A N A B A S I S

Thalatta ! Thalatta !

In geschattdaunten Zeiten

 

5. April 2020: Bellarmin an Mephisto

 

Sowohl in geschattdaunten Zeiten als auch in Zeiten des Lockdauns grübeln bundesdeutsche Journalisten nun unermüdlich herum ihren lieben langen Tag während ihrer Heimarbeit (im transparenten Journalistendeutsch: Homoffis) über der Frage, wie lange die Stillegung (im transparenten Journalistendeutsch: Schattdaun) denn wohl noch andauern möge, und über momentan ähnliche Imponderabilien.

Die Frage nach der Exit-Strategie aus dem Shutdown steht wie ein Elefant im Raum.“ (Münchner Merkur am 26.3.20)

Also die Frage, wie jener Elefant einen Ausstieg fände.

Während unerbetene Popkünstler und entsetzlichste Popkünstlerinnen es sich, wie immer bei derartigen Gelegenheiten, nicht nehmen lassen wollen in ihrer selbstlosesten Selbstlosigkeit, ungefragt homskulingende Pubertierende hochherzig unterhalten zu müssen mit ihrem unvermißtesten Herumgekrähe.

Nein, da kann keine Auge trocken bleiben!

Und dennoch läßt der Schattdaun sich steigern.

Unmittelbar nachdem in Österreich verordnet worden war, daß vor allen Supermärkten Atemschutzmasken zu verteilen und für den Einlaß unabdingbar aufzusetzen und während der Einkäufe zu tragen wären von den Landeskindern, stapfte der Bürgermeister von Jena durch seine geschattdaunten Straßen und verkündete unverfroren, daß sämtliche Einwohner seiner Stadt in die nicht gelockdaunten Läden, welche ja nicht geklost wurden, weil sie für wichtige Funktionen des Verdauungsapparates der Betroffenen als systemrelevant open gehalten werden müssen, daß also die unverschuldet in dieser Stadt lebenden Einwohner hinfort in jene Lebensmittelgeschäfte nicht mehr unmaskiert hineingelassen würden: Sie dürften LEBENsmittelgeschäfte nicht mehr betreten ohne Atemschutzmaske…!

Die bekanntermaßen ebensolche Mangelware darstellen wie Klopapier!

Darüber vernahm ich nicht einen einzigen Aufschrei, ja nicht einmal das geringste kritische Tönchen in unseren öffentlichen rechtlichen Medien (und in anderen auch nicht). Die statt dessen hin und her sich darüber auslassen, ob es denn mit rechten Dingen zuginge hinsichtlich des Datenschutzes bei einem allseits freiwilligen Einsatz von Smartphonen zwecks künftiger Ortung von Kontakten mit unmutmaßlich Corona-Infizierten…

Wenn Du wissen willst, was deutsch ist.

Man verbietet also kommentarlos den Menschen den Zutritt zu Lebensmittelgeschäften und diskutiert Woche für Woche über den Datenschutz auf Smartphonen.

Anstatt sich mit offenkundig auf der Hand liegenden Problemen auch nur einmal entferntest zu befassen.

Oder gar rechtzeitig befaßt zu haben!

Wie zum Beispiel gerade dem, daß Atemschutzmasken wohl doch natürlicherweise das Infektionsrisiko zu mindern vermögen: denn aus welchem Grunde wohl sonst wird man andererseits den Menschen einen Mindestabstand von einem Meter fünfzig verordnet haben?

Weil den Infizierten die Viren aus den Ohren quöllen?

„Deutschland ist gut vorbereitet“: Es gibt keine Masken, aber man befiehlt den Menschen Masken aufzusetzen beim Brotkauf!

Das ist doch ein ungeheurer Skandal!

Der nicht nur in allen Gazetten sein gebührendes Echo gefunden hätte, als es noch Journalisten gab statt Politikersprechblasenhinterherplapperer.

Wann wollen diese Berufsunfähigen zum wenigsten einmal auf die Idee kommen, neben den täglichen drei-, vier- und mittlerweile auch fünfstelligen Absolutzahlen an Infizierten, Neuinfizierten und Verstorbenen übersichtlicherweise selbige in prozentualen Steigerungsraten hinsichtlich des Vortages umzurechnen, mittels ihrer Prozentrechnungstaste für geistig Minderbemittelte, und der zu unterrichtenden Öffentlichkeit verständnisfördernd mitzuteilen im unterrichtenden Sinn des bundesdeutschen Pressekodexes?

Himmel-, Arsch- und Wolkenbruch!

Gut, falls Du Klopapier kaufen willst und kommst nicht in den Laden rein ohne Maske und hast weder Nähmaschine noch Nadel noch Garn: Es hilft ein Plasteeimer, den Du Dir über den Kopf stülpst. Vergiß zuvor aber nicht, drei Löcher reinzubohren: Zwei in Augenhöhe und eines, um am Mund einen Strohhalm reinschieben zu können, wenn Du aus der gelegentlich erworbenen Wasserflasche gleich unterwegs etwas trinken möchtest. Es wird ja wieder wärmer, und wenn die Sonne drauf scheint, wird es heiß unter der Haube.

Deutschland ist gut vorbereitet…

Und falls Du entgegen aller Beteuerungen, es bestünde da überhaupt keine Knappheit in diesem unserem Lande und kein Grund zu irgendeiner Sorge, und trotz und wider jeglichen Datenschutzes namentlich erfaßter Vorbestellung wieder leer ausgehen solltest bei Deinen vertrauensvollen Versuchen des ehrlichen Erwerbs einer Rolle Toilettenpapieres: Frag mich! Mir fallen da einige Blätter ein auf dem Zeitungsmarkt, die Du unbekümmert und ungelesen und, „nachhaltigerweise“, sogar ungedruckt verwenden könntest auf Deinem Abort.

 

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