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Thalatta ! Thalatta !

Schlagwort-Archiv: Simone de Beauvoir

Typisches Beispiel einer wortreichen Auslassung ODER „… und finde es richtig, ungläubige Menschen zu töten“

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Freitag, 16. August 2024: Bellarmin an Mephisto

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Donnerstag, 8. August, Deutschlandfunk, 13′-Uhr-Nachrichten:

Die österreichischen Behörden haben mehr Details im Fall des geplanten Anschlags auf ein Konzert der US-Musikerin Taylor Swift in Wien bekanntgegeben.

Der festgenommene 19-jährige Hauptverdächtige legte demnach ein Geständnis ab. Er sei islamistisch radikalisiert und finde es richtig, ungläubige Menschen zu töten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Der Mann habe den Einsatz von Sprengstoff und Stichwaffen geplant. Er sei nicht im Besitz einer Konzertkarte gewesen, sondern habe im Umfeld des Ernst-Happel-Stadions zuschlagen wollen. – Insgesamt waren zwei Verdächtige festgenommen worden, neben dem 19-Jährigen auch ein 17-Jähriger. Zudem wurde ein 15-Jähriger in dem Fall befragt.

Der Veranstalter sagte alle drei in Wien geplanten Konzerte von Taylor Swift ab.

Österreichs Innenminister Karner sagte, eine Tragödie habe verhindert werden können. Die Lage bleibe aber ernst. Nach Karners Worten ist die Gefahr durch den islamistischen Extremismus in Europa nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober deutlich gestiegen.

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Donnerstag, 8. August, Deutschlandfunk, 15′-Uhr-Nachrichten:

Der Hauptverdächtige im Fall des geplanten Anschlags auf ein Konzert der US-Musikerin Taylor Swift in Wien hat ein Geständnis abgelegt.

Wie die österreichischen Sicherheitsbehörden mitteilten, wollte der 19-Jährige mit Sprengstoff sowie Hieb- und Stichwaffen sich selbst und eine große Zahl an Menschen töten. Der islamistisch radikalisierte Mann sei nicht im Besitz einer Eintrittskarte gewesen, sondern habe im Umfeld des Veranstaltungsorts zuschlagen wollen. Ein Hinweis auf die Pläne sei von einem ausländischen Geheimdienst gekommen. – Nach der Festnahme der insgesamt zwei Verdächtigen hatte der Veranstalter gestern Abend alle drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien abgesagt.

Österreichs Innenminister Karner sagte, eine Tragödie habe verhindert werden können. Die Lage bleibe aber ernst.

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Donnerstag, 8. August 2024, als vermeintlich gesendete Nachricht archivierter Text im Deutschlandfunk:

Nach der Absage von drei Taylor-Swift-Konzerten in Wien hat der Hauptverdächtige nach Angaben der Polizei gestanden, Anschläge geplant zu haben. Der 19-Jährige wollte demnach im Umfeld der Konzerte Menschen mit Sprengstoff und Stichwaffen angreifen. Die Auftritte der US-Sängerin in London sollen wie geplant stattfinden.

Der Verdächtige sei Teil eines islamistischen Netzwerks gewesen, teilten Staatsschutz und Nachrichtendienst im österreichischen Innenministerium mit. Er habe sich im Internet über den Bau von Bomben informiert. Den Behörden zufolge legte der 19-Jährige ein umfangreiches Geständnis ab. Die Anschlagspläne seien sehr konkret gewesen.

Österreichs Polizeichef Ruf verteidigte die Absagen aller drei Konzerte. Ruf sagte im ORF, man habe als Polizei alles getan, um eine Durchführung dieser Veranstaltungen zu ermöglichen. Hundertprozentige Sicherheit lasse sich nicht gewährleisten. Verantwortlich für das Konzert sei am Ende der Veranstalter. Dieser erklärte, man habe keine andere Wahl gehabt, als abzusagen. Jeweils 65.000 Menschen wollten die Auftritte von Taylor Swift im Ernst-Happel-Stadion sehen.

Nehammer: „Tragödie verhindert“

Der österreichische Bundeskanzler Nehammer schätzte die Situation als sehr ernst ein. Dank der intensiven Zusammenarbeit der Polizei mit dem österreichischen Staatsschutz habe die Bedrohung aber frühzeitig erkannt und bekämpft werden können, schrieb Nehammer auf der Plattform X. Eine Tragödie sei verhindert worden. Nehammer kündigte die Einberufung des Nationalen Sicherheitsrats an.

Innenminister Karner erklärte, auch internationale Geheimdienste seien beteiligt gewesen. So seien beispielsweise Hinweise aus der Überwachung von Messengerdiensten im Internet weitergegeben worden. Diese Form der Überwachung sei in Österreich selbst nicht erlaubt, ergänzte Karner.

Die österreichische Polizei hatte den Hauptverdächtigen gestern in der Stadt Ternitz in Niederösterreich festgenommen. Bei Durchsuchungen seien chemische Substanzen gefunden worden. In Wien wurde ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Dabei soll es sich um einen 17-Jährigen handeln. Außerdem sei ein 15-Jähriger in dem Zusammenhang befragt worden. Weitere Verdächtige gebe es nicht.

Londoner Bürgermeister hält an Taylor Swifts Konzerten fest

Londons Bürgermeister Khan hält an den für kommende Woche geplanten Konzerten von Taylor Swift fest. „Wir haben viel Erfahrung bei der Polizeibegleitung solcher Veranstaltungen“, sagte Khan dem Fernsehsender Sky News. Man habe viel gelernt nach dem furchtbaren Anschlag in Manchester. 2017 hatte dort ein islamistischer Selbstmordattentäter nach einem Konzert der Sängerin Ariana Grande einen Sprengsatz gezündet und 22 Menschen mit in den Tod gerissen.

Khan betonte, man werde eng mit der Polizei zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Konzerte der US-Popstars in London sicher stattfinden könnten. Die 34-Jährige Swift soll vom 15. bis 20. August im Wembley Stadium spielen. Sie war dort schon im Juni aufgetreten.

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Die hinterhältigste Lüge ist die Auslassung.

Simone de Beauvoir (1908 – 1986)

21 von Teilnehmern verletzte Polizisten

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Dienstag, 23. Januar 2024: Bellarmin an Mephisto

Sonntag, 14. Januar 2024, Deutschlandfunk:

In Berlin sind bei Ausschreitungen während eines Umzugs zum Gedenken an die Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 21 Polizisten verletzt worden.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden 16 Demonstranten festgenommen. Ein Redner hatte demnach strafbare Parolen auf einem Lautsprecherwagen skandiert, weshalb er von Einsatzkräften vorläufig festgenommen wurde. Daraufhin griffen Teilnehmer die Polizisten an. Diese setzten Pfefferspray ein. …

An der Gedenkstätte der Sozialisten am Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde legten Teilnehmerinnen und Teilnehmer rote Nelken nieder, darunter die beiden Vorsitzenden der Linken, Wissler und Schirdewan. …

Danach schwiegen die Vöglein im öffentlich-rechtlichen Walde.

Kein Kommentar. Keine weitergehenden Meldungen. Keine klärenden Details. Keine Interviews von Augenzeugen. Keine Befragung einsatzbeteiligter Polizisten. Oder jenes Polizeisprechers. Keine Erklärungen („Stätments“ im journalistischen Dummdeutsch: ich stätmente; du stätmentest; er, sie, es stätmentet; wir stätmenten; ihr stätmentet; sie stätmenten; also ich erkläre; du erklärst; er, sie, es erklärt; wir erklären; ihr erklärt; sie erklären), keine Erklärungen der „beiden Vorsitzenden der Linken, Wissler und Schirdewan“.

Keine Erklärung und 21 verletzte Polizisten!

Man darf annehmen, hätte ein rechtsextremer oder sogar ein AfD-Redner offenbar von Sprechchören wiederholte „strafbare Parolen skandiert“, dass triumphierend Roß und Reiter benannt worden wären. Und dem mündigen Publikum bezeichnet worden wäre, um welche Art Schlagworte es sich überhaupt handelte. Und vor allem auch aus welchem Milieu dieser Mob stammt, der hier verschleiernd aus irgend einem Grund allgemeinst möglich anstatt journalistisch konkret verdächtigerweise nur als die „Teilnehmer“ tituliert wird.

Und der 21 Polizisten verletzte.

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig, einundzwanzig von „Teilnehmern“ verletzte Menschen!

Die einstmals aufgrund ihrer bestechend ideologiefreien Objektivität der Berichterstattung bewunderten bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Medien sind endgültig herabgesunken auf das Niveau der Aktuellen Kamera der deutschen demokratischen Rundfunkanstalten.

Und das ist nur ein Beispiel für ihre inzwischen in beängstigender Weise täglich praktizierte volkserzieherische Parteilichkeit.

Parteilichkeit der Berichterstattung war eine Grundanforderung für den sozialistischen Journalismus: „Immer auf der richtigen Seite der Barrikade“ gegen den „neofaschistischen“ „Revanchismus“ „der imperialistischen“ „Bonner Ultras“ und des „Kriegsbrandstifters“ Willy Brandt aus der „Frontstadt“.

Es ist nicht mehr weit bis zum Agitprop…

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Die hinterhältigste Lüge ist die Auslassung.

Simone de Beauvoir

Corona-Impfungen von kleineren Kindern

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8. Januar 2022: Bellarmin an Mephisto

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Am Donnerstag, dem 2. Dezember 2021 meldete der Deutschlandfunk nachrichtlich:

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, räumt Versäumnisse bei den Empfehlungen des Gremiums zu Corona-Impfungen ein.

Bestimmte Entscheidungen seien aus heutiger Perspektive zu spät erfolgt, sagte er dem ARD-Fernsehen. So wäre es wohl günstiger gewesen, das Boostern früher zu beginnen. Er betonte aber, die Stiko müsse für Entscheidungen zunächst definieren, welche Daten nötig seien, danach müssten diese erhoben werden und erst dann fange man an zu diskutieren.

Mit Blick auf Corona-Impfungen von kleineren Kindern sagte Mertens in einem FAZ-Podcast, er würde seinem eigenen sechs- oder siebenjährigen Kind derzeit wegen fehlender Daten wahrscheinlich kein Vakzin gegen Corona verabreichen lassen. Es gebe jenseits der Informationen aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs „keinerlei Daten“ über die Verträglichkeit in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen. Stiko-Mitglied Terhardt kündigte im ZDF an, man werde in den nächsten Tagen erst einmal eine eingeschränkte Empfehlung für diese Altersgruppe geben und diese später anpassen. Bis genügend Daten etwa zu Herzmuskelentzündungen in Folge der Impfung vorlägen, werde es wohl bis Januar oder Februar dauern, führte der Kinderarzt aus.

Mit wahrlich erstaunlicher Betriebsamkeit wurde in Windeseile, das Thema noch am selben Tage abschließend, nur wenige Stunden später daraus die Meldung geformt:

Die Äußerungen von Stiko-Chef Mertens zu Corona-Impfungen für Kinder stoßen auf Kritik.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission hatte in einem FAZ-Podcast gesagt, wenn er ein sechs oder sieben Jahre altes Kind hätte, würde er es angesichts fehlender Daten zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht impfen lassen. Die aktuellen Publikationen zeigten, dass Aussagen über Langzeitschäden kaum möglich seien.

Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Maske, nannte es angesichts der hohen Zahl an verabreichten Impfungen absurd, Angst zu schüren und von Langzeitfolgen zu sprechen. Der Charité-Immunologe Sander schrieb bei Twitter, eine Impfentscheidung bei Kindern sollte immer gut abgewogen sein. Es sei keine Entscheidung für oder gegen die Impfung, sondern für eine Coronavirus-Infektion mit Impfschutz oder eine Infektion ohne Impfschutz.

Zugunsten offensichtlicher Polemik wurde im Leitmedium der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung demnach der folgende Teil weggelassen:

Es gebe jenseits der Informationen aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs ‚keinerlei Daten‘ über die Verträglichkeit in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen. Stiko-Mitglied Terhardt kündigte im ZDF an, man werde in den nächsten Tagen erst einmal eine eingeschränkte Empfehlung für diese Altersgruppe geben und diese später anpassen. Bis genügend Daten etwa zu Herzmuskelentzündungen in Folge der Impfung vorlägen, werde es wohl bis Januar oder Februar dauern, führte der Kinderarzt aus.

Und dieser Teil wurde ersetzt durch die volkserzieherische Vorgabe zum Richtigdenken:

Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Maske, nannte es angesichts der hohen Zahl an verabreichten Impfungen absurd, Angst zu schüren und von Langzeitfolgen zu sprechen.

Die Nachrichtenredakteure des bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Leitmediums fühlten sich also in Hast veranlaßt, sich befleißigen zu müssen aus irgendeinem Grund, die sachliche Aussage eines der am nächsten mit der Sache Befaßten und hierfür aus Gründen seiner Kompetenz auch extra Berufenen durch den Sprecher eines speziellen Berufsverbandes als „absurd Angst schürend“ zu deklassieren.

Weil: er habe von eventuellen Langzeitfolgen gesprochen!

Langzeit heißt zumindest „längere Zeit“.

Die Aufgabe eines berufenen wissenschaftlichen Gremiums wie der Ständigen Impfkommission ist es, Aussagen auf Grund verantwortbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen. Anerkanntermaßen werden diese mit wissenschaftlichen Methoden aus Beobachtungsdaten gewonnen. Alles andere ist Humbug oder von politisch korrigierenden Journalisten zu manipulativen Zwecken verwendetes Blablabla eines Kinderarztes, der nicht sagt, was ist.

Das ist eine von mehreren der heutzutage gängigen Methoden, aus einer unangenehmen Meldung Propaganda als Denkvorgabe für Richtigdenker zu formen. Hier möchte man meinen, heutige Nachrichtenredakteure wären examiniert durch die Journalismusschule der „Deutschen Demokratischen Republik“.

Immerhin wurde noch hinzugefügt:

Der Charité-Immunologe Sander schrieb bei Twitter, eine Impfentscheidung bei Kindern sollte immer gut abgewogen sein. Es sei keine Entscheidung für oder gegen die Impfung, sondern für eine Coronavirus-Infektion mit Impfschutz oder eine Infektion ohne Impfschutz.“

Und dann herrschte darüber Schweigen, bis exakt einen Monat später am Sonntag, dem 2. Januar 2022, in der FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNNTAGSZEITUNG zu lesen stand:

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat den Impfstoff für Kinder zugelassen. Bei den Eltern kam damit an, dass es in Ordnung ist, seine Kinder zu impfen. Die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut hingegen hat Impfungen für Kinder ohne Vorerkrankungen nicht empfohlen, was man so verstehen kann, dass es nicht in Ordnung ist. Und tatsächlich sagte der Leiter der Impfkommission kürzlich, er würde seine eigenen Kinder nicht impfen lassen.

Das zeigt an einem Beispiel des heutigen Journalismus die seit nunmehr sieben Jahren verstärkte politisch korrigierende Verwandlung nachrichtlicher Fakten in Propaganda.

Woher aber diese hysterische Angst heutzutage vor dem eigenständigen Beurteilungsvermögen blanker Fakten durch den nach dem Durchlauf des bundesdeutschen Bildungssystems immerhin doch als mündig gepriesenen Bürger?

Darüber vielleicht ein anderes Mal.

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Die hinterhältigste Lüge ist die Auslassung.

Simone de Beauvoir (1908 – 1986)

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