Die rinke SA
…und die Political Correctness.
Da hattest Du mir Anfang Mai dieses Jandl-Gedicht geschickt:
lichtung
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!
Das ich für so weise hielt und einsichtsvoll. Und geschichts- und seelenkundig.
Bis ich politisch korrigiert wurde.
Und zwar der zwölfte Band des DUDEN erklärt mir die Welt unter dem Stichwort
„Manche meinen, lechts und rinks kann man nicht velwechsern“
ganz richtig korrekt, nämlich es handele sich um ein Zitat aus dem Jandl-Gedicht lichtung, und fügt, vor Biederkeit triefend, hinzu:
Die vierte (sic!) und letzte Zeile lautet: ‚werch ein illtum!‘ Das Zitat wird (auch in der kürzeren Form ‚lechts und rinks kann man nicht velwechsern‘) als scherzhafter oder ironischer Kommentar gebraucht, wenn jemandem eine Verwechslung unterläuft.
Ach so.
So so…
War da was?
Jedenfalls ist der Eintrag, bis auf die gefäkte Zeilennummer, keine Fäknjus. Und wir können daraus lernen:
Man kann etwas richtiges sagen, und es ist trotzdem doof.
Und, es könnte sein, aus welchem Grund auch immer, daß gewisse Leute etwas richtiges sagen, um das Richtige nicht zu sagen.
Sozusagen gewissermaßen quasi im palmströmschen Sinne: weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Da stellen wir uns mal ganz dumm, als wären wir im DUDEN, und denken:
Da hat der Jandl sich also hingesetzt auf seinen Hosenboden und sich gedacht in seinem schlichten schtzngrmm-Sinn: Auf, auf! Es wird nun aber höchste Zeit! Man muß doch endlich einmal ein Gedicht verfassen, über wenn jmndm mal eine Vrwchslng… „unterläuft“…
Ein Lehrgedicht für Fahrschulen!
Was für ein schöner Zug…
Und wer weiß, denkt der DUDEN, wie vielen Fahrschülerinnen und wie vielen Fahrschülern der Jandl den Führerschein damit schon rettete!
Das ist doch ein putziger Poet, der Jandl! Zumal wenn er dann noch so chinesisch verwirrend, aber didaktisch einprägsam, die Buchstaben vertauscht.
Werch ein Einfarr!
Zum Glück durchblickte der DUDEN das ganze dann trotz der vertauschten Buchstaben aber scharfsinnig und kann uns den Sinn wieder korrekt verklären…
Damit kein Schelm sich Arges dabei denke…
Welchen Reim sich mein Freund Heine wohl auf die Straußenvögel gemacht hätte? Von wegen
———die deutschen Zensoren——————–Dummköpfe—–
und so?
Letztes Wochenende ist also einigen tausend nach Hamburg Angereisten die Vrwchslng zwischen Braunhemd und Schwarzhemd unterlaufen. Kann ja vorkommen. Haben aber immerhin ihr fleißig und in harter Arbeit den kapitalistischen Ausbeutern und global agierenden Großbanken abgerungenes Geld in teure Fahrkarten und nicht billige Ausrüstungen investiert, um endlich einmal wieder sich wehren zu können gegen diese Polizisten, Journalisten und Hausbesitzer- und Spekulantenschweine und staatlichen Helfershelfer in Schlips und Kragen und das ganze Groß- und Kleinhändlerpack und dieses fette Konsumentengekröse.
Diese Plutokraten!
„Macht kaputt, was euch kaputt macht!“
„Die Straße frei dem Sturmabteilungsmann!“
„Auf die Barrikaden, gegen die weißen Garden!“
„Die Straße frei, den braunen Bataillonen!“
„Auf, auf zum Kampf! Zum Kampf sind wir geboren!“
schtzngrmm
schtzngrmm
schtzngrmm
t-t-t-t
t-t-t-t
grrrmmmmm
t-t-t-t
s—————-c—————h
tzngrmm
tzngrmm
tzngrmm
grrrmmmmm
schtzn
schtzn
t-t-t-t
t-t-t-t
schtzngrmm
schtzngrmm
tssssssssssssssssssss
grrt
grrrrrt
grrrrrrrrrt
scht
scht
t-t-t-t-t-t-t-t-t-t
scht
tzngrmm
tzngrmm
t-t-t-t-t-t-t-t-t-t
scht
scht
scht
scht
scht
grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
t-tt
Ernst Jandl (1925 – 2000)