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Thalatta ! Thalatta !

Corona-Impfungen von kleineren Kindern

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8. Januar 2022: Bellarmin an Mephisto

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Am Donnerstag, dem 2. Dezember 2021 meldete der Deutschlandfunk nachrichtlich:

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, räumt Versäumnisse bei den Empfehlungen des Gremiums zu Corona-Impfungen ein.

Bestimmte Entscheidungen seien aus heutiger Perspektive zu spät erfolgt, sagte er dem ARD-Fernsehen. So wäre es wohl günstiger gewesen, das Boostern früher zu beginnen. Er betonte aber, die Stiko müsse für Entscheidungen zunächst definieren, welche Daten nötig seien, danach müssten diese erhoben werden und erst dann fange man an zu diskutieren.

Mit Blick auf Corona-Impfungen von kleineren Kindern sagte Mertens in einem FAZ-Podcast, er würde seinem eigenen sechs- oder siebenjährigen Kind derzeit wegen fehlender Daten wahrscheinlich kein Vakzin gegen Corona verabreichen lassen. Es gebe jenseits der Informationen aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs „keinerlei Daten“ über die Verträglichkeit in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen. Stiko-Mitglied Terhardt kündigte im ZDF an, man werde in den nächsten Tagen erst einmal eine eingeschränkte Empfehlung für diese Altersgruppe geben und diese später anpassen. Bis genügend Daten etwa zu Herzmuskelentzündungen in Folge der Impfung vorlägen, werde es wohl bis Januar oder Februar dauern, führte der Kinderarzt aus.

Mit wahrlich erstaunlicher Betriebsamkeit wurde in Windeseile, das Thema noch am selben Tage abschließend, nur wenige Stunden später daraus die Meldung geformt:

Die Äußerungen von Stiko-Chef Mertens zu Corona-Impfungen für Kinder stoßen auf Kritik.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission hatte in einem FAZ-Podcast gesagt, wenn er ein sechs oder sieben Jahre altes Kind hätte, würde er es angesichts fehlender Daten zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht impfen lassen. Die aktuellen Publikationen zeigten, dass Aussagen über Langzeitschäden kaum möglich seien.

Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Maske, nannte es angesichts der hohen Zahl an verabreichten Impfungen absurd, Angst zu schüren und von Langzeitfolgen zu sprechen. Der Charité-Immunologe Sander schrieb bei Twitter, eine Impfentscheidung bei Kindern sollte immer gut abgewogen sein. Es sei keine Entscheidung für oder gegen die Impfung, sondern für eine Coronavirus-Infektion mit Impfschutz oder eine Infektion ohne Impfschutz.

Zugunsten offensichtlicher Polemik wurde im Leitmedium der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung demnach der folgende Teil weggelassen:

Es gebe jenseits der Informationen aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs ‚keinerlei Daten‘ über die Verträglichkeit in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen. Stiko-Mitglied Terhardt kündigte im ZDF an, man werde in den nächsten Tagen erst einmal eine eingeschränkte Empfehlung für diese Altersgruppe geben und diese später anpassen. Bis genügend Daten etwa zu Herzmuskelentzündungen in Folge der Impfung vorlägen, werde es wohl bis Januar oder Februar dauern, führte der Kinderarzt aus.

Und dieser Teil wurde ersetzt durch die volkserzieherische Vorgabe zum Richtigdenken:

Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Maske, nannte es angesichts der hohen Zahl an verabreichten Impfungen absurd, Angst zu schüren und von Langzeitfolgen zu sprechen.

Die Nachrichtenredakteure des bundesdeutschen öffentlich-rechtlichen Leitmediums fühlten sich also in Hast veranlaßt, sich befleißigen zu müssen aus irgendeinem Grund, die sachliche Aussage eines der am nächsten mit der Sache Befaßten und hierfür aus Gründen seiner Kompetenz auch extra Berufenen durch den Sprecher eines speziellen Berufsverbandes als „absurd Angst schürend“ zu deklassieren.

Weil: er habe von eventuellen Langzeitfolgen gesprochen!

Langzeit heißt zumindest „längere Zeit“.

Die Aufgabe eines berufenen wissenschaftlichen Gremiums wie der Ständigen Impfkommission ist es, Aussagen auf Grund verantwortbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu treffen. Anerkanntermaßen werden diese mit wissenschaftlichen Methoden aus Beobachtungsdaten gewonnen. Alles andere ist Humbug oder von politisch korrigierenden Journalisten zu manipulativen Zwecken verwendetes Blablabla eines Kinderarztes, der nicht sagt, was ist.

Das ist eine von mehreren der heutzutage gängigen Methoden, aus einer unangenehmen Meldung Propaganda als Denkvorgabe für Richtigdenker zu formen. Hier möchte man meinen, heutige Nachrichtenredakteure wären examiniert durch die Journalismusschule der „Deutschen Demokratischen Republik“.

Immerhin wurde noch hinzugefügt:

Der Charité-Immunologe Sander schrieb bei Twitter, eine Impfentscheidung bei Kindern sollte immer gut abgewogen sein. Es sei keine Entscheidung für oder gegen die Impfung, sondern für eine Coronavirus-Infektion mit Impfschutz oder eine Infektion ohne Impfschutz.“

Und dann herrschte darüber Schweigen, bis exakt einen Monat später am Sonntag, dem 2. Januar 2022, in der FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNNTAGSZEITUNG zu lesen stand:

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat den Impfstoff für Kinder zugelassen. Bei den Eltern kam damit an, dass es in Ordnung ist, seine Kinder zu impfen. Die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut hingegen hat Impfungen für Kinder ohne Vorerkrankungen nicht empfohlen, was man so verstehen kann, dass es nicht in Ordnung ist. Und tatsächlich sagte der Leiter der Impfkommission kürzlich, er würde seine eigenen Kinder nicht impfen lassen.

Das zeigt an einem Beispiel des heutigen Journalismus die seit nunmehr sieben Jahren verstärkte politisch korrigierende Verwandlung nachrichtlicher Fakten in Propaganda.

Woher aber diese hysterische Angst heutzutage vor dem eigenständigen Beurteilungsvermögen blanker Fakten durch den nach dem Durchlauf des bundesdeutschen Bildungssystems immerhin doch als mündig gepriesenen Bürger?

Darüber vielleicht ein anderes Mal.

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Die hinterhältigste Lüge ist die Auslassung.

Simone de Beauvoir (1908 – 1986)

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