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Thalatta ! Thalatta !

Schlagwort-Archiv: Arsch

Zur Dauer des Krieges

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5. März 2022: Bellarmin an Mephisto

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Am Tag nach Aschermittwoch begannen in Deutschland die Meldungen und Berichterstattungen mit der einleitenden Bemerkung: „Tag acht des Krieges“.

Tatsächlich.

Dabei hatte man wenige Tage zuvor noch Ansätze von Realismus gezeigt…

Und begann immerhin wenigstens nicht mehr zu sagen „Ukraine-Konflikt“.

Sondern „Ukraine-Krieg“!

Statt „russischer Invasion“…

Schockiert („geschockt“ auf Dummdeutsch) beispielsweise vom üblichen, also brutalen Bombardieren („Bomben“ auf Dummdeutsch) ukrainischer Städte durch das menschenverachtende, demnach ordinäre russische Militär.

O nein, nein, nein, das ist nicht allein der Krieg des lupenreinen Auftraggebers von Auftragsmorden und anderer Kleinigkeiten.

Redet Euch das nicht wieder ein in Deutschland!

Ein paar Russen müssen schon dabei sein, die wissen, was sie tun.

Haben es vielleicht sogar geübt in Syrien.

Oder schon in Tschetschenien.

Und es handelt sich beileibe nicht um den Tag acht des Krieges!

Sondern um das Jahr acht!

Und es handelt sich nicht allein um „Putins Größenwahn“.

Sondern um den traditionellen russischen Größenwahn und Chauvinismus und Imperialismus.

Gegenüber anderen Völkern.

Übrigens, am 25. Februar jährte sich zum 71. Mal der Tag der Besetzung Georgiens.

1921.

Durch Rußland.

Nicht der lupenreine Auftraggeber von Auftragsmorden hat die fünfzehn Meter hohen Türen gezimmert und vergoldet und findet ihr pompöses Geglitzer schön, durch die der Herr aller Reußen so berechnend propagandistisch schreitet mit Schißlaweng und seinem verkniffenen Lächeln auf seinem Antlitz mit Ohren.

Und den sich von denen seiner ihm ehrfürchtig gegenübersitzenden Paladinen deutlich im Pomp unterschiedenen Stuhl hat nicht er geleimt.

Nicht allein der Killer im Kreml hat sich darüber gefreut, die Krim heimzuholen ins Reich der ruhmredigen Russen.

Und morgen die ganze Ukraine.

Mindestens.

Neulich, bei einer der in Deutschland für Diskussionsrunden gehaltenen Fernsehsendungen schwärmte ein Journalist geradezu von Wladimir Wladimirowitsch als kulturell gebildetem Menschen…

Dennoch, ich halte es in nicht unerheblichem Maß für wahrscheinlich, daß der derart angehimmelte Verbrecher nicht weiß, was ein Pyrrhussieg bedeutet.

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Es kommen härtere Tage.

Ingeborg Bachmann (1926 – 1973)

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Ein Gespenst geht um in Deutschland

 

8. Februar 2020: Bellarmin an Mephisto

 

Jetzt haben wie die Ärsche zu Offizieren gemacht, jetzt glauben die Ärsche, sie sind es auch…“ hieß es sprichwörtlich in den Internationalen Brigaden während des spanischen Bürgerkrieges.

Da hat man der mit der NSDAP gleichgesetzten und als „antisemitisch“ etikettierten stärksten Oppositionspartei des deutschen Bundestages aber ein verdammt scharfes Schwert in die Hand gedrückt in dieser Woche der Dümmlichkeiten. Damit wird es ihr hinfort leicht sein, in allen Stadt-, Kreis- und Landesparlamenten jeden ihr nicht passenden Politiker zu Fall zu bringen, in dem sie arithmetisch erkennbar in wahlentscheidenden Situationen für ihn stimmt. Zum Beispiel in Thüringen Bodo Ramelow bei der nächsten Wahl zum Ministerpräsidenten, wenn CDU und FDP sich enthielten.

 

Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.“

Bertrand Russel (1872 – 1970)

 

Serapion an Mephisto

 

 

Anfrage mit Antwort:

 

Quand je m’y suis mis quelquefois, à considérer les diverses agitations des hommes, et les périls et les peines où ils s’exposent, dans la cour, dans la guerre, d’où naissent tant de querelles, de passions, d’entreprises hardies et souvent mauvaises, j’ai découvert que tout le malheur des hommes vient d’une seule chose qui est de ne pas savoir en repos dans une chambre. -Pascal. Pensées

 

Warum geht es uns Menschen schlecht?

Was glitzert, halten wir für echt!

Wir sind zu dumm zum Unterscheiden

Und wundern uns, wieso wir leiden.

 

Warum geht es uns Menschen schlecht?

Weil es sich immer wieder rächt,

Wie wir die Wahrheit drehen und drechseln

Und groß und viel mit gut verwechseln.

 

Warum geht es uns Menschen schlecht?

Die Welt erscheint uns ungerecht.

Wir drängeln uns, was zu erwerben,

Zum Tantenschlachten, um zu erben.

 

Warum geht es uns Menschen schlecht?

Wir mausern uns vom Gott zum Knecht.

Statt quietschvergnügt in der Stube zu sitzen,

Bringen wir lieber den Arsch ins Schwitzen.