache.

Ge-fühl -> fühl -> fühl-en.

Ihr habt nur noch Emotionen…

Ich fühle nicht, ich emotionalisiere.

Du fühlst nicht, du emotionalisierst.

Er fühlt nicht, er emotionalisiert.

Sie fühlt nicht, sie emotionalisiert.

Es fühlt nicht, es emotionalisiert.

Wir fühlen nicht, wir emotionalisieren.

Ihr fühlt nicht, ihr emotionalisiert.

Sie fühlen nicht, sie emotionalisieren.

Euch fehlt die Fühlung, eure Fühler sind taub, ihr fühlt es gar nicht in eurer Gefühllosigkeit, welchen Reichtum ihr wegschmeißt!

Ihr seid fühlbar verarmt!

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Die Sprachverderber

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Ihr böse Teutschen,

Man sollt euch peutschen,

Daß ihr die Muttersprach

So wenig acht.

Ihr liebe Herren,

Das heißt nicht mehren,

Die Sprach verkehren

Und zerstören.

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Ihr tut alles mischen

Mit faulen Fischen,

Und macht ein Misch-Gemäsch,

Ein wüste Wäsch,

Ich muß es sagen,

Mit Unmut klagen,

Ein faulen Haufen Käs,

Ein seltsams Gfräß.

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Wir hans verstanden

Mit Spott und Schanden,

Wie man die Sprach verkehrt

Und ganz zerstört.

Ihr böse Teutschen,

Man sollt euch peutschen.

In unserm Vatterland;

Pfui dich der Schand!

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Johann Michael Moscherosch (1601 – 1669) gekürzt, Hervorhebung von Serapion

Wie sage ich es in unserer Muttersprache?

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Pfingstsonntag, 19. Mai 2024: Serapion an Mephisto

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Kleine Sprachhilfe für „Journalistende“:

Wir schalten jetzt leif nach Brüssel“!

Aus Berlin jetzt leif zugeschaltet“!

Um nur zwei Beispiele zu nennen unter Tausenden.

Dazu kann man schlicht und deutlich sagen, vor allem, weil man doch ein Mindestmaß an Sprachgefühl aufweisen sollte beim Geldverdienen in einem studierten Beruf, in dem es noch dazu ankommt auf Verständigung durch Sprache:

Wir schalten nach Brüssel

und

Aus Berlin zugeschaltet“.

Oder, bei perfektionistischer Veranlagung unserer sich ansonsten oft so eifrig des Neusprechs befleißigenden „Journalistenden“, eventuell auch redundant:

Wir schalten jetzt nach Brüssel

und

Aus Berlin jetzt zugeschaltet“.

Die idiotische Verwendung des „leif“ ist zu 99,999999 Prozent vollkommen überflüssig. Sie verweist vielmehr, und dabei handelt es sich um keine Lappalie, auf Berufsunfähigkeit.

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Die Sprachverderber

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Ihr böse Teutschen,

Man sollt euch peutschen,

Daß ihr die Muttersprach

So wenig acht.

Ihr liebe Herren,

Das heißt nicht mehren,

Die Sprach verkehren

Und zerstören.

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Ihr tut alles mischen

Mit faulen Fischen,

Und macht ein Misch-Gemäsch,

Ein wüste Wäsch,

Ich muß es sagen,

Mit Unmut klagen,

Ein faulen Haufen Käs,

Ein seltsams Gfräß.

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Wir hans verstanden

Mit Spott und Schanden,

Wie man die Sprach verkehrt

Und ganz zerstört.

Ihr böse Teutschen,

Man sollt euch peutschen.

In unserm Vatterland;

Pfui dich der Schand!

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Johann Michael Moscherosch (1601 – 1669)

gekürzt, Hervorhebung von Serapion

Vermeintliche Probleme…

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Sonntag, 19. November 2023: Serapion an Mephisto

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Vor mittlerweile neun Jahren schriebst Du mir etwas, das ich Dir jetzt einmal unverändert zurückschicke aus den sicher interessanten Gründen des rückblickend erhellenden Vergleichs mit der Gegenwart. Weil es mir eines Erstaunens doch Wert erscheint, wie wenig sich am Wesentlichen der Dinge, die Deine Einlassungen provozierten, in den neun Jahren geändert hat, wenn man von der Wortwahl in den bundesdeutschen Medien, aktuell „mutmaßlich“ statt damals „vermeintlich“, einmal absähe…

Und obwohl man sich heute noch immer wie damals, und dies aber ohne die geringste Mutmaßlichkeit, des Vorwurfs aussetzt von den Anständigen mit der richtigen Meinung, Propagandist der, neben der sich aus der Partei Der Spalter abspaltenden Wagenknecht-Truppe, stärksten fünften Kolonne Moskaus in Deutschland zu sein. AfD also fein säuberlich als fünfte Kolonne für die deutschen Rechten und der Klara-Klarsicht-Wagenknecht-Verein fein säuberlich als fünfte Kolonne für die deutschen Linken, nachdem der russische Geheimdienst seine einstige Lieblingin, die Partei Der Spalter, wegen ihres Abdriftens in die Bedeutungslosigkeit wohl völlig herzlos nun doch mehr oder minder aufgegeben zu haben scheint.

Hier also Dein Sermon vom 21. September 2014 (=> 21.09.2014: Mephisto an Serapion):

Ich weiß nicht, inwiefern Du sie mitbekamst in Deiner mönchischen Abgeschiedenheit unter dem kynischen Diktum, Zivilisation mache krank, die neuesten tendenziösen Ausblendungen unserer tag- und abendfüllenden öffentlich-rechtlichen Medien. Von den etlichen Auffälligkeiten ist jede für sich beängstigend. So ist man, um nur ein Beispiel zu nennen, tatsächlich überrascht über die immensen Wahlerfolge der ausnahmslos verunglimpften und verteufelten AfD, obgleich sie unschwer vorhersagbar waren. Neulich vernahm ich sogar, diese Partei werde rasch wieder verschwinden, denn die Eurokrise sei ja nun überwunden…

Jetzt ist man fassungslos auf allen Ebenen. Die niedrigen Wahlbeteiligungen seien schuld. Beruhigend zu wissen, daß wenigstens die Nichtwähler richtig gewählt hätten…

Man weiß natürlich nicht, wer letztendlich diese Partei entert, oder ob sie sich mit ihren seriösen, bis heute von den öffentlich-rechtlichen Medien und von den Parteien mehr oder minder totgeschwiegenen Sachthemen behauptet. (Nicht zu reden von einer objektiven inhaltlichen Darstellung oder gar Erörterung jener Themen in den Medien. Immerhin war es schon ein monatelanger Weg, ehe man sich, nach der Europawahl schließlich, durchringen konnte, statt unisono von einer „europafeindlichen“ Partei von einer „eurokritischen“ Partei zu reden, und manche Anstalten und Berichterstatter haben das bis heute nicht begriffen. Oder, und der Verdacht liegt näher, wollen es nicht wahrhaben. Obwohl die AfD, entgegen einhelliger verleumderischer Prognosen unserer Medien, im Europaparlament, wie auch von ihr angekündigt, eben nicht mit Marine Le Pen und Konsorten „fraktionierte“.)

Die Gefahr einer Verfälschung oder gar Verkehrung ursprünglicher Intentionen besteht ja bei jeder Parteigründung, erinnere Dich nur an die seinerzeitige unsägliche Glorifizierung der Pädophilie durch die Grünen. So manche Unberufene fühlen sich regelmäßig berufen und magnetisch angezogen, auf einen anfahrenden Zug zu springen und ihre Fahnen zu schwenken. Da muß man leider abwarten, wer sich durchsetzt.

Was ich indessen weiß, ist, daß die AfD in Sachsen und Brandenburg als anfänglich einzige demokratische Partei von den tatsächlichen Problemen wie beispielsweise der gestiegenen Grenzkriminalität sprach, von Einbrüchen und geklauten Traktoren und so, bei gleichzeitigem Abbau von Polizeidienststellen, und der Deutschlandfunk, soweit ich das vernahm, nur einmalig von, tatsächlich, von „gefühlter Bedrohung durch Kriminalität“. Und überhaupt nicht von eingesparten Polizeidienststellen.

Und ich lese täglich den vollständigen Nachrichtenticker.

Aber na bitte, da ist es ja auch wieder beruhigend zu wissen, daß wohl Zahlen im Kölner Keller existieren und Fakten gebunkert werden, die belegen könnten, falls man sie zu senden sich herabließe, daß es sich lediglich um paranoide Gefühlslagen wahrscheinlich rechtsradikal veranlagter Idioten handelt. Diese ewig Gestrigen aber auch! Die immer nach mehr Polizei rufen!

Oder verschweigt man Zahlen, wenn sie zwar mathematisch korrekt sind, aber „politisch inkorrekt“ nicht ins Wunschbild passen? Dann muß man natürlich Parteien wie die AfD fürchten.

Kurz, es entsteht der Verdacht, als fürchte man die inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD. Diese Angst wäre bei Parteien aus einer gewissen ideologischen Beschränktheit vielleicht erklärbar, bei sich als überparteilich und unabhängig und kritisch gebärdenden Medien ist Angst vor Realitäten unverzeihlich.

Anderes Beispiel. Da begann man vor einiger Zeit zu reden von imaginären, Pardon, „vermeintlichen Problemen“ der Kommunen durch Zuwanderer aus EU-Staaten und „möglichem Sozialmißbrauch“. Nicht etwa von Problemen und Sozialmißbrauch, sondern in den öffentlich-rechtlichen Medien normiert von vermeintlich und möglich. Vermeintlichkeiten haben Konjunktur in deutschen Medien, und Kommentatoren wandten sich demzufolge ausnahmslos tapfer und mutig, das muß man anerkennen, gegen unsachliche Argumente. Statt gegen sachliche gegen Stammtischgerede! Hier plötzlich nicht gegen „vermeintliches“ Stammtischgerede. Ich weiß ja nun nicht, an wievielen Stammtischen sich jene Kommentatoren so herumlümmeln den lieben langen Tag, und was sie bei derlei Gerede erwidern mit ihrer gern angemahnten Zivilcourage.

Gibt es eigentlich einen Preis für die korrekteste politische Korrektheit?

Das wird aber Zeit.

Jedenfalls, Du entsinnst Dich, integrierte Roma wurden vorgeführt.

Ende August war es dann Schluß mit der möglichen Vermeintlichkeit und vermeintlichen Möglichkeit, und man beschloß aus heiterstem Himmel ein Gesetzespaket gegen den „Mißbrauch von Sozialleistungen durch Zuwanderer aus anderen EU-Staaten“ und stellte noch für dieses Jahr „Soforthilfen“ für ehemals vermeintlich „betroffene Städte und Gemeinden“ in beträchtlicher Millionenhöhe aus dem auf Nullschulden sparenden Haushalt bereit…

Wahrscheinlich aus Bosheit und Ausländerhaß.

Noch ein Gedicht: Letzte Woche passierte ein neues Asylgesetz den Bundesrat. Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien gelten als sogenannte sichere Herkunftsländer. Staaten, die man durch EU-Aufnahme bei der Behandlung von Minderheiten zu bessern hofft. Die vorhersehbaren Besserungsergebnisse der unverwüstlichen EU-Aufnahmebefürworter bewundern wir schon seit längerem in Bulgarien, Rumänien und Ungarn.

Wahr ist aber, daß Zuwanderer aus obigen Staaten, deren Asylanträge nach bisherigem Verfahren und im vollen Einklang mit der Genfer Konvention behandelt wurden (und weiterhin werden), nur mit einer Zahl im Promillebereich bewilligt werden konnten. Und eine der Ungeheuerlichkeiten ist, daß die Medien diese Zahl so gut wie nie transportierten. Daß nämlich im Umkehrschluß 99,7 Prozent dieser Anträge nach geltendem Recht abgewiesen werden mußten.

Warum das Verschweigen jener vielleicht nicht ganz unwesentlichen Zahl?

Warum wird ihre Nennung von deutschen Medien als Wagnis betrachtet? Hält man das blöde Volk nicht für reif genug? Hat man Angst vor etwaigen Differenzen zwischen Medienberichterstattung mit Sinn für alles Gute und Schöne versus Erfahrungen der Menschen?

Will man die Demokratie ein bißchen lenken?

Nach den neuen Bestimmungen, die keine automatische, sondern eine schnellere Zurückschickung der von dort kommenden abgewiesenen Antragssteller erleichtert, wird im Gegenzug aber die sogenannte Residenzpflicht für alle Asylbewerber nach vier Monaten aufgehoben, die Vorrangprüfung auf 15 Monate begrenzt (das heißt die Arbeitsaufnahme, und damit die Integrationsmöglichkeit von Asylbewerbern, wird wesentlich befördert) und das Sachleistungsprinzip wird zu ihren Gunsten auf die Erstaufnahmeeinrichtung beschränkt.

Das alles haben die Grünen in den Verhandlungen für ihre Zustimmung in der Länderkammer erreicht.

Und nun wird Winfried Kretschmann von ihnen beschimpft für seine Zustimmung.

Die für ihre seltene Nachdenklichkeit bekannte und sich wie immer omnikompetent zu Wort meldende Claudia Roth, die nach der bemerkenswerten Abwahl durch die Basis ihrer Partei zum Trost von dieser auf den Bundestag als stellvertretende Vizepräsidentin losgelassen wurde, lamentiert getreu der unsterblichen Legende vom Dolchstoß von „einer Katastrophe für die Flüchtlinge und einer Katastrophe für die Grünen“.

Danke Winfried Kretschmann!

Mia san mia!

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Samstag, 9. September 2023: Bellarmin an Mephisto

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Eine Krankheit greift um sich. Symptom: Manifeste selektive Erinnerungsstörung. Vermutlich einstufbar als Berufskrankheit.

Denn anscheinend werden vornehmlich Politiker befallen.

Aktuell betreffen die spektakulärsten Fälle den deutschen Bundeskanzler und den bayerischen Wirtschaftsminister. Ersteren, weiter nördlich geboren, haben seine Eltern in Osnabrück Olaf genannt, letzterem, weiter südlich geboren, gaben seine Eltern in Egoldsbach den Namen Hubert.

Dem Olaf genannten jetzigen Regierungschef der größten Wirtschaftsmacht Europas wird vorgeworfen, im vergangenen Jahrzehnt als Erster Bürgermeister in Hamburg Einfluß genommen zu haben zugunsten der privaten Warburg-Bank. Also zu Ungunsten der Stadt Hamburg. Der dadurch ein Verlust an Steuermitteln im mittleren zweistelligen Millionenbereich drohte im sogenannten „Cum Ex“-Skandal.

Und an das entscheidende Zusammentreffen mit jenen Bankleuten, er allein mit den Bankleuten („Bänker“ im journalistischen Dummdeutsch), zu Ungunsten seiner Stadt, da kann er sich nicht mehr dran erinnern!

Da hat der Olaf genannte damalige Erste Bürgermeister des Stadtstaates Hamburg und heutige Kanzler der Bundesrepublik Deutschland einen permanenten Totalausfall („Bläckaut“ im journalistischen Dummdeutsch). Augenscheinlich mangelt es dem gelernten Advokaten und heutigen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland auch an kompetenten Beratern auf den Fachgebieten Erinnerungstechniken und Methoden des Gedächtnistrainings.

Vielleicht sind die Fachkräfte abgewandert!

Das Land soll sich ja im Niedergang befinden unter der Regierung des im Advokatenmetier geschulten Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland.

Man muß nur aufpassen, daß die Krankheit nicht fortschreite! Manche Leute verdächtigen ihn bereits, daß er schon das Regieren vergesse.

Auch bei seinen Reden und Erklärungen (also seinen „Stätments“ nach journalistischem Dummdeutsch), da kann man sich nicht selten des Eindrucks erwehren, er, der gelernte Olaf, er lebe in einer anderen, in einer rosigen Realität.

La vie en rose.

Immer nur lächelnd und immer vergnügt…

Was man über den Hubert Geheißenen definitiv nicht sagen kann. Bei dieser Trachtenfigur wird es noch bizarrer.

Und es ergeben sich sogar Hinweise auf eine genetische Disposition der Krankheit!

Oder eine Ansteckungsgefahr.

Weil, sogar sein Bruder, der ja kein Politiker ist, sondern Waffenhändler, gewisse Symptome zeigt. Das Syndrom äußert sich bei den Gebrüdern dergestalt, daß der heutig waffenhändlerische Bruder nach eigenem Bekunden als Gymnasiast sich Ende der achtziger Jahre veranlaßt sah, enorme Energie und Zeit aufzubringen aus irgendeinem Antrieb, um sich an eine Schreibmaschine zu setzen und, vermutlich im Zweifingersystem, jedenfalls nachweisbar akribisch tippfehlerfrei und in einer nicht erinnerlichen Anzahl von Exemplaren, ein grauenhaftes Pamphlet zu verfassen.

Mit widerlichem Schwelgen zu Mordaufrufen in nationalsozialistischen Vernichtungslagern.

Das kann nicht jeder.

Das kriegt nicht jeder hin.

Ob das bereits ein Vorbote war des Krankhaften?

Und der Hubert nun, der ist jedenfalls nachweislich erwischt worden mit einer nicht erinnerlichen Anzahl Exemplaren der nicht erinnerlichen Gesamtzahl des Blattes in seiner Schultasche.

Soweit zu den Fakten.

Doch jetzt kommt’s: Trotz der beachtenswerten Singularität des Vorfalls im Leben eines Heranwachsenden, der Hubert kann sich beileibe nicht erinnern, ob es also mehrere Exemplare waren in seiner Schultasche oder nur ein einziges. Und ob er sie verbreitet hätte auf den Schulklos oder ob er sie einsammelte von den Schulklos. Also ob es ihm darum gegangen war, seinen Bruder zu bewahren vor den Auswirkungen seiner Abnormität. Oder ob er seinen Bruder unterstützen wollte bei seiner Abnormität.

Ja mehr noch, auch Huberts Bruder kann sich nicht erinnern. Ob Hubert austeilte. Oder einsammelte. Und aus welchem Grund. Und wieviele er austeilte. Oder einsammelte.

etc. pp.

Also, um sich das ganze Ausmaß der geistigen Beeinträchtigung durch diese Krankheit einmal vor Augen zu führen: Beide Brüder, die angesichts des gegenwärtigen Skandals sich ja zusammensetzen können oder miteinander telefonieren können oder im Netz sich austauschen können („Netzwerk“ im journalistischen Dummdeutsch), die kriegen es beim besten Willen nicht mehr zusammen, was einmal war.

Sie wissen eben nur noch, aber dies todsicher, daß der Verfasser der Bruder war vom Hubert.

Zum Glück für Hubert.

Auf einem Schülerfoto im SPIEGEL aus der nämlichen Zeit ist ausgerechnet der Hubert zu sehen, als trüge er ein Bärtchen wie Hitler unter seinem Gesichtserker. Und offenbar vom Erinnerungslücken-Syndrom verschont gebliebene Mitschüler besinnen sich auf Hitlergrüße des Hubert beim Betreten des Klassenzimmers und auf Hitlers „Mein Kampf“ in Huberts Schultasche.

Ganz anders erscheint da der geistige Habitus des bayrischen Landesherrn. Der stellte sich vor die Presse und verkündete, und daß noch bevor der Fragenkatalog überhaupt ausgearbeitet war, es werden dem Hubert nicht 23 Fragen gestellt oder 28 Fragen gestellt, nein, nein, dem Hubert werden definitiv 25 Fragen gestellt!

Die der Hubert zeitnah zu beantworten habe.

Welch vorauseilendes Zahlengedächtnis!

Die SPD kommt bei der Ankündigung von Programmen vorauseilend nur immer auf 10 Punkte.

In der bayerischen Landesregierung zumindest scheint das Syndrom also wahrscheinlich noch nicht weiter um sich gegriffen zu haben. Aber es mehren sich Hinweise, daß es überspränge auf Journalistinnen, Journalisten und journalistende Diverse etc. pp.! Zum Beispiel jüngst in der 20-Uhr-Tagesschau, bei der man in den letzten Jahren zunehmend bei gewissen, also bei bestimmten Themen gewisse bestimmte Ausfälle beobachten konnte im Meldungsspektrum. Auffällig beispielsweise, zumindest bis zum russischen Überfall auf die Ukraine, im Hinblick auf das russisches Gebaren hinsichtlich russischer Gasleitungen („Gaspeipleins“ im journalistischen Dummdeutsch) und das Ausmaß der Kritik daran innerhalb der sogenannten Europäischen Union. Aber auch hinsichtlich gewisser bestimmter anderer Themen. Jüngst demnach sogar im Zusammenhang mit dem unheimlich heimeligen Hubert, dem nun, unbeschadet seiner gewissen bestimmten Geisteslücken, die Herzen trachtentragender Schulterklopfer zentnerweise zuzufliegen scheinen in bayerischen Bierzelten.

Das ist Deutschland, wie es stinkt und kracht.

Was die 20-Uhr-Tagesschau, die am selben Abend zwar über den Skandal um Hubert berichtete, aber zu berichten vergaß, nämlich das Wesentliche:

Der gedächtnisgestörte Hubert hatte die Präsidentin der israelitschen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, nämlich die Charlotte Knobloch angerufen. Um sich publikumswirksam bei ihr zu entschuldigen.

Für was eigentlich?

Jetzt werde ich schon selber gedächtnisgestört!

Ach ja, für das, was er ganz fest weiß. Für das von ihm ja nicht verfaßte Flugblatt.

Und nun stell Dir vor: Die Charlotte Knobloch hat sich nicht für das bayerisch geplante ekelerregende Schmierenstück hergegeben!

Sie hat dem widerlichen Hubert die Annahme der Entschuldigung verweigert!

Hat sie gut gemacht, die Charlotte Knobloch!

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Sonntag, 3. September 2023, Die WELT AM SONNTAG:

Hubert Aiwanger möchte die Angelegenheit nicht in Ordnung bringen. Er möchte nicht sagen, warum er als 17-Jähriger Flugblätter mit sich herumtrug, die das Andenken an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungslager verhöhnten. Er will sich nicht erinnern, ob er diese verteilt hat. Oder, im Gegenteil, eingesammelt. Er verlangt weiterhin, ihm zu glauben, er sei nicht der Verfasser, sondern sein Bruder. Über dessen damalige Weltanschauung will er aber auch nicht sprechen. Erst stritt Aiwanger alles ab. Dann sagte er einige Tage gar nichts. Dann bestand er darauf, ‚als Erwachsener‘ kein Antisemit gewesen zu sein. Später korrigierte er, ‚nie‘ Antisemit gewesen zu sein. Er sieht nicht die Opfer. Er sieht sich als Opfer. Das allein ist bestürzend. Schlimmer noch: Aiwanger scheint dieses Gefühl jetzt politisch vermarkten zu wollen: auf den Marktplätzen und in den Festzelten des bayerischen Landtagswahlkampfs. Das ist brandgefährlich und völlig verantwortungslos.

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Analyse einer Nachricht

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Montag, 22. Mai 2023: Bellarmin an Mephisto

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Den lieben langen Tag werden Nachrichten gesendet zur wahrhaftigen Unterrichtung der Bevölkerung und vermutlich sogar des Volkes, bestehend vornehmlich aus den vermittels Schulunterricht zur Mündigkeit herangereiften Bürgernden des Landes. Eine für bundesdeutschende Journalistende typische Meldung des 21. Jahrhunderts sendete am unschuldigen Sonntag, dem 21. Mai, die hierzulande seriöseste Rundfunkanstalt, nämlich der Deutschlandfunk, in ihren 9-Uhr-Nachrichten:

Die Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Schnitzer, hält Nachbesserungen am geplanten Heizungsgesetz für geboten.

Schnitzer sagte der Funke Mediengruppe, es sei wichtig, dass Menschen mit niedrigen Einkommen nicht überfordert würden. Die Fördermaßnahmen sollten zudem zielgenau sein, denn Menschen mit höheren Einkommen brauchten keine Förderung. Schnitzer forderte Klarheit über die genauen Regelungen. Es komme darauf an, bald einen verbindlichen Starttermin festzulegen. Dann könnten alle rechtzeitig die notwendigen Kapazitäten aufbauen – das Handwerk ebenso wie die Anbieter von Heizungsanlagen.

Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf sieht vor, dass ab 2024 jede neu eingebaute Heizung zu einem überwiegenden Teil mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.

Das wollen wir uns im einzelnen mal anschauen.

„Die Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Schnitzer, hält Nachbesserungen am geplanten Heizungsgesetz für geboten.“

Aha! Also hier merkst Du wieder schon, es wird sich handeln um eine der typischen Sprechblasenmeldungen, die Du augenblicklich wieder vergessen wirst. Denn es hat für Dich nicht die geringste Relevanz, weder für den aktuellen Tageslauf noch für den der folgenden Tage, ob Du das vernahmst. Selbst zum an sich wichtigen Thema. Es ist erschreckend, mit welchem hohen Anteil an bloßen Sprechblasenmeldungen bundesdeutschende Journalistende heutzutage Nachrichten, gewöhnlich mit einer Halbwertzeit unter 60 Sekunden, zusammensetzen anstelle mit Fakten, zum Beispiel über jene rätselhafte urplötzlich entdeckte „irreguläre Migration“. Mach Dir den Spaß, zähle mal mit! Also ich meine ja nicht die Zahlen der „irregulären“ im Verhältnis zur früheren 100-prozentigen „regulären“ „Migration“, also „Zuwanderung“ in transparentestem Deutsch, denn erstens haben weder die Politikenden noch die Journalistenden sich zu der Gnade herabgelassen, dem erstaunten deutschenden Michelnden einen Unterschied zu transparendieren, noch überhaupt irgendeine Zahl hinsichtlich der sensationellen Entdeckung zu präsentieren aus irgend einem Grund. Sondern ich meine die Zahl der Sprechblasenmeldungen je Nachrichteneinheit.

„Schnitzer sagte der Funke Mediengruppe, es sei wichtig, dass Menschen mit niedrigen Einkommen nicht überfordert würden.“

Ach! Also der Funke Mediengruppe sagte die Dir bis dato unbekannte Frau Schnitzer dies. Na, das wolltest Du schon immer wissen, wem die Frau Schnitzer mitteilte, daß es wichtig sei, Menschende mit niedrigem Einkommen nicht zu überfordern.

Nämlich der Funke Mediengruppe.

So, und jetzt paß auf, jetzt kommt’s! Hinzu kommt die Neuigkeit, daß es also wichtig ist, Menschende mit niedrigem Einkommen nicht zu überfordern!

Sensation!

Schon allein deshalb, falls Du bisher etwa gedacht hättest als mündigender Bürgernder, es wäre unwichtig, Menschende mit niedrigem Einkommen nicht zu überfordern.

Aber endlich weißt Du Bescheid!

Es ist wichtig!

Merke: Die mit niedrigem Einkommen!

Nicht die mit hohem!

Denn:

„Die Fördermaßnahmen sollten zudem zielgenau sein, denn Menschen mit höheren Einkommen brauchten keine Förderung.“

So kompliziert ist das: Menschende mit höherem Einkommen, die brauchen ja gar keine Fördermaßnahmen! Gut, daß das nachrichtlich endlich mal erklärt wird!

Da kannst Du was lernen!

„Schnitzer forderte Klarheit über die genauen Regelungen.“

Messerscharf fordert Frau Schnitzer keine Klarheit über ungenaue Regelungen. Sondern über genaue!

Verwirrend ist hier allerdings das im bundesdeutschenden Gegenwartsjournalismus und in der Politik vollkommen exotische Fremdwort „Klarheit“. Das müßte doch einfach und deutlich „Transparenz“ heißen, was Frau Schnitzer da fordert. Sonst versteht das doch keiner!

„Es komme darauf an, bald einen verbindlichen Starttermin festzulegen.“

Ach! An was man heutzutage nicht alles denken muß bei Gesetzesvorhaben! An einen Starttermin! Gib’s zu, das wußtest Du auch noch nicht! Noch dazu, daß es darauf ankommt, selbiger Termin solle sogar verbindlich sein. Was man nicht alles im Kopf haben muß! Zum Glück bin ich kein Politikender!

Aber vielleicht gibt es auch Nachschlagewerke aus früheren Zeiten. Politik für „Dummies“ oder so?

„Dann könnten alle rechtzeitig die notwendigen Kapazitäten aufbauen – das Handwerk ebenso wie die Anbieter von Heizungsanlagen.“

Ach darum! Sogar den Grund erfährst Du noch: Damit diejenigen, die Gesetze einhalten müssen, auch rechtzeitig dafür sorgen, daß sie diese überhaupt einhalten können.

Wie lehrreich!

Am besten, Du legst Dir das nächste Mal Papier und Bleistift daneben…

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