A N A B A S I S

Thalatta ! Thalatta !

Schlagwort-Archiv: Krieg

’s ist Krieg!








Montag, 24. November 2025: Sehmann an Mephisto

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Sonntag, 23. November 2025, Deutschlandfunk:

Ermittlern zufolge verdichten sich die Hinweise, dass durch die Beschädigung von fast 300 Fahrzeugen mit Bauschaum vor gut einem Jahr die Bundestagswahl beeinflusst werden sollte.

Die zuständige Staatsanwaltschaft Ulm teilte der dpa mit, ein 18-jähriger Tatverdächtiger habe angegeben, die Attacken seien in Auftrag gegeben worden, um das Wahlverhalten von Bürgern zu beeinflussen. Ein Mittelsmann mit Verbindungen zu Russland habe für jedes Fahrzeug 100 Euro Prämie geboten. Bestätigt seien die Angaben zwar noch nicht, hieß es. Aufgrund von Vorgehensweise und Tatzeitraum könnten sie naheliegend sein. Insgesamt gibt es fünf Verdächtige.

In Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Berlin war Mitte Dezember Bauschaum unter anderem in Auspuffrohre gesprüht worden. An den Fahrzeugen fanden sich Aufkleber mit einem Bild des Ex-Bundeswirtschaftsministers von der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Habeck, und dem Aufruf „Sei grüner!“. Der Verdacht fiel zunächst auf Klimaktivisten (sic!). – Wenn Bauschaum aushärtet, lässt er sich nur schwer entfernen.

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„’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,

Und rede du darein!“

Matthias Claudius (1740 – 1815)

Vorkriegszeit








Dienstag, 6. Mai 2025: Serapion an Mephisto

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Noch nie hat dem Parlament ein so hoher Flottenetat vorgelegen wie diesmal. Unsere Absicht war, acht Geschwader in der Zeit in Dienst zu stellen, in der die nächststarke Seemacht fünf baut. Deutschland ist mit seinem Flottenbauprogramm nicht ganz so schnell vorangekommen, wie geplant. … Die Wirksamkeit der britischen Armee hängt von der Macht Englands zur See ab. Obwohl die Grundlagen für den Frieden unter den Großmächten gefestigt wurden, sind die Ursachen, die zu einem allgemeinen Krieg führen können, nicht beseitigt. Denn die Welt rüstet wie nie zuvor.

März 1914, Winston Churchill, Erster Lord der Admiralität

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Der deutsche Flottenbau ist nicht zurückgeblieben. Im Laufe des Etatjahres werden vierzehn neue Kriegsschiffe einsatzfertig.

März 1914, Alfred von Tirpitz, Großadmiral

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Rußland bereitet sich zur letzten Abrechnung mit dem Germanentum vor. Rußland braucht die Dardanellen, um nicht zu ersticken.

März 1914, Wladimir Graf Bobrinskij, Panslawist

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Frohe Zukunft!

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Freitag, 23. August 2024: Serapion an Mephisto

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In zwanzig Jahren ungefähr

stellt jedes Volk sein Militär

auf maschinellem Wege her.

Heißt es dann Kehrt! und Marsch! und Schwenkt!,

genügt ein Angestellter, der

das ganze Blech, d. h. das Heer

elektrisch oder ähnlich lenkt.

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Und gibt es Krieg, so macht das Spaß!

Denn Bomben und Granaten

und Minenwerfer, Tanks und Gas

vernichten Automaten.

Na ja, was kann das schaden.

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Auch eignen sich die Blechgestalten

vorzüglich für die höchsten Posten.

Weil sie sich erstens länger halten,

wenn man sie putzt, daß sie nicht rosten.

Und weil sie zweitens wenig kosten …

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Ich würde sonstwas dafür geben,

das Blechzeitalter zu erleben!

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Erich Kästner, 24. September 1928

Wer Klara Klarsicht wählt…

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Sonntag, 14. Januar 2024: Bellarmin an Mephisto

Nun wurde letzten Montag das sich von der populistischsten Partei Deutschlands abgespaltene populistische ‚Bündnis Klara Klarsicht‘ unter dem Namen seiner Gründerin, der vierte Ehefrau des ebenso für seine Klarsicht berüchtigten Oskar Lafontaine, vor Populismus triefend mit Sinn für alles schlicht Schöne und gerecht Gute als Partei aus dem Taufbecken gehievt. Hofiert von den öffentlich-rechtlichen Medien und zelebriert unbeanstandet von jeglichem Rest Kritik im Saal der Bundespressekonferenz! Wie schon wenige Wochen zuvor bei der bloßen Ankündigung der Parteigründung! Und kaum noch verhohlen herbeigesehnt, ja geradezu gefeiert, gewissermaßen als letzter Notnagel, als beseligendes Gegengift, als Alternative zur Alternative, als linke AfD.

Ja, was soll man sagen zu soviel Dummheit?

Und falls Ihr es immer noch nicht begriffen habt bei Euch in Deutschland auf der einstmaligen Insel der Dichter und Denker:

Der Westen wird angegriffen!

Wir befinden uns im Krieg!

Wer Geert Wilders wählt, wählt Putin!

Wer Jean-Luc Mélenchon wählt, wählt Putin!

Wer Marine Le Pen wählt, wählt Putin!

Wer Alice Weidel wählt, wählt Putin!

Wer Klara Klarsicht wählt, wählt Putin!

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Dienstag, 9. Januar 2024, HANDELSBLATT:

Ein Schuss Marxismus, raus aus der Westbindung, maximale Distanz zur NATO und natürlich die gewaltige Umverteilung von oben nach unten: Das ist der verquere Mix, mit dem Wagenknecht punkten will.

Meinst du, die Russen wollen Krieg?

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Samstag, 3. Dezember 2022: Bellarmin an Mephisto

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Mittwoch, 3. Dezember 1952:

Das Londoner Foreign Office veröffentlichte laut The Times aus Anlaß der Debatte über den EDC-Vertrag im Bonner Bundestag Angaben über die Aufrüstung in Ostdeutschland auf Grund britischer Informationen, um darzutun, daß der in Bonn zur Debatte stehende Verteidigungsbeitrag an den Westen in Ostdeutschland schon längst an den Osten geleistet werde. Die Zahl der ostdeutschen Waffenträger betrage gegenwärtig 100 000 Mann, das sei um 40 000 mehr als vor sechs Monaten. Die Truppen seien mit russischen Tanks, Selbstfahrgeschützen, Haubitzen und Flak ausgestattet. Kürzlich sei ein Korpskommando in Pasewalk in Mecklenburg errichtet worden, dem drei Divisionen unterstellt seien. Eine ostdeutsche Luftwaffe sei gleichfalls geschaffen worden; deutsche Flugzeugbesatzungen würden in sowjetischen Flugzeugen auf mehreren Flugplätzen ausgebildet. Das Embryo einer ostdeutschen Flotte die Seepolizei, verfüge über vier Flottillen von Minensuchern und Küstenpatrouillenschiffen. Die Entwicklung habe sich wie folgt vollzogen: Die ersten Kader seien 1948 aus Kriegsgefangenen gebildet worden, die aus der Sowjetunion zurückkehrten. Im Juli 1948 habe eine Rekrutierungskampagne in Kriegsgefangenenlagern in Rußland gestartet; die als geeignet Befundenen seien repatriiert und in den »Bereitschaften« oder »Alarmeinheiten« organisiert worden, einem militärischen Zweig der Volkspolizei. Im Frühjahr 1949 seien 10 000 Mann in 35 Bereitschaften organisiert gewesen. Im Mai 1949 sei anstelle der polizeilichen eine rein militärische Ausbildung getreten und im Oktober 1949 sei die Hauptverwaltung für Ausbildung, die die Bereitschaften kontrolliert, dem Innenministerium unterstellt worden. Zu dieser Zeit habe die Truppenzahl 50 000 erreicht.

Im Dezember 1949 seien die ersten Panzerwagen und Artillerie zur Verfügung gestellt worden somit ein Jahr vor dem Beschluß des Westens, einen westdeutschen Verteidigungsbeitrag zu erwägen. Zu Ende 1951 seien 24 Bereitschaften nach Art der Sowjetinfanterieregimenter organisiert worden. Damals habe es 16 Ausbildungsschulen gegeben. In der Zwischenzeit sei die Hauptverwaltung für Ausbildung als Embryo eines Kriegsministeriums weiter organisiert worden. Kürzlich seien die Chefs der Land, See- und Luftstreitkräfte zu Stellvertretern des Innenministers ernannt worden. Dem ersten Korpskommando in Pasewalk seien ein Signalbataillon und ein Flakregiment unterstellt. Die drei Divisionen seien in Eggesin, Prenzlau und Prora stationiert. Das Korpskommando habe Generalmajor Hermann Rentsch inne, der gleich 450 anderen Offizieren einen Ausbildungskurs in Rußland mitgemacht habe. Das Korps verfüge über mindestens 350 Tanks, meist T 34, 200 Geschütze sowie Flak, Antitankgeschütze und Mörser. Die nicht in dem Korps organisierten 18 Bereitschaften verfügten über insgesamt 125 mittlere Tanks und 1000 selbstfahrende Geschütze. Die Luftpolizei sei im November 1950 errichtet worden und verfüge heute über etwa 5000 Mann. Kommandeur sei Generalleutnant Heinz Keßler. Die Seepolizei verfüge über 4000 Mann. Es gebe auch eine Grenzpolizei von 25 000 Mann, mit Kleinwaffen und sowjetischen automatischen Waffen. Alle diese Streitkräfte wurden von den militärischen sowjetischen Besatzungsbehörden intensiv kontrolliert.

Das Amt für Information der DDR bezeichnete vorstehende Angaben als Propagandalügen und veröffentlichte seinerseits Daten über eine getarnte westdeutsche Aufrüstung.

Archiv der Gegenwart Bd. 1, S. 851 ff.

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Freitag, 2. Dezember 2022, The Times:

Scholz sagte, man könne zu einer Friedensordnung zurückkehren, die funktioniert hat, wenn es in Russland die Bereitschaft dazu gebe. Von einer Rückkehr zur Vorkriegsordnung zu sprechen, während russische Truppen noch immer rund 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzen, ist mindestens verfrüht, wenn nicht gar naiv.

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Meinst du, die Russen wollen Krieg?“

Nach der durch den Bau des antifaschistischen Schutzwalls ermöglichten Einführung der Wehrpflicht für die Nationale Volksarmee Restpreußens und Sachsens diente diese Suggestivfrage als Titel eines während der ersten Hälfte der sechziger Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik im deutschen demokratischen Rundfunk bis zum Erbrechen gespielten Propagandasongs (Originaltext von Jewgeni Jewtuschenko) mit der Apotheose:

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„Es weiß, wer schmiedet und wer webt,

es weiß, wer ackert und wer sät –

ein jedes Volk die Wahrheit sieht:

Meinst du, die Russen woll’n,

meinst du, die Russen woll’n,

meinst du, die Russen wollen Krieg?“

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Die „erste Wechselwirkung“ im Kriege

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26. März 2022: Serapion an Mephisto

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General Carl von Clausewitz (1780 – 1831) in Vom Kriege:

Nun könnten menschenfreundliche Seelen sich leicht denken, es gebe ein künstliches Entwaffnen oder Niederwerfen des Gegners, ohne zu viel Wunden zu verursachen, und das sei die wahre Tendenz der Kriegskunst. Wie gut sich das auch ausnimmt, so muß man doch diesen Irrtum zerstören; denn in so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.

Wir wiederholen also unseren Satz: Der Krieg ist ein Akt der Gewalt, und es gibt in der Anwendung derselben keine Grenzen; so gibt jeder dem anderen das Gesetz, es entsteht eine Wechselwirkung, die dem Begriffe nach zum Äußersten führen muß. Dies ist die erste Wechselwirkung und das erste Äußerste, auf das wir stoßen.

[erste Wechselwirkung]

(in der 15. Auflage beim Keil Verlag Berlin 1937 Seite 4f)

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So finden wir ihn fast überall, und man könnte zweifeln, daß unsere Vorstellung von dem ihm absolut vorkommenden Wesen einige Realität hat, wenn wir nicht gerade in unseren Tagen den wirklichen Krieg in dieser absoluten Vollkommenheit hätten auftreten sehen. Nach einer kurzen Einleitung, die die französische Revolution gemacht hat, hat ihn der rücksichtslose Bonaparte schnell auf diesen Punkt gebracht. Unter ihm ist er rastlos vorgeschritten, bis der Gegner darniederlag, und fast ebenso rastlos sind die Rückschläge erfolgt. Ist es nicht natürlich und notwendig, daß uns diese Erscheinung auf den ursprünglichen Begriff des Krieges mit allen strengen Folgerungen zurückführt?

Daß die Theorie dies jetzt mit Wirksamkeit tun kann, verdankt sie den letzten Kriegen. Ohne diese warnenden Beispiele von der zerstörenden Kraft des losgelassenen Elementes würde sie sich vergeblich heiser schreien, niemand würde für möglich halten, was jetzt von allen erlebt ist.

Würde Preußen im Jahre 1798 es gewagt haben, mit 70 000 Mann in Frankreich einzudringen, wenn es geahnt hätte, daß der Rückschlag im Fall des Nichtgelingens so stark sein werde, das alte europäische Gleichgewicht über den Haufen zu werfen?

Würde Preußen im Jahre 1806 den Krieg gegen Frankreich mit 100 000 Mann angefangen haben, wenn es erwogen hätte, daß der erste Pistolenschuß ein Funken in den Minenherd sei, der es in die Luft sprengen sollte?

(ebenda Seite 611f)

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‚Eine Welt nach Putin würde zu einer instabilen Führung in Moskau führen, die über eine maximale Anzahl von Atomwaffen verfüge, die auf Ziele in den Vereinigten Staaten und in Europa gerichtet‘ seien.

Dimitri Medwedew zitiert in Bild vom Donnerstag, dem 24. März 2022

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Wenn wir des entsetzlichen Leids des Krieges auf beiden Seiten gedenken, erkennen wir gleichzeitig, wie kostbar der Frieden ist, den wir seit 1945 in Europa geschaffen haben.

Queen Elisabeth II.

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Der noch unvollendete Fall aus den Wolken

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13. März 2022: Bellarmin an Mephisto

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Mittwoch, 23. Februar 2022

VOLKSSTIMME:

Im Grunde haben Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schon 2015 die Ost-Ukraine geopfert. Das Minsk-II-Abkommen zwingt die Ukraine de facto dazu, die Gebiete Luhansk und Donezk aus ihrem Staatsgebiet zu entlassen. Kein Wunder, dass dies kein Präsident vollzogen hat.

FRANKFURTER RUNDSCHAU:

Putin wird wohl nicht aufs Äußerste gehen und die gesamte Ukraine angreifen. Nicht nur weil die Zahl der Toten wohl auch in Russland nicht vermittelbar wäre und der Unmut Putins Herrschaft gefährden könnte. Putin dürfte lieber den Konflikt mit der Ukraine erhalten wollen – ähnlich wie in Georgien, wo er bereits seit Jahren mit einer ähnlichen Strategie zwei sogenannte Regionen unterstützt. Auf diese Weise bleibt Putin im Fokus des internationalen Interesses, hält die Menschen in der Ukraine in Angst und verhindert eine wirtschaftliche Erholung des Landes.

MÜNCHNER MERKUR:

Wir sollten nicht so dumm sein, dem Kremlherrscher die Kriege gegen unsere europäischen Nachbarn auch noch zu finanzieren. Bundeskanzler Scholz hat mit seinem Stopp der Ostseepipeline richtig gehandelt: Die Gaspartnerschaft mit Putins Russland ist zerbrochen. Das tut weh. Doch kassiert Berlin jetzt die Quittung dafür, dass es unter allen Europäern im Umgang mit Putin jahrelang am naivsten zu Werke ging.

MÜSAVAT:

Vor 14 Jahren hat Russland Abchasien und Südossetien anerkannt. Und was ist danach passiert? Diese beiden abtrünnigen Republiken siechen vor sich hin, und Luhansk und Donezk droht das gleiche Schicksal. Im Grunde sollte jedes Volk, das unabhängig sein will, dieses Recht auch bekommen. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass die Gründung von Ministaaten kein gutes Ende nimmt. Nur wenn eine Nation vereint ist, hat sie die Macht, viel zu erreichen.

KYIV INDEPENDENT:

Der frühere Präsident und heutige Vorsitzende des nationalen russischen Sicherheitsrats, Dimitri Medwedew, erklärte vor zwei Tagen: Wenn Russland die ukrainischen Gebiete als unabhängige Staaten anerkennen würde, würde die Welt das zwar erst einmal verurteilen, aber das würde schon vorbei gehen. Hört ihr das in Washington, London und Brüssel? Beschränkt ihr euch auf leidenschaftliche Reden und symbolische Sanktionen? Oder antwortet ihr mit ganzer Kraft und haltet den wahnhaften Diktatoren auf, bevor er noch mehr Angst und Schrecken in der Welt verbreitet? Es geht nicht nur um die Ukraine. Wenn Putin gewinnt, verliert eure Welt. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber bald, und unvermeidlich.

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Donnerstag, 24. Februar 2022

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:

Putins Furor ist eine Katastrophe für die Ukraine und ein Unglück für die Welt. Mit dem Ende des Minsker Abkommens und dem Stopp der Pipeline Nord Stream 2 lösen sich aber auch Jahrzehnte deutscher Russlandpolitik in nichts auf. Daran trägt Putin nicht allein die Schuld. An die Illusion, die er hat zerplatzen lassen, mussten andere ja erst einmal glauben. In diesem Luftschloss ist Putin mal als europäischer Friedenspolitiker aufgetreten, mal als immerhin verlässlicher Gaslieferant und, wenn es schwierig wurde, gerne wenigstens noch als pragmatischer und berechenbarer Machtmensch. Deutschland ist das westliche Land, in dem der Glaube an das Gute in Putin die Politik, aber auch die Sichtweise in nicht unwesentlichen Teilen der Bevölkerung am längsten geprägt hat.

LA RAZON:

Putin nutzt für seine Konfrontation mit dem Westen auch den historisch bedingten Antiamerikanismus. Der russische Präsident ist keineswegs Kommunist. Trotzdem genießt er unter Marxisten Sympathie, auch in Lateinamerika. Dabei ist Russland keine Demokratie und verstößt mit seinem Auftreten gegenüber der Ukraine gegen internationales Recht. Ideologisch steht Putin der lateinamerikanischen Linken somit überhaupt nicht nah. Trotzdem stößt er dort auf Verständnis, und marxistische Influencer reden von Neonazis in der Ukraine, die von der Nato unterstützt werden. Aber weder sind die Ukrainer Neonazis, noch ist Putin ein Befreier.

DE TELEGRAAF:

Europa hat sich in Bezug auf Öl und Gas stark von Russland abhängig gemacht. Immer wieder war vor allem seitens der USA gewarnt worden, wie gefährlich es ist, sich bei der Versorgung mit essenziellen Energieträgern von dem launenhaften russischen Regime abhängig zu machen. Zudem zeigt sich, dass viele Länder – darunter auch die Niederlande – nicht genügend Vorräte aufgebaut haben. Es war unverantwortlich, die Erdgasförderung in Groningen fast vollständig stillzulegen, ohne Alternativen dafür zu haben.

RZECZPOSPOLITA:

Niemand in Berlin zweifelt inzwischen mehr daran, dass die Russlandpolitik der letzten Jahrzehnte naiv war. An scharfer Russlandkritik hat es in Deutschland zwar nie gefehlt. Allerdings gab es auch viele sogenannte ‚Russlandversteher‘ mit der entsprechenden Bereitschaft, um fast jeden Preis mit Moskau zusammenzuarbeiten. Nun hat Deutschland einiges aufzuarbeiten: die Sünden der eigenen Naivität, das bisherige Wunschdenken, die romantischen Vorstellungen von Russland und die eigenen Schuldgefühle.

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Freitag, 25. Februar, 2022

LANDESZEITUNG:

Drei Flugstunden entfernt ist Krieg. Und? Berührt uns das? Es wäre erbärmlich, wenn sich in unseren Köpfen nichts bewegt. Wenn wir weiter glauben würden, die Welt wäre eine Art vergrößerte EU, wo man mit Sachargumenten, nächtlichen Verhandlungsmarathons und notfalls ein paar Schecks Interessengegensätze immer ausgleichen könnte. Dabei haben machthungrige Potentaten längst die alte Geopolitik wiederbelebt. Sichere Grenzen und sichere Lebensentwürfe in Freiheit sind leider nicht der Normalfall der Geschichte, sondern die Ausnahme. Eine kostbare Ausnahme, die es wert ist, nicht nur mit Worten verteidigt zu werden.

NÉPSZAVA:

Russlands Sicherheit gefährden weder die Nato noch die Ukraine. Russlands größter Feind ist sein eigener Präsident. Putins Entscheidung über den Angriff auf die Ukraine basiert auf einem völlig verzerrten Verständnis der Geschichte. Dieser Diktator ist der Ansicht, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts ist und dass die Ukraine tatsächlich nie als Staat existierte. Es gibt nicht viel Logik oder Gerechtigkeit in einem solchen Denken. Der russische Präsident ist vielleicht ein militärischer Riese, aber im moralischen Sinne ist er ein Zwerg, der hinterlistig seine wahren geopolitischen Ziele verbirgt.

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Sonnabend, 26. Februar 2022

FRANKENPOST:

Gerade Grüne und die Sozialdemokraten haben viele Anhänger aus der Friedensbewegung in ihren Reihen. Die dürften sich jetzt täglich die Augen reiben. Frieden schaffen ohne Waffen? Mit Blick auf die Ukraine ein veritabler Trugschluss, Despoten wie Putin verstehen am Ende doch nur kompromissloses Handeln und Stärke. Deutschlands Politik ist gut beraten, die Weichen völlig neu zu stellen.

NEW YORK TIMES:

Die internationale Gemeinschaft ist zwei Extremen ausgesetzt: Russland und China. Nie zuvor hatten die Staatschefs von zwei der drei mächtigsten Nuklearnationen – Putin und Xi – mehr unkontrollierte Macht. Nie zuvor waren mehr Menschen von einem Ende der Welt zum anderen mit weniger Puffern miteinander vernetzt. Was diese beiden Staatsoberhäupter also mit ihrer Macht anstellen, wird praktisch jeden von uns direkt oder indirekt betreffen. Putins Einmarsch in die Ukraine ist der erste Vorgeschmack darauf, wie verrückt und instabil diese Art von vernetzter Welt werden kann.

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Montag, 28. Februar 2022

VOLKSSTIMME:

In den drei Tagen seit Kriegsbeginn in der Ukraine war Deutschland dabei, rasend schnell seine führende Rolle in der EU und sein Mitspracherecht in der Nato zu verspielen. Mit jeder Bombe auf die Ukraine wurde es für die Bundesregierung dringlicher, sich nicht herauszulavieren, sondern konkret auf den Völkerrechtsbruch Russlands zu reagieren. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz getan. Und die internationale Allianz gegen Russland gestärkt. Die Zeitenwende, wie Scholz sie nennt, ist ein Bruch mit der deutschen Politik der vergangenen 30 Jahre.

DIENA:

Es ist schockierend, dass bei uns in sozialen Netzwerken das dem Kreml genehme Narrativ kursiert, dass Ukrainer und Russen die Leidtragenden seien und es vor allem um die Bewahrung des Friedens gehe. Natürlich ist Frieden wichtig, aber zuerst muss der Aggressor seinen Krieg beenden. Wenn die Ukrainer ihre Familien gerettet und ihr Land zurückgewonnen haben, ihre unschuldigen Opfer begraben und betrauert und ihren Sieg gefeiert haben, kann irgendwann auch Russland mit seinen historischen und ideologischen Befindlichkeiten auf der Couch landen.

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Dienstag, 1. März 2022

RHEIN-NECKAR-ZEITUNG:

Putin hat die Welt angelogen, hat seinen Feldzug lange und gründlich geplant, hat dementiert und zugleich angegriffen, sperrt Kritiker ein und verordnet Medien einen Maulkorb. Ein Wort der Wahrheit? Niemals. Die List kommt bei ihm als unverfrorene Heuchelei daher. Und weil er bisher alles, was von den einen befürchtet worden war und von anderen naiv weggewünscht worden war, in die Tat umsetzte, ist ein russischer atomarer Schlag nicht auszuschließen. Denn er hat damit gedroht. Natürlich wollen alle Menschen in erster Linie leben. Auch Putin. Und ganz sicher gibt es in seinem engsten Umfeld Berater, die den Wahnsinn eines Atomschlags würden stoppen wollen. Allein: Der von Geheimdiensten geschulte Despot hat seine Unberechenbarkeit längst bewiesen.

NEW YORK TIMES:

Seit Putins Einmarsch in die Ukraine sind zwei Dinge klar geworden. Erstens: Putin ist größenwahnsinnig. Zweitens: Russland ist schwächer als die meisten meinten. Putin ist nicht der erste brutale Diktator, der sich zum internationalen Paria gemacht hat. Aber er ist der erste mit einer heimischen Wirtschaft, die stark vom internationalen Handel abhängig ist, und mit einer politischen Elite, die es gewohnt ist, die westlichen Demokratien als ihren Spielplatz zu betrachten. Putins Russland ist keine hermetische Tyrannei wie Nordkorea oder die alte Sowjetunion. Sein Lebensstandard wird durch umfangreiche Importe aufrechterhalten, die größtenteils durch die Ausfuhr von Erdöl und Erdgas finanziert werden. Dies macht die russische Wirtschaft sehr anfällig für Sanktionen. Putins Armee mag Kiew durchaus noch einnehmen, aber dies wird ihn selbst nur noch mehr schwächen. Russland entpuppt sich als potemkinsche Supermacht, die bei weitem nicht so stark ist, wie es den Anschein hat.

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Sonnabend, 5. März 2022

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:

Die amerikanische Historikerin Barbara Tuchman hat vor vierzig Jahren dargelegt, dass sich viele einschneidende Ereignisse in der Weltgeschichte, vom Fall Trojas bis zum Vietnamkrieg, damit erklären lassen, dass die damals Herrschenden schlicht dumm waren. Seit Jahrtausenden, so Tuchmans Befund, haben Menschen, denen der Wille, die Fähigkeit oder das Interesse fehlte, die Folgen ihres Tuns zu bedenken, Entscheidungen getroffen, die das Schicksal ganzer Völker geprägt und Millionen Leben zerstört haben.

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Sonntag, 6. März 2022

FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG:

Dabei hätte die SPD – manche ostdeutschen CDU-Ministerpräsidenten übrigens ebenso – eine grundsätzliche Aufarbeitung der eigenen Haltung gegenüber Russland nötig. Die SPD-Parteispitze hat Moskaus Angriffskrieg zwar sofort und unmissverständlich verurteilt. Aber sie schweigt bisher zur Verharmlosung Putins durch die eigenen Leute in den zurückliegenden Jahren. Das geschah allen voran durch Gerhard Schröder. Der ehemalige SPD-Vorsitzende hat mit seiner Lobbyarbeit für das Putin-Regime jahrelang Millionen Euro verdient, ohne dass die Partei irgendwelche Konsequenzen zog. Im Sinne des russischen Interesses äußerten sich aber auch Manuela Schwesig, Erwin Sellering und Matthias Platzeck. Die SPD sollte auch ihre Folklore um die Entspannungspolitik der Siebzigerjahre überdenken. Die Leistungskraft der sozialdemokratischen Ostpolitik wird im Rückblick gerne überschätzt. All das gehört auf den Tisch. Denn die strategische Schwäche Europas gegenüber Russland und die versäumten Ausgaben für die Rüstung haben damit zu tun.

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Dienstag, 8. März 2022

NOWAJA GASETA:

Die Menschen wiederholen meist die Meinungen aus dem Fernsehen. Die Erzählung von der Verteidigung des Vaterlandes, die ununterbrochen von den Propagandakanälen verbreitet wird, nimmt ihnen offenbar die Fähigkeit das Geschehen kritisch zu beurteilen. Noch nie war es schwieriger, die Menschen zweifeln zu lassen. In Russland gilt: Wahrheit ist, was dem König dient, und alles andere ist Lüge und Verbrechen. Aber wie stark die Behörden den Informationsfluss auch reglementieren, früher oder später werden andere Zeiten kommen.

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Mittwoch, 9. März 2022

DER NEUE TAG:

Die deutsche Energiepolitik der vergangenen Jahre war naiv, sehr naiv. Geradezu peinlich war es, wie Merkel, Scholz und Co. an der Gas-Pipeline Nord Stream 2 festgehalten haben. Allen Warnungen vor Putin zum Trotz. Denn es ist ja nun wirklich nicht so, dass der russische Präsident aus heiterem Himmel zum Verbrecher wurde. Deutschland hat sich freiwillig abhängig von einem Diktator gemacht. Mehr als 50 Prozent aller deutschen Erdgasimporte kommen aus Russland. Das war ein großer Fehler, den die Verantwortlichen erst jetzt einsehen. Und dieser Fehler wird wohl für alle Bürger teuer werden.

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Donnerstag, 10. März 2022

ND.Der TAG:

In Putin hat der Patriarch einen Genossen im Geiste. Beide scheinen besessen vom Kampf gegen die Unmoral, die der Westwind gen Osten trägt: Was dem einen die Fixer, sind dem andern die Schwulen. Der Krieg habe eine metaphysische Bedeutung, erklärte Kyrill I. Nach Ansicht von Ostkirchen-Experten interpretiert er den Ukraine Krieg als Krieg des Lichts gegen die sündigen Werte, die den wahren Orthodoxen in der Ukraine von den ‚Weltmächten‘ aufgezwungen würden – insbesondere Homosexualität.

DER TAGESSPIEGEL:

Die Vorstellung der russisch-orthodoxen Kirche deckt sich mit der staatlichen Politik. Liberale Demokratie, Akzeptanz von Homosexualität, religiöse und gesellschaftliche Pluralität – das lehnen sowohl der Staat wie auch die russisch-orthodoxe Kirche ab. Das Konzept heißt ‚Russkij Mir‘ – russische Welt. Kyrill hat schon 2020 erklärt, dass alle Gebiete, die geschichtlich einmal von Russland abhängig waren, zum ‚Heiligen Rus‘ gehören und man sie wiedergewinnen sollte. Wer Putins Krieg gegen die Ukraine Einhalt gebieten will, hat also auch in Kyrilll einen bedeutenden Gegner.

NEW YORK TIMES:

Für Putin gibt es keinen guten Ausweg mehr – und das macht wirklich Angst! Putin wird mit seinem Ukraine-Feldzug langfristig nicht erfolgreich sein. Aber einer wie er kann keine Niederlage eingestehen. Die unausweichliche Demütigung ist unerträglich für diesen Mann, der davon besessen ist, die Würde und Einheit dessen wiederherzustellen, was er als russisches Mutterland ansieht. Putin marschiert deshalb in einen ewigen Krieg gegen die Ukraine und einen Großteil der Welt, der Russland langsam zusammenbrechen lassen wird. Und das ist entsetzlich. Denn es gibt nur eines, was schlimmer ist als ein starkes Russland unter Putin: Und das ist ein schwaches, gedemütigtes, ungeordnetes Russland – ein Land voller nuklearer Sprengköpfe, Cyberkrimineller, Öl- und Gasquellen, das zerbricht und in dem verschiedene Fraktionen um die Macht ringen.

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Freitag, 11. März 2022

LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG:

Die Ukraine im Zustand vor dem 24. Februar 2022 wird es nicht mehr geben. Die Russen werden ihren Feldzug nur unterbrechen, wenn sie dafür etwas bekommen, einen schriftlichen Verzicht der Ukraine auf die Nato-Mitgliedschaft, eine Anerkennung der Krim und des Donbass als Teil Russlands etwa. Dabei muss dem Westen ganz klar sein: Nur die Ukrainer können entscheiden, wozu sie bereit sind. Dennoch: Es ist gut, dass geredet wird, vor und hinter den Kulissen. Selbst wenn der Grundsatz, solange geredet wird, wird nicht geschossen, leider nicht mehr gilt.

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Sonntag, 13. März 2022

AFTONBLADET:

Russlands Präsident Putin plant die Wiederherstellung der historischen Einflusssphäre seines Landes. Dazu reicht ein Blick auf die Karte: Östlich des Schwarzen Meeres stehen seit 2008 Truppen in Georgien, im Norden liegt die 2014 annektierte Krim, im Nordosten der Donbass und im Nordwesten das zu Moldau gehörende Transnistrien, das seit Jahrzehnten von russischen Truppen dominiert wird. Nun ist die Ukraine an der Reihe. Der Westen war zu lange zu nachgiebig, auch aus Angst vor den russischen Atomwaffen. Aber was wir jetzt tun, hätten wir schon vor 2014 tun sollen. Wir hätten der russischen Wirtschaft den Stecker ziehen und die Ukraine bewaffnen sollen. Dann wäre uns der Krieg vermutlich erspart geblieben. Putins Appetit ist mit jedem Happen gewachsen; und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist es zu verdanken, dass der Westen allmählich aufwacht. Die deutsche Naivität und Nachgiebigkeit sind wie weggewischt, und Bundeskanzler Scholz spricht von einer Zeitenwende. Aber lassen sich alte Fehler nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine noch korrigieren? Das ist zu hoffen.

WELT AM SONNTAG:

Was bleibt vom pompös inszenierten Versailler-Gipfel der Staats- und Regierungschefs? Vor allem drei Botschaften: Große Uneinigkeit bei der Frage, ob man der Ukraine durch einen Importstopp von russischem Öl und Gas helfen soll. Die Forderungen der Ukraine nach einem Status als EU-Beitrittskandidat wurde abgeschmettert. Und: Frankreich hat mit dem Euphemismus einer ‚europäischen Investitionsstrategie‘ die Schleusen geöffnet für einen massiven Ausbau der Schuldenunion, die bald kommen dürfte und vor allem von Deutschland bezahlt werden wird. Man muss es leider in dieser Deutlichkeit sagen: Es war ein Gipfel der Schande – trotz der beschlossenen 500 Millionen Militärhilfen für Kiew. Kanzler Scholz hat dabei keine gute Figur gemacht. Er ist gegen ein Öl- und Gasembargo, er ist gegen einen Kandidatenstatus für die Ukraine, und er unterstützt im Grundsatz den Weg in eine EU-Mega-Schuldenunion. Dabei wäre es ganz einfach gewesen, der Ukraine einen Status als EU-Kandidat zu verleihen. Das hätte den 44 Millionen Ukrainern in ihrem Überlebenskampf einen ungeheuren Auftrieb gegeben, ihnen Mut gemacht und Respekt für ihren Widerstand gezollt. Damit wären keine weiteren Verpflichtungen verbunden gewesen, die Türkei beispielsweise ist seit 2005 Kandidatenland. Stattdessen versteifen sich Scholz, Rutte und Co auf Formalien: Regeln müssten eben gelten.

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Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,

Aufgestanden unten aus Gewölben tief.

In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt,

Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

Georg Heym (1887 – 1912) aus Der Krieg

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Zur Dauer des Krieges

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5. März 2022: Bellarmin an Mephisto

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Am Tag nach Aschermittwoch begannen in Deutschland die Meldungen und Berichterstattungen mit der einleitenden Bemerkung: „Tag acht des Krieges“.

Tatsächlich.

Dabei hatte man wenige Tage zuvor noch Ansätze von Realismus gezeigt…

Und begann immerhin wenigstens nicht mehr zu sagen „Ukraine-Konflikt“.

Sondern „Ukraine-Krieg“!

Statt „russischer Invasion“…

Schockiert („geschockt“ auf Dummdeutsch) beispielsweise vom üblichen, also brutalen Bombardieren („Bomben“ auf Dummdeutsch) ukrainischer Städte durch das menschenverachtende, demnach ordinäre russische Militär.

O nein, nein, nein, das ist nicht allein der Krieg des lupenreinen Auftraggebers von Auftragsmorden und anderer Kleinigkeiten.

Redet Euch das nicht wieder ein in Deutschland!

Ein paar Russen müssen schon dabei sein, die wissen, was sie tun.

Haben es vielleicht sogar geübt in Syrien.

Oder schon in Tschetschenien.

Und es handelt sich beileibe nicht um den Tag acht des Krieges!

Sondern um das Jahr acht!

Und es handelt sich nicht allein um „Putins Größenwahn“.

Sondern um den traditionellen russischen Größenwahn und Chauvinismus und Imperialismus.

Gegenüber anderen Völkern.

Übrigens, am 25. Februar jährte sich zum 71. Mal der Tag der Besetzung Georgiens.

1921.

Durch Rußland.

Nicht der lupenreine Auftraggeber von Auftragsmorden hat die fünfzehn Meter hohen Türen gezimmert und vergoldet und findet ihr pompöses Geglitzer schön, durch die der Herr aller Reußen so berechnend propagandistisch schreitet mit Schißlaweng und seinem verkniffenen Lächeln auf seinem Antlitz mit Ohren.

Und den sich von denen seiner ihm ehrfürchtig gegenübersitzenden Paladinen deutlich im Pomp unterschiedenen Stuhl hat nicht er geleimt.

Nicht allein der Killer im Kreml hat sich darüber gefreut, die Krim heimzuholen ins Reich der ruhmredigen Russen.

Und morgen die ganze Ukraine.

Mindestens.

Neulich, bei einer der in Deutschland für Diskussionsrunden gehaltenen Fernsehsendungen schwärmte ein Journalist geradezu von Wladimir Wladimirowitsch als kulturell gebildetem Menschen…

Dennoch, ich halte es in nicht unerheblichem Maß für wahrscheinlich, daß der derart angehimmelte Verbrecher nicht weiß, was ein Pyrrhussieg bedeutet.

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Es kommen härtere Tage.

Ingeborg Bachmann (1926 – 1973)

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§ 323c StGB

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18. Februar 2022: Bellarmin an Mephisto

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Mir fällt ein, was unseren geschichtskenntnisfreien Journalisten in Deutschland nicht einfällt, daß nämlich vor dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei am 21. August 1968 es wochenlang umfangreiche Truppenaufmärsche zwecks Abhaltung von Manövern an den Grenzen des Nachbarlandes gab. Und mir fällt ein, daß man ebenfalls vor dem Einmarsch in die Tschechoslowakei aus der Tschechoslowakei ein paar linientreue Kommunisten fein säuberlich hat um Hilfe rufen lassen. Mir fällt auch ein, daß sowohl vor als auch nach dem Einmarsch der Russen von den Russen in den Ländern ihres Einflußbereiches das Rechtfertigungsnarrativ verbreitet worden war, der Westen hätte in der Tschechoslowakei mittels Konterrevolutionären das Land aus dem sozialistischen Block lösen und die Macht dort übernehmen wollen.

Zum Beispiel auch durch „die revanchistischen Kräfte“ der sudetendeutschen Landsmannschaften in der Beärrde.

Und angesichts der einmalig gesendeten und im Lande der „Ukraine-Konflikt“-Sager nie diskutierten Meldung des Deutschlandfunks vom 10. Januar 2022 des Wortlauts „Angesichts der Unruhen in Kasachstan hat der russische Staatschef Putin betont, sein Land werde keine Revolutionen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zulassen“, fällt mir prompt ein und wieder im Gegensatz zu den geschichtskenntnisfreien Journalisten Deutschlands: die Breshnew-Doktrin.

Womit der russische Einmarsch sowohl in die Tschechoslowakei als auch der russische Einmarsch in Afghanistan nachträglich „gerechtfertigt“ worden war.

Daß nämlich die Länder im Einflußbereich der Russen lediglich nur über eine beschränkte Souveränität verfügen sollten.

Wenn man geschichtskenntnisfrei nichts weiß, kann man auch keine Analogien bilden und 1 + 1 nicht zusammenzählen und kann Transnistrien, Abchasien, Südossetien, die Krim und den Donbaß nicht zusammenrechnen und ist dem Geschehen, also den Russen, in chaotischer Weise ausgeliefert.

Albert Einstein, der 1914 im Zusammenhang mit der Kriegsbegeisterung insbesondere seiner deutschen Wissenschaftskollegen von „Großhirnamputierten“ sprach, sich in der Folge für absolute Kriegsdienstverweigerung einsetzte, der „Internationale der Kriegsdienstverweigerer“ seine Mitarbeit anbot, der Gründung einer „Internationalen Einstein-Kriegsdienstverweigerer-Stiftung“ zustimmte und noch 1929 auf eine Zeitschriftenanfrage erwidert hatte: „Ich würde alle Kriegsdienste uneingeschränkt verweigern und würde auf meine Freunde einwirken, dasselbe zu tun, ganz gleichgültig, welcher Grund für den Krieg auch angegeben ist“, soll nach 1933, als er von belgischen Kriegsdienstverweigerern gefragt wurde, wie sie sich im Fall eines deutschen Angriffs denn nun verhalten sollten, geantwortet haben, dann müsse jeder, so gut er könne, für die Freiheit seines belgischen Vaterlandes kämpfen.

Apropos Nobelpreisträger, die preisgekrönt gedächtnisbegabte Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und die preisgekrönt gedächtnisbegabte Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller haben dem gedruckten DER SPIEGEL vom 5. Februar die Ehre eines Interviews gegeben, noch dazu eines mit einer für deutsche Verhältnisse nahezu atemberaubenden Klarheit („Transparenz“ auf journalistischem Dummdeutsch):

Müller: … Er hat die Krim völkerrechtswidrig annektiert. Er hat einen Teil des Donbass faktisch besetzt, ohne Putin gäbe es die Separatisten doch gar nicht. Er hat die Ukraine zerstückelt. Alle reden jetzt immer von der Krise. Was für eine Krise? Wir haben doch längst Krieg in der Ukraine. Seit acht Jahren!

Warum wollten die Rumänen und Polen in die Nato aufgenommen werden? Doch nicht um Russland anzugreifen, sondern um sich zu schützen.

Alexijewitsch: Er steckt das Geld ins Militär.

Müller: Wir kaufen sein Gas und sein Öl, und er baut mit unserem Geld seine Waffen und probiert sie in Syrien aus. Und jetzt braucht er sie für Europa.

Müller: Putin kann nicht anders, als in alten Mustern denken. Er kommt aus dem sowjetischen Geheimdienst. Er bezeichnet die Leute im eigenen Land nach Belieben als ausländische Agenten. Er ist kriminell sozialisiert und kennt keine anderen Mittel, als zu lügen, zu fälschen, zu erpressen. Und es geht auch um Morde, Anna Politkowskaja und Boris Nemzow. Die Morde wurden nicht wirklich aufgeklärt. Was kann er denn anderes bieten als eine Diktatur? Das ist ja das Problem der Diktatoren. Sie begehen so viele Verbrechen, dass sie wissen: Wenn sie nicht mehr Diktatoren wären, käme die Justiz.

SPIEGEL: Ist es richtig, Putin Diktator zu nennen?

Müller: Was soll er denn sonst sein? Er schickt Oppositionelle ins Gefängnis oder ins Lager. Stalins Lagersystem wirkt in Russland bis heute. Gerade wurde die Menschenrechtsorganisation Memorial aufgelöst, weil die Erinnerungen an die Verbrechen im Gulag tabu sind.

SPIEGEL: Auch Westdeutsche äußern Verständnis für Putins Sorge vor einer Bedrohung durch die Nato.

Müller: Oh ja, wir haben einen ehemaligen Kanzler, der sich zur Hofschranze Putins macht. Gerhard Schröder ist doch der größte Lobbyist Europas. Und mir scheint, seine Partei hat dazu keine Meinung.

SPIEGEL: Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow wollen jetzt Garantien, dass die Nato keine Soldaten in Ländern der ehemaligen Sowjetunion stationiert und die Ukraine nicht Mitglied wird. Fühlt Russland sich zu Recht umzingelt?

Müller: Die Nato kann Russland gar nicht umzingeln. Und kein Land der Nato hat jemals Russland bedroht. Sondern umgekehrt. Die Sicherheitsforderungen drehen die Tatsachen um und sind geopolitischer Größenwahn.

SPIEGEL: Nazideutschland hat fürchterliches Leid über die Länder des Ostens gebracht. Können Sie verstehen, warum die deutsche Regierung auf Diplomatie setzt und keine Waffen in die Ukraine schicken möchte?

Müller: Das ist doch eine Ausrede, mit der man jetzt nicht kommen sollte. Was haben wir denn in den Neunzigerjahren in Ex-Jugoslawien gemacht, aus guten Gründen? Wir haben militärisch ausgeholfen. Gerade die Deutschen mit ihrer Geschichte müssen der Ukraine helfen. Was wollen die deutschen Politiker jetzt der Ukraine schicken? Helme? Das ist doch eine Blamage vor der ganzen Welt! Wollen sie vielleicht als Nächstes Fencheltee schicken? Oder Särge für die gefallenen ukrainischen Soldaten?

SPIEGEL: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagt: »Wer redet, schießt nicht.«

Müller: Was für ein dummer, abgenutzter Satz. Geredet wird immer, auch wenn geschossen wird. Es ist schrecklich, wie sich unsere Politiker jetzt äußern. Lars Klingbeil von der SPD kommt sich ja schon mutig vor, wenn er Russland als den Verursacher der Eskalation benennt. Wie kann man denn so feige sein? Und was hat er noch gesagt? »Wir müssen jetzt den Frieden organisieren.« Als könnte man so etwas »organisieren«. Ich finde es schlimm, dass diese Leute die Tragweite ihrer Aussagen gar nicht mehr übersehen. Deswegen schauen ja jetzt alle auch so besorgt auf Deutschland. Die Ukrainer müssen sich verteidigen können.

….

Müller: Es ist ein Fluch, mit Russland benachbart zu sein.

Doch zurück zur immerhin strafrechtlich verfolgbaren unterlassenen Hilfeleistung. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, fangen die heutigen, demnach die geschichtsvergessenen Deutschen tatsächlich an zu überlegen, ob ein Schutzgitter helfen könnte: „Wenn Russland die Ukraine überfällt, müssen wir über Waffenexporte nachdenken.“ (Reinhard Bütikofer, Bündnis 90 / Die Grünen am 12. Februar 2022 im DER SPIEGEL).

Ein schöner Zug.

Wahrlich, ein schöner Zug.

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Dem guten Freund, der mit gutem Rat

Mir immer riet und nie was tat,

Jetzt, als Vermächtnis, rat ich ihm selber:

Nimm eine Kuh und zeuge Kälber.

Heinrich Heine (1797 – 1856)

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Einige nützliche Reminiszenzen über das Thema Geschichte wiederhole sich nicht

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11. Februar 2022: Bellarmin an Mephisto

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Nachdem die Bolschwisten die Macht in Rußland an sich gerissen hatten, kam es immerhin am 18. Januar 1918 des gregorianischen Kalenders zu einer ersten Sitzung der noch frei gewählten Verfassunggebenden Versammlung, die Kandidatenliste ihrer Vertreter war nämlich vor der sogenannten Oktoberrevolution aufgestellt worden. Was zur Folge hatte, daß die selbsternannten „Mehrheitler“, die sogenannte Bolschewiki, in dem Gremium nur über ein Viertel des Stimmenanteils verfügte, während die von ihnen als Menschewiki abqualifizierten „Minderheitler“ auf einen mehr als doppelt so hohen Stimmenanteil von 62 Prozent kamen.

Und zusammen mit dem bürgerlichen Lager also über eine demokratische Mehrheit von 75 Prozent.

Und diese Versammlung wagte es, gegen die von den Bolschewisten, also den Kommunisten, ergriffenen „revolutionären Maßnahmen“ zu stimmen!

Und ebenso stimmte sie gegen eine von den „Mehrheitlern“ vorgelegte „Deklaration der Rechte des werktätigen und ausgebeuteten Volkes“!

Na aber!

Nach der russischen Exegese des Marxismus folgte nun die russische Exegese abendländischer Demokratie.

Prompt verließen die Bolschewisten nach ihrer Abstimmungsniederlage die Verfassunggebende Versammlung.

Und jagten sie einen Tag später auseinander.

Und eine Woche später wurde die „Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik“, die RSFSR, proklamiert.

Welche aus einer Föderation nationaler Sowjetrepubliken bestünde.

Worauf keinen Monat später, nämlich am 16. Februar 1918, unvorhergesehen Litauen seine Unabhängigkeit von „Sowjetrußland“ proklamierte.

Und worauf acht Tage danach, nämlich am 24. Februar 1918, unvorhergesehen Estland seine Unabhängigkeit von „Sowjetrußland“ proklamierte.

Letzte Woche Dienstag vor exakt 70 Jahren war es Freitag, nämlich Freitag, der 8. Februar 1952. 1952 fühlte sich Bundeskanzler Adenauer veranlaßt auszuführen während einer Bonner Bundestagsdebatte:

Der Ausgangspunkt für das ganze Geschehen der letzten Jahre seien die Expansionspolitik und die Aggressionspolitik Sowjetrußlands. … Das Vorgehen wie Sowjetrußland seit 1945 Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Albanien und schließlich auch die Sowjetzone unterjocht habe, sei immer nach demselben Plan erfolgt. Das Ziel der sowjetrussischen Politik in bezug auf die Bundesrepublik gehe darauf hin, dieses Land zu neutralisieren. … Wenn es Sowjetrußland gelänge etwa mit der Neutralisierung Deutschland in seine Hand zu bekommen, so würde dies Sklaverei und Ausbeutung und Vernichtung dessen bedeuten, was dem deutschen Volk das Leben lebenswert mache.

(Originalzitat aus: Archiv der Gegenwart)

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Donnerstag, 10. Februar 2022, FINANCIAL TIMES:

Aber obwohl die Nato-Verbündeten das Recht eines jeden Landes verteidigen, sich frei für eine Mitgliedschaft zu entscheiden, ist klar, dass einige Regierungen in Westeuropa es lieber sähen, wenn die Ukraine nicht beitreten würde. Eine Übereinkunft zwischen der Nato, Russland und der Ukraine über die ukrainische Neutralität wäre eine Anerkennung dieser Tatsache und kein Zeichen einer nicht hinnehmbaren Schwäche des Westens.

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