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Samstag, 11. März 2023: Gulliver aus dem Lande der Einäugigen an Mephisto
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Trotz der Ernsthaftigkeit des Sujets, ich mußte gestern wieder lachen. Stell Dir vor, ich muß während des Schreibens schon wieder lachen: Hierzulande gibt es im Rahmen der grassierenden Biederkeitsvortäuschung seit einiger Zeit eine institutionalisierte Medienbeobachtung unter der Überschrift „Vergessene Nachrichten“.
Irgendwie scheint man doch selbst im Lande der Scheinheiligen eine Notwendigkeit zu spüren seit einiger Zeit.
Aus irgendwelchen Gründen.
Jene „vergessenen Nachrichten“ gingen zurück, wie vermeldet wird, auf „Einreichungen aus der Bevölkerung“!
Aber selbstverständlich erst gefiltert nach Überprüfung an UniversitätEN und Bewertung durch eine Fachjury…
Um Gottes Willen, bei all diesen Feknjus, man muß verdammt aufpassen heutzutage!
Der Deutschlandfunk also meldete gestern:
Die Bereiche Gesundheit und Fürsorge spielen in diesem Jahr eine wichtige Rolle bei den „Vergessenen Nachrichten“.
Auf der heute in Köln vorgestellten Rangliste vernachlässigter Themen finden sich unter anderem die hohe Suizidrate in deutschen Gefängnissen und der Mangel an Psychotherapieangeboten für Menschen mit geistiger Behinderung. Auf den ersten Platz setzte die Fachjury aus Wissenschaft und Journalismus allerdings die Verdunkelung der küstennahen Meeresgebiete und ihre ökologischen Folgen. Menschliche Nutzung trägt zu diesem Phänomen bei. Dabei geht es um den Eintrag von Dünger aus der Landwirtschaft, die Einleitung von Abwässern und küstennahe Ausbaggerungen.
Die „Vergessenen Nachrichten“ werden einmal im Jahr von der „Initiative Nachrichtenaufklärung“ und der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion vorgestellt. Die Themen gehen auf Einreichungen aus der Bevölkerung zurück, die dann an Universitäten geprüft und von einer Fachjury bewertet werden.
„Initiative für Nachrichtenaufklärung“…
Ich muß schon wieder lachen!
Obwohl jenen Themen ihre Wichtigkeit natürlich nicht abzusprechen ist.
Nebst ihrer Unverfänglichkeit.
In der Bevölkerung und im Volke.
Und wie war das? Man kann auch etwas richtiges sagen, um das Richtige nicht zu sagen?
Mir fallen neben der Einleitung von Abwässern gleich noch eine Fülle anderer Themen ein, die über die Jahre in eiserner Konsequenz vergessen wurden.
Hier, vielleicht erinnerst Du Dich, eines gesetzt pars pro toto:
Am Mittwoch, dem 16. Juni 2021, stand zu lesen in den verschriftlichten Nachrichten des Deutschlandfunks:
Bundeszentrale für politische Bildung: Nach „Shitstorm“ Linksextremismus-Eintrag laut TAZ auf Druck von Seehofer-Ministerium geändert – BMI widerspricht
Nachdem die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ihre Definition von Linksextremismus geändert hat, ist weiter offen, in welchem Maße das Bundesinnenministerium (BMI) involviert war. Die „taz“ bezichtigt das BMI der Lüge.
„Im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – interpretieren sie aber auf ihre Weise um.“ So lautete die Formulierung im Teaser des Online-Dossiers zum Thema „Linksextremismus“ der bpb bis Januar. Er stammt vom Politikwissenschaftler Hans-Gerd Jaschke, emeritierter Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Mitte Januar 2021 gab es plötzlich viel Gegenwind im Netz, unter anderem von einer Redakteurin der NZZ und dem ehemaligen Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, aber auch die „Bild“-Zeitung griff das Thema auf. Die Formulierung wurde als verharmlosend aufgefasst.
„Vor orchestrierter Empörungsaktion vom Konservativen bis Neurechten eingeknickt“
Dann änderte die bpb den Text auf Drängen des BMI hin. Die Bundeszentrale für politische Bildung ist als Bundesanstalt dem Innenministerium unterstellt. Wie die taz berichtete, strich sie zunächst das Wort „teilen“ und formulierte die Definition um, dass sich Linksextremisten auf die oben genannten Werte „berufen“. Diese Formulierung war dem BMI aber demnach nicht deutlich genug, sodass nach mehreren Änderungsschritten schließlich eine Formulierung auf der Seite der bpb landete, die mit den Worten beginnt: „Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für alle gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichteten Bestrebungen, die sich insbesondere in den Ideen von Anarchismus und Kommunismus ausdrücken.“ Diese Formulierung ähnelt der des Bundesamts für Verfassungsschutz.
…
Über dem verschriftlichten Nachrichtentext fand sich zudem noch ein Foto mit der Bildunterschrift:
„Protest, reden, diskutieren, aber auch Gewaltbereitschaft spielen für einen Teil der autonomen Antifa-Szene eine wichtige Rolle.“
Das ist so schön im Lande mit Sendern für „die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit“, so schön klar, oder, wie hiesige Politiker und Journalisten sagen würden, so schön „transparent“: man weiß immer sofort, wer die richtige Meinung vertritt! Nämlich die, deren Meinungen zitiert werden. In der Deutschen Demokratischen Republik lobten die mit der ebenfalls richtigen Meinung solche Leute: sie stünden auf der richtigen Seite der Barrikade. Wie die „auf der richtigen Seite der Barrikade“ stehende sogenannte taz im obigen Beispiel der verschriftlichten Nachricht.
Während auf der Gegenseite Bild und NZZ und der Historiker Hubertus Knabe unzitiert stehen.
Wegen ihrer falschen Meinung.
Fast möchte man sagen, in unfreiwilliger Komik meldete am selben Tag(!) dieselbe Anstalt (und ich will wenigstens ansatz- und andeutungsweise versuchen, das ein klein wenig so zurechtzurücken in dem Sinn, wie man einst die mündigen Bürger in wahrhaftiger Weise unterrichtet hätte):
Original Deutschlandfunk:
Berlin: 60 Polizisten bei Eskalation vor besetztem Haus verletzt
In Berlin sind bei Angriffen von Unterstützern des besetzten Hauses ‚Rigaer 94‘ rund 60 Polizisten verletzt worden. Etwa 200 vermummte Linksradikale hätten die Beamten im Stadtteil Friedrichshain unter anderem von Dächern mit Steinen beworfen, erklärte die Polizei.
Klartext:
Berlin: 60 Polizisten durch Angriffe von Linksextremisten verletzt
In Berlin sind bei Angriffen von Unterstützern des besetzten Hauses ‚Rigaer 94‘ rund 60 Polizisten verletzt worden. Etwa 200 vermummte Linksextremisten haben die Beamten im Stadtteil Friedrichshain unter anderem von Dächern mit Steinen beworfen, erklärte die Polizei.
Original Deutschlandfunk:
Die Einsatzkräfte seien attackiert worden, als sie brennende Barrikaden gelöscht und weggeräumt hätten.
Klartext:
Die Einsatzkräfte wurden angegriffen, weil sie brennende Barrikaden löschen und wegräumen mußten.
Original Deutschlandfunk:
Berlins Innensenator Geisel erklärte, die Straftaten würden konsequent verfolgt.
Klartext:
Berlins Innensenator Geisel kündigte an, die Straftaten konsequent zu verfolgen.
Original Deutschlandfunk:
Hintergrund ist eine für morgen angekündigte Brandschutzprüfung in dem Haus durch den Eigentümer. Die linksradikalen Besetzer und ihre Unterstützer hatten seit Wochen Widerstand angekündigt …
Klartext:
Hintergrund ist eine für morgen angekündigte Brandschutzprüfung in dem Haus durch den Eigentümer. Die linksextremistischen Besetzer und ihre Unterstützer hatten seit Wochen Widerstand angekündigt …
Zwei Tage später, am Freitag, dem 18. Juni 2021, meldete der Deutschlandfunk:
Original Deutschlandfunk:
Hausbesetzung Berlin: Protest nach Brandschutzprüfung
Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen rund um eine Brandschutzkontrolle in einem besetzten Haus in der Rigaer Straße in Berlin demonstrieren Bewohner und Unterstützer.
Klartext:
Nach den brutalen Angriffen auf die Polizei wegen einer Brandschutzkontrolle in dem seit Jahren widerrechtlich besetzten Haus in der Rigaer Straße in Berlin: Keinerlei Konsequenzen für Gewalttäter.
Nachdem die Polizei über 60 Beamte, darunter drei schwerverletzte, hatte verzeichnen müssen, genehmigte man den gewalttätigen Besetzern und ihren Helfern eine Demonstration.
Original Deutschlandfunk:
Laut Polizeiangaben waren 150 Personen zu dem Protest angemeldet, es seien aber deutlich mehr gekommen. Die zum Teil schwarz vermummten Teilnehmenden wurden von der Polizei aufgefordert, einen Mund-Nasenschutz zu tragen und die coronabedingten Abstände einzuhalten.
Klartext:
Laut Polizeiangaben waren 150 Personen zu dem Aufmarsch angemeldet, es waren aber deutlich mehr. Die zum Teil gegen das Vermummungsverbot verstoßenden Extremisten wurden aufgefordert, einen Mund-Nasenschutz zu tragen und die coronabedingten Abstände einzuhalten.
Original Deutschlandfunk:
Am Vormittag hatte sich die Polizei gewaltsam Zutritt zu dem verbarrikadierten Haus verschafft. Bewohner aus der linksradikalen Szene bewarfen die Einsatzkräfte mit Farbe.
Klartext:
Am Vormittag hatte sich die Polizei gewaltsam Zutritt zu dem rechtswidrig verbarrikadierten Haus verschaffen müssen. Bewohner aus der linksextremistischen Szene bewarfen die Einsatzkräfte mit Farbe.
Original Deutschlandfunk:
Berlins Innensenator Geisel, SPD, verurteilte die Angriffe auf Polizisten durch Hausbesetzer. Er sprach im Abgeordnetenhaus von ‚äußerster Brutalität‘ und ‚offenem Gangstertum‘. Bundespräsident Steinmeier bezeichnete die Gewalt als nicht hinnehmbar. Bereits gestern waren 60 Einsatzkräfte bei Auseinandersetzungen mit den Bewohnern verletzt worden.
Klartext:
Berlins Innensenator Geisel, SPD, verurteilte die Angriffe auf Polizisten durch Hausbesetzer. Er sprach im Abgeordnetenhaus von ‚äußerster Brutalität‘ und ‚offenem Gangstertum‘. Bundespräsident Steinmeier bezeichnete die Gewalt als nicht hinnehmbar. Bereits gestern waren 60 Einsatzkräfte durch Angriffe der linksextremistischen Terroristen verletzt worden.
Und jetzt paß auf, hier folgt die Apotheose des nicht Hinnehmbaren einer amtlich beglaubigten äußersten Brutalität von amtlich beglaubigten Gangstern, und ich kommentiere:
Freitag, 18. Juni 2021, Deutschlandfunk:
Rigaer 94: Innensenator Geisel will teilbesetztes Haus räumen lassen
Im Zusammenhang mit den Angriffen und Ausschreitung in der Rigaer Straße in Berlin befürwortet Innensenator Geisel eine Räumung des teilbesetzten Hauses.
Der SPD-Politiker sagte, das Problem sei nur rechtsstaatlich zu lösen.
Ja, was denn sonst, Himmel, Arsch und Zwirn?
Man könne nicht mit der Ramme hinein und alle herausholen.
Aber na klar kann man, und es gäbe auch andere Möglichkeiten der Terrorismusbekämpfung, zum Beispiel die GSG9!
Prinzipiell sei er aber für eine Räumung, falls ein Gericht dieser Maßnahme zustimme. Dafür müsse der Eigentümer des Gebäudes tätig werden und bei Gericht einen Antrag stellen.
„Prinzipiell“!
Diese Konsequenz ist nicht zu fassen!
Es ist prinzipiell nicht zu fassen!
Da sind letztendlich mehr als 80 (in Worten: achtzig!), da sind mehr als 80 Polizeibeamte, in der Hauptstadt Deutschlands, anläßlich einer Brandschutzkontrolle, da sind über 80 diensttuende Polizisten verletzt worden von einem gewalttätigen Abschaum mit uminterpretierten „liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, und der verantwortliche verantwortungslose Innensenator, SPD, hat geradezu dreigroschenopernhaft realsatirisch, wie der brechtsche Polizeichef Brown, die Stirn zu behaupten, er könne da gar nichts machen?
Und hat nicht einen einzigen Täter verhaftet?
Und kann keinen einzigen der menschenverachtenden Canaille dingfest machen lassen?
Solange der Besitzer des widerrechtlich besetzten Hauses keinen Antrag ausfüllt???
Und mitten in der Hauptstadt bleibt es bei einem vollkommen rechtsfreien Raum?
In dem Rechtsbrecher mit ihrer Rechtfertigungsideologie tun und lassen können, was sie wollen?
Weil über all die Jahre keine Anzeige vorläge?
In der vergangenen Nacht war es in Berlin im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in der Rigaer Straße erneut zu Brandstiftungen und Sachbeschädigungen gekommen.
Erneut!
Erneut Klartext:
In der vergangenen Nacht war es in Berlin im Zusammenhang mit den brutalen Gewaltakten in der Rigaer Straße zum wiederholten Mal zu Brandstiftungen und Sachbeschädigungen gekommen.
Unbekannte setzten im Bezirk Reinickendorf Autos und Müllcontainer in Brand und schlugen Schaufensterscheiben ein. In Tempelhof/Schöneberg zerstörten vermummte Täter die Scheiben einer Immobilienfirma. Auch im Bezirk Weißensee wurden Fenster eingeschlagen. Bei Angriffen Linksextremer waren in den vergangenen Tagen bereits mehr als 60 Polizisten verletzt worden.
Also doch Linksextremisten?
Aber Gott sie Dank: wenigstens links!
Wenigstens nur Irregeleitete mit ansonsten brüderlichen und guten Absichten…
Freitag, 18. Juni 2021, Pressespiegel im Deutschlandfunk:
Mit Stimmen zu den linksradikalen Ausschreitungen in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain und den deutsch-polnischen Beziehungen. Zunächst geht es aber um die eher enttäuschenden Zwischenergebnisse des Corona-Impfstoffs des Tübinger Unternehmens Curevac.
…
Zu den Auseinandersetzungen zwischen Linksradikalen und der Polizei in der Rigaer Straße in Berlin schreibt die AUGSBURGER ALLGEMEINE: „…Leidtragende sind die Nachbarn, die terrorisiert und bedroht, deren Autos angezündet und Fensterscheiben eingeworfen werden. Wer die Linksradikalen kritisiert, muss fürchten, brutal angegriffen zu werden. Viele Anwohner haben den Eindruck, dass sie von den zuständigen rot-rot-grünen Politikern keinen Rückhalt bekommen“, bemerkt die AUGSBURGER ALLGEMEINE.
„Auf wie viel Freiheit müssen die Berliner verzichten, damit eine sehr kleine linke Minderheit ihren Traum von einem Leben ohne Kapitalismus weiter träumen darf?“, fragt die BERLINER MORGENPOST und führt aus: „Es wird Zeit, dass das Haus endlich geräumt wird. Das Problem Rigaer Straße 94 gehört nach den Wahlen im September auf die Dringlichkeitsliste aller Fraktionen im Abgeordnetenhaus. Das ist die Politik den Einsatzkräften der Polizei und den Berlinern schuldig. Zu viele Jahre wurde nur halbherzig und hilflos agiert.“
Danach, also nach sage und schreibe von immerhin zwei ganzen Tagen „wahrhaftiger“ Unterrichtung: Schluß mit der konsequenten Verfolgung der Straftäter und konsequentes Ende der journalistischen Berichterstattung mit der „wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit“ (Pressekodex). Seither schwiegen die öffentlich rechtlichen Vögelein wieder konsequent im Lande der Einäugigen mit den falschen Zungenschlägen. Als warteten sie konsequent auf den Eingang eines Antrags einer Privatperson!
Und vergaßen also die Nachricht selbst bei den „kommenden Wahlen im September“!
Und ebenso in der Zeit „nach der Regierungsbildung“.
Und erwiesen sich als konsequent unfähig, diesen gigantischen Skandal in seiner wahrhaftigen Bedeutung auch nur entfernt zu erfassen!
Ob jemand wohl, wenn es sich statt der verzeihlich linken Irregeleiteten mit den guten Absichten und leider etwas radikalen Ansichten um rechte Radikale handelte mit den falschen Ansichten, ob dann wohl jemand auf die Idee gekommen wäre, eine Anzeige zu erstatten?
Gegen den unglaublichen Innensenator?
Wegen konsequenter Unterlassung?
Wegen Untätigkeit im Amt?
Seltsam, daß in dem Zusammenhang mir gleich noch eine weitere konsequent vergessene Nachricht einfällt.
Donnerstag, 22. August 2019, Deutschlandfunk:
In den vergangenen Monaten hat es in Deutschland durchschnittlich zehn Gewaltattacken pro Monat auf Politiker gegeben.
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervorgeht, registrierte die Polizei von April bis Juni insgesamt 31 Fälle von Körperverletzung oder gefährlicher Körperverletzung. Die Gewalt habe sich vor allem gegen Politiker der AfD gerichtet. Sie seien in 24 Fällen betroffen gewesen. Die mutmaßlichen Täter kamen laut Polizeistatistik meist aus dem linken Spektrum.
Klartext:
Über 77 Prozent der registrierten politischen Gewalttaten in Deutschland richteten sich gegen Mitglieder der demokratisch gewählten und [seinerzeit] stärksten Oppositionspartei des deutschen Bundestages und „kamen laut Polizeistatistik meist aus dem linken Spektrum“.
Die Nachricht wurde nie kommentiert und sofort „vergessen“.
Eine unter mehreren Konsequenzen des konsequenten Vergessens gewisser Nachrichten ist natürlich, daß gewisse Zusammenhänge zwischen gewissen unvermeidbaren Nachrichten nicht mehr hergestellt werden und aus ihnen gewisse Schlußfolgerungen nicht gezogen werden können von einer eventuell wahrheitsgemäß interessierten Öffentlichkeit.
Beispielsweise in den Zusammenhang mit der jüngst letzten Sonntag hier folgenden:
Sonntag, 5. März 2023, Deutschlandfunk:
Nach Ausschreitungen bei einer Demonstration gegen den Parteitag der baden-württembergischen AfD in Offenburg hat die Polizei ihre Angaben zur Zahl der Verletzten aktualisiert.
Demnach wurden 53 Beamtinnen und Beamte verletzt – 17 von ihnen seien nach dem Einsatz dienstunfähig gewesen. Bislang hatte die Polizei von drei verletzten Kräften gesprochen, sowie von zwei verletzten Kundgebungsteilnehmern.
Es laufen Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch und Körperverletzung. Die Polizei nahm gestern die Personalien von mehr als 400 Personen auf und sprach gut 200 Platzverweise aus.
Der zweitägige AfD-Landesparteitag endet heute.
Apropos „heute“: Und schon seit dem auf die ungeheuerliche Meldung folgenden Tage schwiegen die Vögelein wieder.
Und die Nachricht wurde konsequent kommentarlos vergessen.
Bis heute.
„Vergangen, vergessen, vorüber, vergangen, vergessen, vorbei, die Zeit deckt den Mantel darüber, vergangen, vergessen, vorbei.“
Sang einst der Freddy Quinn.
Und ich fälle das Vorurteil, sie werden weiterhin schweigen über die Personen und Platzverwiesenen und ihre Personalien wie über die Berliner linken Faschisten aus der Rigaer Straße. Und so bleibt die Frage, was wäre denn gewesen, wenn etwa Rechtsextremisten in der Hauptstadt Berlin oder in Hamburg oder in Leipzig Häuser besetzten und hunderte Polizisten angegriffen und über 80 Polizisten verwundet hätten bei einer Brandschutzkontrolle?
Wäre da der Innensenator, wenigstens aus dienstherrlicher Fürsorgepflicht, verantwortlicherweise vielleicht doch auf die Idee gekommen, selber Anzeige zu erstatten?
Wegen Körperverletzung und des Verdachts auf Bildung terroristischer Vereinigungen, Hausfriedensbruch, Behinderung der Dienstausübung und und und?
Oder hätte vielleicht sogar darauf gedrungen, Gewaltausübende eventuell einzukesseln und auf frischer Tat zu ertappen?
Und wäre wenigstens am nächsten Tag angerückt mit einer Ramme?
Statt eine „Demonstration“ der nachweislich straffälligen Hausbesetzer nebst dem Gesindel ihrer terroristischen „Unterstützer“ zu bewilligen?
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